Abenteuer Wohnen – die etwas andere Art, zu Hause zu sein

Wie Menschen wohnen, wird oftmals von der Bauwirtschaft, der Möbelindustrie und immer auch von der Zeit bestimmt, in der sie leben. Aktuelle Designlinien, aus der Kindheit in das eigenständige Leben übertragene Einrichtungsstile, das Anstreben des erwünschten Wohnkomforts und natürlich der eigene Geldbeutel spielen bei der Wohnungseinrichtung zumeist eine wichtige Rolle.

Dazu kommt alles, was uns in den Einrichtungshäusern, in den Medien und zu Besuch bei Freunden und Bekannten gefällt, begeistert oder anderweitig für uns erstrebenswert wird. So ist es nicht selten, dass sich viele Einrichtungsstile irgendwie ähneln, auch wenn natürlich überall ein ganz individueller Anteil in der Wohnungseinrichtung steckt. Nicht selten finden wir aber Wohnungen, die schon auf den ersten Blick ganz anders als der hergebrachte Durchschnitt wirken. Dann wird Wohnen wirklich zum Abenteuer.

Wohnen wie im Museum

Wenn eine bestimmte geschichtliche Epoche, die ethnische Herkunft oder das Interesse an fremden Kulturen auch den Stil der Einrichtung bestimmen, fühlen wir uns in so eingerichteten Wohnungen wie entrückt. Aufwendig restaurierte Antikmöbel, Einrichtungen im asiatischen oder afrikanischen Stil, ein Wohnmärchen wie aus Tausendundeiner Nacht oder futuristische Wohnideen entrücken uns der Welt im Hier und Heute.

Nicht selten kleiden sich auch die Bewohner solcher Wohnmuseen anders als der Durchschnitt und begeistern bis hin zu den bevorzugten Speisen mit einer Andersartigkeit, die wirklich abenteuerlich sein kann. Zu Gast bei solchen Menschen fühlen wir uns in einem spannungsreichen Spielfeld zwischen Traum und Wirklichkeit, zwischen Abenteuer und Märchen.

Das liegt in erster Linie daran, dass viele derart eingerichtete Wohnungen eher einem Museum denn einer modern eingerichteten Wohnung ähneln. Und trotzdem sind auch solche Wohnungen eine echte Heimstatt für die Bewohner, die hier ihren Traum vom individuellen Wohnen und Leben in den eigenen vier Wänden umgesetzt haben.

Wohnen in ungewöhnlichen Häusern

Die meisten Wohnungen sind sich irgendwie ähnlich. Ob Mietwohnung oder Eigenheim, immer gibt es eine bestimmungsgerechte Aufteilung der Wohn- und Funktionsräume, die oftmals einem ähnlichen Schema folgen. Rechteckige Raumzuschnitte sind hier genauso üblich wie Fenster und Türen. Aber es kann auch in ganz anderen Räumen gewohnt werden.

So werden beispielsweise aus alten Fabrikgebäuden spannungsvolle Lofts gezaubert, die vor allem durch die Grösse der Räume und oftmals auch die typisch grossen Fensterflächen bezaubern. Ein grosser Hauptraum dient hier als Wohn- und Esszimmer, meist auch gleich mit Schlafecke und Arbeitsbereich gekoppelt. Offene Küchen komplettieren den grosszügigen Wohnstil und lediglich Funktionsräume wie Toiletten und Bäder sind räumlich abgegrenzt. Das schafft Weite und lässt immer noch erahnen, wie in diesen neu belebten Räumen Menschen einst hart gearbeitet haben.

Auch alte Mühlen, Türme, Bahnhöfe oder sogar verlassene Bunker werden zu Wohnzwecken neu entdeckt. Hier entsteht immer ein besonderes Flair, das in erster Linie von der Geschichte und der einstigen Funktionalität solcher Gemäuer bestimmt wird. Auch Burgen und Schlösser reihen sich ein in die ungewöhnlichen Orte für ebenso ungewöhnliche Wohnideen. Ganz aus der Reihe fallen auch historische Holzhäuser oder etwa höhlenähnliche Bauten, die schon wegen ihrer Bauweise zu einem ganz individuellen Wohnstil zwingen.


Wohnen, wie andere Ferien machen. (Bild: Valentyn Volkov / Shutterstock.com)
Wohnen, wie andere Ferien machen. (Bild: Valentyn Volkov / Shutterstock.com)


Wohnen, wie andere Ferien machen

Nicht nur Geldmangel, sondern auch der Drang nach einer gewissen Freiheit in der Wahl der Wohnung bringen Menschen dazu, in Wohnwagen, Wohnmobilen, Mobilhomes, Gartenhäusern oder gar in Zelten ihr hauptsächliches Domizil aufzuschlagen. Was auf den ersten Blick einfach, vielleicht auch etwas ärmlich wirken kann, überzeugt bei genauerem Hinsehen oftmals mit einer praktischen Funktionalität, der man durchaus auch charmante Züge abgewinnen kann. Auch in solchen scheinbar schwierigen Wohnbedingungen fühlen sich Menschen durchaus wohl. Hier besteht oftmals auch gar kein Interesse daran, an diesem Wohnstil etwas zu ändern. Was der Masse der Menschen befremdlich vorkommt, ist hier erwünschte Normalität mit einem gewissen Hang zum selbst gewählten Verzicht.

Herrschaftlich oder morbide

Eine besondere Form des Wohnens und damit auch der Einrichtung bieten oftmals auch herrschaftliche Villen mit ganz speziellen Highlights. Kleine Türmchen, Erker und ausladende Balkone sowie riesige Freitreppen gehören hier zum architektonischen Stil genauso wie grosszügige Entrees, lange, breite Flure, weiträumige Hallen, aber auch versteckt wirkende Kammern und aufregende Gewölbekeller. Hohe Räume, oftmals mit ausserordentlich filigran gearbeiteten Holztüren, machen den eigenwilligen Charakter herrschaftlicher historischer Villen ebenso aus wie buntverglaste Bleiglasfenster, Stuck an den Decken und aufwendige bis verspielte Böden.

Richtig morbide wird es, wenn etwa in aufgegebenen Kirchen, Pfarrhäusern, Gefängnissen oder in alten Kapellen gewohnt wird. Das sind zwar die Ausnahmen, aber dennoch Möglichkeiten, die wir auf unserem Streifzug durch das Abenteuer Wohnen gefunden haben.

Selbst in ganz gewöhnlichen Wohnungen richten sich viele Menschen so ein, wie sie es am liebsten mögen. Nicht selten weit weg von den modernen Wohnideen, in ganz eigenen Träumen vom Zuhausesein, entdecken wir hier Einrichtungsideen, die sich zwischen kitschig, ausgefallen lebhaft und manchmal gar gruselig bewegen. Die Ansichten vom individuellen Wohnen sind eben genauso breit gefächert wie die Ideen der Menschen dazu. Und das ist auch gut so.

 

Oberstes Bild: © LI CHAOSHU – Shutterstock.com

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Mehr zu Olaf Hoffmann

Olaf Hoffmann ist der kreative und führende Kopf hinter dem Unternehmen Geradeaus...die Berater.
Neben der Beratertätigkeit für kleine und mittlere Unternehmen und Privatpersonen in Veränderungssituationen ist Olaf Hoffmann aktiv in der Fort- und Weiterbildung im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe.
Als Autor für zahlreiche Blogs und Webauftritte brilliert er mit einer oftmals bestechenden Klarheit oder einer verspielt ironisch bis sarkastischen Ader. Ob Sachtext, Blogbeitrag oder beschreibender Inhalt - die Arbeiten des Autors Olaf Hoffmann bereichern seit 2008 in vielfältigen Formen das deutschsprachige Internet.

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Kommentare: 1

Ratgeber Möbelkauf: Verbreitete Fehler und wie sie vermieden werden können › moebeltipps.ch
29.05.2014 18:33
[…] ein Verkäufer an, dass ein Endverbraucherpreis für ein Möbelstück durch den Hersteller festgeschrieben sei, handelt es sich schlicht und einfach um eine Lüge. Auch […]

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