Alles am rechten Fleck – praktische Stauraum-Lösungen
VON Christian Schreiber Allgemein
Beim Möbelkauf auf den Stauraum-Effekt achten
Frei nach der Devise „Platz ist in der kleinsten Hütte“ steht an vorderster Front bei allen Überlegungen für eine sinnvolle Gestaltung begrenzter Wohnflächen ein genauer Blick auf die vorhandene Situation: Wo sind Räume bisher nur unzureichend genutzt? Wo kann zusätzlicher Platz geschaffen werden? Und welche Möbel können dabei eine Hilfe sein?
Ganz grundsätzlich sollte beim Möbelkauf immer auf einen zusätzlichen Stauraum-Effekt geachtet werden. Sinnvoll und praktisch sind zum Beispiel Sofas mit Bettkasten, Schränke mit Sockelschubladen oder Couchtische mit integrierten Ablagen. Wer hier von vornherein auf funktionale Modelle setzt, kann doppelt punkten: Zum einen zahlt sich die Anschaffung derartiger Stücke durch einen deutlichen Gewinn an Stauraum aus, zum anderen sind Kombilösungen oft zwei (oder gar mehr?) Möbel in einem. Das spart Geld – und Platz.
Eine tolle Erfindung in diesem Segment sind beispielsweise Couchtische, die mit bis zu vier Ausziehböden daherkommen. Auf diese Weise kann ein kleiner Tisch hervorragend auch für eine grössere Runde genutzt werden: Sind Gäste da, wird die Fläche schnell erweitert und Gläser, Teller und Tassen finden ausreichend Platz. Der grosse Vorteil ergibt sich hier aus einem deutlichen Platzgewinn, da der Tisch im Alltag nur wenig Raum einnimmt und zudem durch den Verzicht auf einen zusätzlichen Beistelltisch Kosten gespart werden.
Systemmöbel sind klar im Vorteil
Vor allem multifunktionale Möbelsysteme, in denen beispielsweise auch gleich die Beleuchtung integriert ist, helfen auf einfache Weise, Platz zu schaffen. Mit Systemmöbeln, die um Tür und Fenster herum angeordnet werden, wird kein Zentimeter verschenkt. Derartige Modulmodelle gibt es in offener Form, mit Türen oder auch Schubläden. Sie können übereinander angeordnet, aufgestellt oder an der Wand befestigt werden. Überdies lassen sie sich sehr oft mit passenden Kommoden oder Vitrinen kombinieren und bilden auf diese Weise eine komplette Wohnwand.
Auch Sideboards bieten auf den ersten Blick nicht zu ahnende Möglichkeiten, zusätzlichen Abstellplatz zu schaffen. In passender Höhe sind sie eine vortreffliche Möglichkeit, die Fensterbänke elegant zu verbreitern und auf diese Weise eine durchgängige, grosse Fläche für Blumentöpfe, Aufstellbilder und viele hübsche Accessoires zu erzeugen.
Apropos Fenster: Mit schmalen Wandregalen lässt sich über Türen oder Fenstern ebenfalls zusätzlicher Stauraum schaffen. Hier können zum Beispiel Bücher oder auch CDs untergebracht werden – und vieles mehr. Oft ist es in der Tat nur eine Frage der findigen Ideen, wo überall mit wenig Aufwand Orte zum Abstellen, Aufstellen und Verstauen gefunden werden können. Wichtig ist dabei aber immer, dass ein harmonisches Gesamtbild des Zimmers erhalten bleibt und der Raum nur so weit „ausgenutzt“ wird, dass das möglichst luftige Wohngefühl nicht eingeschränkt wird.
Schlafzimmer bieten ungeahnte Kapazitäten
In vielen Schlafzimmern ist nur wenig Platz vorhanden. Ein Doppelbett, ein Kleiderschrank, zwei Nachttische – das war’s. Doch auch hier kann mit kleinen Tricks Stauraum geschaffen werden. So können in flachen Kleiderboxen, die unter das Bett geschoben werden, momentan nicht benötigte Dinge verstaut werden: der Skianzug, die Badebekleidung oder sogar die Adventsdeko. Ist unter dem Bett zu wenig Platz für derartige Boxen, kann darüber nachgedacht werden, die Liegestätte auf ein dafür geeignetes Holz-Podest zu stellen. Darunter lassen sich dann Rollboxen oder Schubladen auf Rädern unterbringen.
Zur möglichst umfassenden Ausnutzung aller Platzreserven im Schlafzimmer ist die Anbringung von schmalen, raumhohen Wandregalen neben den Fenstern denkbar. Werden diese von einem hübschen, lang fallenden Vorhang verdeckt, ist der so geschaffene Stauraum optisch geschickt getarnt.
Stauraum auch im Dachgeschoss
Im Dachgeschoss fehlt oft die nötige Stellfläche für Regale und Schränke. Eine denkbare Lösung ist hier die Aufstellung eines nach Mass angefertigten Einbauschrankes, der idealerweise gleich um die Tür herumgebaut wird. Oftmals kommen im Dachgeschoss auch Gleittürenlösungen zum Einsatz – vor allem, wenn in dieser Etage beispielsweise ein Schlaf- oder Jugendzimmer untergebracht werden soll. Um den Wohn- bzw. Schlafbereich von der „Kleiderkammer“ abzutrennen, lassen sich mit raumhohen Gleittürensystemen gute Lösungen schaffen, die ebenso platzsparend wie optisch ansprechend sind.
Soll das Dachgeschoss als Gästezimmer genutzt werden, kann der Einsatz von Klappbetten sehr sinnvoll sein. In entsprechenden halbhohen Wandschränken oder Sideboards untergebracht, werden sie nur im Bedarfsfall ausgeklappt und nehmen in der übrigen Zeit keinen Platz weg. So können in „gästefreien Phasen“ hier beispielsweise Wäscheständer aufgestellt werden oder Sohnemann mit seiner Modelleisenbahn spielen.
Auch Auslagern ist eine Option
Mit ein wenig Kreativität und guten Möbelkonzepten kann auch in kleinen Wohnungen oder bei Familien mit vielen Kindern auf wenigen Quadratmetern eine Menge zusätzlicher Stauraum geschaffen werden.
Und nicht zuletzt eignet sich vieles auch für eine Auslagerung in Keller oder Dachboden, denn – so haben Forscher herausgefunden – die allermeisten Menschen nutzen nicht mehr als 20 % ihrer Haushaltsgegenstände regelmässig. Die restlichen 80 % brauchen daher auch nicht immer sofort griffbereit zu sein.
Oberstes Bild: © Linda Parton – Shutterstock.com