Bambus-Design – exotisch und modern

Der Werkstoff Bambus ist für den Bereich Wohnen im Kommen. Ob Möbeldesigner oder Innenarchitekten: Viele Menschen, die sich mit dem Einrichten von Wohnräumen beschäftigen, verwenden zunehmend gerne Bambus. Um zu verstehen, warum dies sowohl optisch als auch ökologisch eine sehr gute Idee ist, tauchen wir ein wenig tiefer in die Exotik dieses Materials ein.

Bei manchen Fans des Bambus hat es in Erinnerung an die Ferien aus Nostalgie begonnen: Das Flair von Palmen, Strand, Sonne und Meer zog dann mit Objekten und Möbeln aus Bambus auch zu Hause in die eigenen vier Wände ein. Bambus hat in Asien als Bau- und Werkstoff schon eine sehr lange Tradition. Da man in den östlichen Kulturen gerne symbolträchtig mit den Dingen der Natur umgeht, kommen dem Bambus dort traditionell wichtige Bedeutungen zu: In China etwa steht er symbolisch für ein langes und gutes Leben. In Japan werden Bambuswälder oft als symbolischer Schutz vor den bösen Mächten rings um religiöse Bauwerke und Schreine, aber auch Wohnhäuser angelegt.

Betrachten wir den Bambus etwas sachlicher aus botanischer und wissenschaftlicher Sicht, dann erfahren wir, dass es ein sogenanntes Riesengras ist. Wenn der Bambus aber richtig „verholzt“ ist, hat er einen höheren Härtegrad als das schon harte Holz der hier heimischen und legendären Eiche. Bambus ist als Werkstoff dennoch sehr elastisch und biegsam. Kommen wir zum eingangs erwähnten ökologischen Aspekt der Nutzung von Bambus: Kein Rohstoff auf dieser Welt wächst so schnell nach wie der Bambus. Denken wir an die Regenwälder und deren Tropenholz: Wenn wir diese schützen und nicht weiter ausbeuten wollen, so stellt gerade der Bambus eine sinnvolle Alternative dar, um exotische Möbel herzustellen.

Der letztgenannte Aspekt verweist auf eine sehr sinnvolle Einsatzmöglichkeit: Es gibt wunderschöne, haltbare und witterungsbeständige Gartenmöbel aus Bambus. Klassisch werden dicke Bambusrohre „flossartig“ miteinander verbunden und stellen so die soliden und einzigartigen Grundflächen für Tische und Sitzgelegenheiten dar. Dünnere Rohre aus Bambus ergeben die Tisch- und Stuhlbeine. Mit Polstern kombiniert entstehen bequeme Sitzgruppen aus Einzelsitzen und Sofas. Optisch ansprechend für bisherige Fans des Teakholzes, gibt es auch dunkel getönten Bambus, der kombiniert mit hellen Polstern eine besonders edle Optik bietet. Das Bambusholz kann aber auch glattflächig und klassisch zu Tischen und auch geschwungenen Stühlen verarbeitet werden.

Das liegt an dem Stoff Lignin, der im Bambus enthalten ist. So hat Bambus einen sehr hohen Härtegrad. Dieser wird übrigens seit 1900 in der Einheit Brinell gemessen und geht auf den schwedischen Ingenieur Johan August Brinell zurück. Der spezifische Härtegrad liegt für Bambus beispielsweise um ein Viertel höher als für Buchenholz oder anderes in Europa gerne verwendetes Möbelholz. Dies ermöglicht somit auch eine sehr schlanke Bauweise mit kleinem Querschnitt.

Dennoch ist die Stabilität sehr hoch. Die Möbel bestechen durch ihre Leichtigkeit. Der Umgang mit Bambusmöbeln im Garten, was das Ein-, Aus- und Umräumen angeht, ist im Vergleich zu den schweren Gartenmöbeln aus Teakholz ein Kinderspiel.

In den Garten passen dazu auch noch viele aus Bambus gefertigte Kleinmöbel und Accessoires: Beistelltischchen, Tabletts, Dekorationsobjekte, Klang-, Wind- und Wasserspiele aus Bambus verleihen Garten, Terrasse oder Balkon ein wunderbares Flair aus flirrender Exotik und spielerischer Leichtigkeit. Aber auch Gegenstände und Utensilien des alltäglichen Gebrauchs sind aus Bambus machbar: Schalen, Körbe, Seifenspender, Boxen, Rahmen und Regale – der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Die individuelle und streifige Maserung im Bambus macht jedes Teil auch zu einem Unikat.


Bambus Körbe. (Bild: panyajampatong / Shutterstock.com)
Bambus Körbe. (Bild: panyajampatong / Shutterstock.com)


Klassisch wird empfohlen, Bambus vor allem im Freizeitbereich einzusetzen. Die Assoziationen von Reisen, Fernweh, Exotik und auch Leichtigkeit des Seins tragen diesen Gedanken. Ein Ferienzimmer etwa, mit viel Bambus gestaltet, schenkt heitere Gelassenheit. Selbst als Fussbodenbelag eignet sich Bambus hervorragend: Ob jetzt fest verlegt oder als leicht zu reinigende teppichartige Unterlage für den Essbereich. Doch natürlich kann Bambus gerade auch in Büros oder auch Praxen eingesetzt werden. Wenn es darum geht, dass Besucher sich dort wohlfühlen sollen, dann kann Bambus durch seine verspielte Exotik dazu beitragen.

Die Möglichkeiten des Bambus sind noch gar nicht völlig ausgeschöpft. Aus Bambusfasern werden mittlerweile alle möglichen Textilien gefertigt. Auf der Expo 2012 wurde ein Haus mit einer beeindruckenden Trägerkonstruktion aus Bambus und Beton gefertigt. Die Festigkeit und Leichtigkeit macht Bambus auch als optisch angenehme Variante im Messebau attraktiv. Bambus schrieb auch früh schon Technik-Geschichte: Der Glühfaden in der ersten Glühlampe des Erfinders Thomas Edison bestand aus verkohlter Bambusfaser.

 

Bambus Körbe. (Bild: panyajampatong / Shutterstock.com)

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