Der LED-Schlauch: Kleine Technikkunde
Ganz Basel könnte mit dem Licht versorgt werden, das die Schweizer Haushalte für ihre Privatillumination ausgeben. Aber vielleicht könnte dieser Energieverbrauch bald auf Kleinstadtniveau gesenkt werden, wenn in der Weihnachtsbeleuchtung alte Technik durch LEDs ersetzt wird. Die Strom sparende Halbleiter-Technologie versorgt Spots und Deckenlampen, kommt in Lichtbändern zum Einsatz, schafft Lichtzonen und bringt klug installiert Wände und Möbel zum Leuchten. In der Weihnachtsillumination ist vor allen Dingen der LED-Schlauch interessant. Dieser Artikel erläutert die technischen Unterschiede.
Neue und nicht ganz so alte Zeiten
Früher gab es auch schon Lichtschläuche. Was heisst früher? – Nun, so ungefähr vor fünf bis sechs Jahren. Damals besassen diese Lichtschläuche ein Innenleben aus Glühlämpchen. Ein solcher Lichtschlauch mit zehn Glühlampen à 25 Watt verbrauchte in einem Monat bei acht Stunden täglicher Betriebsdauer ungefähr die Hälfte der Energie, die sich ein halbwegs sparsamer Kühlschrank in einem Jahr gönnte. So viel zur Veranschaulichung. Wenn Sie sich nun ein weihnachtlich illuminiertes Haus in diesem Stil vorstellen, so ist es nachvollziehbar, dass sein Besitzer zur Zeit der Stromjahresrechnung mit bangem Gefühl zum Briefkasten schlich und die Hiobsbotschaft mit nervösen Fingern aus dem Hüter der Tagespost angelte. Damit sollte es zur LED-Zeit vorbei sein.
Vorteile des LED-Schlauchs
Wenn Sie einen LED-Schlauch kaufen, gilt es, zwischen bestimmten Bauarten und Ausführungen zu unterscheiden und die passenden für Ihren Zweck zu wählen. Dass Sie sich für einen LED-Schlauch entscheiden, steht hingegen ausser Frage. Hier die Argumente: Über den geringen Stromverbrauch ist schon gesprochen worden. LEDs können von keinem anderen Leuchtmittel unterboten werden. LEDs amortisieren sich wirklich, denn sie haben eine längere Lebensdauer als die Konkurrenz. Die Schläuche sind hochflexibel und individuell kürzbar.
LEDs werden nicht heiss: Je mehr die Weihnachtsbeleuchtung auf LEDs umgestellt wird, desto weniger oft werden wir die Feuerwehr hören. LED-Schläuche sind spritzwassergeschützt, sie können innen und aussen eingesetzt werden. Die Montage mit Befestigungsclips ist kinderleicht. Bestechend sind die satten, kräftigen Farben und die vielen unterschiedlichen Farbqualitäten und -töne. LED-Schläuche können dimmbar und per Fernbedienung steuerbar sein. Sauber verlegt, fallen Sie als Leuchtkörper selbst kaum ins Auge. Sie sind einfach nur reines Licht.
Technische Unterscheidungen
LEDs können in Lichterschläuchen auf zwei verschiedene Arten angeordnet sein: vertikal oder liegend. Beide Bauweisen haben ihre Vor- und Nachteile. Bei den vertikal, also aufrecht installierten LEDs strahlt das Licht mit zielgerichteter Intensität nur in eine Richtung. Schläuche dieser Bauweise geben dem Lichtregisseur die Möglichkeit, Areale exakt auszustrahlen. Allerdings muss der LED-Schlauch akkurat ausgerichtet werden, damit auf der ganze Länge die Lichtrichtung stimmt.
Dann gibt es die LED-Schläuche mit den horizontal angeordneten Lichtquellen. Diese Schläuche sind biegsamer. Sie strahlen ihr Licht nach allen Seiten ab: Deshalb spielt die exakte Lagerung des Schlauchs keine Rolle. Lichtkünstler, die mit LED-Schläuchen Motive modellieren wollen, greifen zu den horizontalen LEDs. Allerdings müssen sie eine geringere Leuchtkraft in Kauf nehmen – denn erstens ist das Licht nicht so zielgerichtet wie bei den stehenden LEDs; und zweitens können horizontal nicht so viele LEDs verbaut werden.
Betriebsspannungen
Betriebsspannungen für LED-Schläuche sind unterschiedlich. Hier ist Augenmass gefragt. So, wie niemand einen guten Akkuschrauber mit Schlagwerk kaufen wird, wenn er nur gelegentlich ein paar Schrauben eindrehen muss, ist beim LED-Schlauch nicht die volle 230-Volt-Spannung nötig, falls nur kleinflächige Illuminationen geplant sind. Der 230-Volt-Schlauch kann mit einer Zuleitung 90 bis 100 Meter LEDs beleuchten. Kleinere Spannungen gibt es in den Schritten 110 Volt, 24 Volt, 12 Volt und 6 Volt. Eine 12-Volt-Spannung reicht noch für die Beleuchtung von ungefähr 15 Metern Schlauch aus.
Alle Lichtschläuche benötigen Gleichstrom. Da aus Haushaltssteckdosen Wechselstrom kommt, ist in den Schläuchen ein Gleichstromrichter eingebaut. Die 230-Volt-Schläuche können direkt an den Haushaltsstrom angeschlossen werden. Alle Niedrigspannungs-LED-Schläuche müssen mit einem Stromwandler verbunden werden, der die höhere Spannung auf die benötigte niedrige reduziert. Ein praktischer Vorteil für den weihnachtlichen Lichtregisseur, der die hell- bis warmweiss oder bunt leuchtenden Schläuche um Gegenstände modellieren oder bestimmte Areale der Wohnung betonen will: LED-Schläuche sind kürzbar. Die 230-Volt-Version lässt sich alle anderthalb bis ein Meter kürzen. Niedrigspannungsschläuche von 12 oder 24 Volt können eventuell schon alle 8 beziehungsweise 14 Zentimeter geschnitten werden.
Der Stein der Weisen
Lange gesucht, endlich gefunden: der Stein der Weisen. Jedenfalls in der Lichtdekoration. Er heisst LED-Schlauch. Hochflexibel, modellierbar, vielfarbig bis warmweiss, ungefährlich, sparsam. Mit diesem Material steht Ihren guten Ideen nichts mehr im Wege. Ihre Nachbarn werden sich wundern. Ihr Stromversorger auch. Mit LED-Schläuchen ist vielleicht sogar noch etwas Geld für die Planung einer Wochenendreise im nächsten Frühjahr übrig. Gute Erholung!
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