Entscheidende Kriterien bei der Fliesenauswahl

Fliesen haben längst ihr traditionelles Zuhause in Bad und Küche verlassen und sich auf den Weg in Wohnzimmer, Esszimmer und Flure gemacht. Die Gründe sind neben der erstaunlich vielfältigen Optik nicht zuletzt praktische: Fliesen lassen sich problemlos sauber halten, sind deshalb gerade für Allergiker geeignete Bodenbeläge und können jahrzehntelang ohne nennenswerte optische Einbussen halten. Sie bringen Klarheit und Weite in Räume und sind ein unverzichtbares Design-Element für jeden mediterran inspirierten Einrichtungsstil. Wichtig ist nur, dass Sie sich für die richtigen Fliesen für den jeweiligen Zweck entscheiden.

Verwendete Fliesenmaterialien variieren zwischen Anteilen von Ton, Quarz, Feldspat, Talkum, Kaolin und Kreide. Grundsätzlich gibt es Steinzeug- und Steingutfliesen. Letztere werden klassischerweise für Wände verwendet. Sie sind poröser und daher selten für Bodenbeläge geeignet, da sie Wasser ziehen und bei extremen Temperaturverschiebungen nach unten springen. Dafür lassen sie sich leichter zuschneiden und in der Glasierung mehr Effekte zu. Auch dort, wo Vertikalflächen mit möglichst wenig Gewicht bekachelt werden sollten, ist Steingut das Material der Wahl. Achten Sie immer auf das angegebene Gesamtgewicht pro Quadratmeter, wenn Sie sich auf die Fliesensuche machen.

Für den Bodenbelag sind Sie mit Steinzeugfliesen auf der sicheren Seite. Wenn Sie allerdings ein Steingut-Design finden, das unbedingt an die Wand soll, oder schwere Einzelexemplare als Souvenir etwa aus dem Fliesenland Portugal mitbringen, ist dies möglich – allerdings nur mit einem wesentlich stärkeren Fliesenkleber. Lassen Sie sich im Fachgeschäft beraten, welches Produkt sicher und langlebig genug ist. Steinzeug kann tendenziell viel niedrigere Temperaturen ertragen als Steingut und deshalb auch gut auf Terrassen und Balkonen verlegt werden. Allerdings sollten Sie auch hier darauf achten, dass der Hersteller für die Fliesen das Prädikat „frostsicher“ oder „frostbeständig“ angegeben hat.

Je nach Nutzungsart geben hochwertige Produzenten bei glasierten Steinzeugfliesen ausserdem eine Abriebgruppe auf den Produkten an. Für Wohn- und Schlafzimmer reicht Abriebgruppe 3 bis 4 meist aus, Flure und Küche mit höherer Nutzungsfrequenz sollten mindestens mit einer 4 belegt werden, und für Terrassen wählen Sie generell die höchste Abriebgruppe. In Bädern können Sie durch kleinere Fliesen und einen hohen Fugenanteil oder rutschhemmende Sorten mit stark profilierten oder angerauten Oberflächen die Rutschgefahr minimieren.

Eine dekorative Alternative, vor allem für vom Ethnostil inspirierte Interieurs, sind Terrakottaböden, wie sie auch im Mittelmeerraum viel verwendet werden. Die auch Cotto genannten Fliesen sind von gelblich bis dunkelrot erhältlich. Sie eignen sich für innen wie für aussen als frostsichere Ausführung. Für den Innenraum sollten allerdings Fliesen mit Imprägnierung gewählt werden, da das Material sonst Staub und Fette einlässt.

 

Oberstes Bild: © Nagy-Bagoly Arpad – Shutterstock.com

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Mehr zu Caroline Brunner

Caroline Brunner ist freiberufliche Online-Journalistin mit Fokus auf Arbeitspsychologie, Entrepreneurship, Kommunikation, Karriereplanung, Nachhaltigkeit und Verbraucherthemen.

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