Grossputz-Tipps: So erstrahlen Möbel & Co. in neuem Glanz
VON Christian Schreiber Allgemein
War der Grossputz früher ein Albtraum jeder Hausfrau und jedes Familienvaters, weil hier bis zur Erschöpfung gewienert, gewischt und gebohnert wurde, hat sich heute die Erkenntnis durchgesetzt, dass mit 20 % Aufwand in aller Regel 80 % Ergebnis erzielt werden können. Insbesondere, wenn sich überraschend Besuch ankündigt und daher noch schnell eine Blitzaktion in Sachen Wohnungsreinigung anberaumt wird, kann dieses Wissen einigermassen beruhigen. Zudem gibt es in unserer Zeit viele Hilfsmittel, die das Saubermachen sehr erleichtern.
Dennoch sind einige Massnahmen unabdingbar, um Wohnung oder Haus sauber zu halten und lange Freude an den Möbeln und Einrichtungsgegenständen zu haben. Insofern ist ein regelmässiger „Rundumschlag“ zur Raumpflege ausserordentlich wichtig.
Zimmer für Zimmer von oben nach unten
Ein guter Tipp für den Grossputz ist ein Vorgehen Zimmer für Zimmer. Auf diese Weise können die Zeitabstände zwischen den Reinigungen der einzelnen Räume entsprechend den Wünschen und Verpflichtungen der Familienmitglieder festgelegt werden.
Wichtig ist in jedem Falle das Vorgehen „von oben nach unten“: Zunächst werden die oberen Ecken, die Deckenleuchten und die Oberseiten der Schränke gereinigt und mit Staubtuch oder Staubwedel von Schmutz und Spinnenweben befreit. Lampenschirme aus Stoff lassen sich mit einer weichen Bürste oder der Polsterdüse des Staubsaugers einfach und schnell von Staubauflagerungen befreien. Anschliessend geht es an das Reinigen der Möbelfronten oder Regalflächen und zum Schluss wird der Boden je nach Belag gesaugt oder gewischt.
Da die Oberseiten von Wohnwänden oder hohen Schränken zumeist nicht furniert sind und eine raue Oberfläche besitzen, lassen sie sich mit Staubtüchern oder feuchten Lappen nur sehr mühselig reinigen. Überdies sind diese Bereiche vielfach nur schwer erreichbar und für den Staubsauger selbst mit der Handdüse oft tabu. Hier hilft es, alte Zeitungen oder grossformatige Prospekte auszulegen. Diese werden oben auf den Schränken ausgebreitet, beim nächsten Grossputz vorsichtig entfernt und gegen saubere ausgetauscht. Auf diese Weise können auch schwer erreichbare Möbeloberseiten ohne grosse Mühe gesäubert werden.
Für den guten Durchblick
Viele benutzen zur Fenster- oder Vitrinenreinigung teuren Glasreiniger. Doch gute Ergebnisse lassen sich auch fast ohne Kostenaufwand erzielen. So genügt es, einige Spritzer herkömmliches Spülmittel in einen Eimer Wasser zu geben und mit der Lösung die Scheiben gründlich zu reinigen. Anschliessend mit einem weichen und fusselfreien Tuch trockenwischen.
Ein weiteres Hausmittel für die Reinigung von Spiegeln, Fenstern und Aquarien ist das Putzen mit Zeitungspapier. Hierzu wird einfach eine alte Zeitung (nicht Zeitschrift!) zusammengeknüllt und zum Trockenreiben und Polieren der zuvor mit einem feuchten Tuch abgewischten Fenster verwendet. Auf diese Weise erhält man saubere und streifenfreie Scheiben. Wichtig ist es in jedem Fall, die Fenster niemals bei direkter Sonnenbestrahlung zu putzen, da Schlieren aufgrund des unmittelbar trocknenden Wischwassers sonst unvermeidlich sind.
Und Glastüren, beispielsweise von Mikrowellen, Elektrogrills, Herden oder Küchenschränken, lassen sich mit einem feuchten Mikrofasertuch hervorragend von Fettspritzern und Schmutzflecken befreien. Auch hier wird mit einem trockenen Tuch nachpoliert.
Oberflächen werden wie neu
Fürs Staubwischen, auch an Heizungen und auf Fensterbrettern, eignet sich hervorragend ein trockenes Mikrofasertuch. Hiermit lassen sich auch Sideboards und Wandregale einfach und effektiv reinigen.
Auch im Handel erhältliche sogenannte „Schmutzradierer“ können beim Grossputz sehr gute Dienste leisten. Mit ihnen lassen sich beispielsweise Kugelschreiberspuren und Reste von Klebeband auf Schreibtischplatten im Kinderzimmer entfernen. Überhaupt: Zahlreiche Verschmutzungen und „Verzierungen“, die Kinder an Zimmertüren, Holzfronten von Möbelstücken oder auf allen möglichen (und unmöglichen) Untergründen hinterlassen haben, können mit den kleinen weissen Schwämmchen aus dem Drogeriemarkt ohne grosse Kraftanstrengung entfernt werden.
Unabdingbar ist beim Einsatz dieses praktischen Helfers aber ein Test an einer unauffälligen Stelle. Mitunter können die Schmutzradierer durchaus Kratzer erzeugen und die Oberfläche beschädigen. Auch Furnierfolien auf Tischen oder Regalen können ihre Farbe verlieren, wenn sie mit einem derartigen Reinigungsmittel in Kontakt kommen.
Ein Geheimtipp aus Omas Erfahrungsschatz: Grossflächigem Fettschmutz an Küchenschränken kann ganz leicht mit Backpulver zu Leibe gerückt werden!
Die Reinigung als Inspektion
Ein guter Nebeneffekt beim Grossputz ist die Tatsache, dass alle wichtigen Bereiche und Möbelstücke näher betrachtet werden. So wird die Raumpflege zugleich eine Inspektion von Regalen, Tischen und Schränken und hilft, Schadstellen, Verschleiss und sich anbahnende Probleme rechtzeitig zu erkennen: Das lose Scharnier am Kleiderschrank, die wackelige Auflage am ausziehbaren Esstisch oder der leicht tropfende Absperrhahn in der Küche – beim Putzen werden viele Kümmernisse sichtbar und geben so die Möglichkeit, rechtzeitig zu reagieren und für eine Reparatur oder einen Austausch zu sorgen.
Oberstes Bild: © koleg – Shutterstock.com