Langfristig Freude am schönen Ledersofa
VON Christian Schreiber Wohnzimmer
Die Lederoberfläche gilt gemeinhin als besonders robust, langlebig und strapazierfähig. Bei sachgerechter Pflege wird ein hochwertiges Ledersofa mit den Jahren immer schöner. Es ist daher oft eine Anschaffung für Jahrzehnte. Gut zu wissen, wie dieses Möbelstück am besten gepflegt wird, damit die Freude daran lange erhalten bleibt.
Wichtig: der Standort
Der erste grobe Fehler, den der Besitzer eines Ledersofas machen kann, ist die Wahl eines ungeeigneten Standortes. Ledergepolsterte Möbel dürfen niemals in Heizungsnähe stehen, denn trockene Luft macht das Leder bald hart und spröde. Wenn kein anderer Aufstellplatz möglich ist, sind 30 Zentimeter Abstand zum Heizkörper absolutes Minimum. Damit kein Hitzestau entsteht, müssen Ledersofas in solchen Fällen eine ausreichende Bodenfreiheit gewährleisten.
Auch im Dachboden-Wohnzimmer darf natürlich eine Sitzecke nicht fehlen, doch gerade hier darf das im Hochsommer möglicherweise sehr hell einfallende Licht nicht ausser Acht gelassen werden, denn eine direkte Sonneneinstrahlung könnte die Farbe des Sofas dauerhaft verändern.
Zimmertemperatur und Luftfeuchtigkeit
Ideale Bedingungen für ein Ledersofa herrschen bei einer Raumtemperatur von 18–20 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 45–50 %. Doch auch unter diesen Bedingungen ist eine regelmässige Pflege unabdingbar.
Leder ist ein Naturprodukt, das genauso wie die menschliche Haut eine gewisse Feuchtigkeit besitzt. Doch es kann sich nicht mehr selbst regenerieren und würde ohne entsprechende Pflege allmählich austrocknen. Die Folge: Es verliert seine wunderbar weiche Griffigkeit, einzelne Stellen werden porös. Im Extremfall kann das Leder sogar Risse bekommen. Es ist also auf eine wirkungsvolle Behandlung mit Feuchtigkeits- und Pflegewirkstoffen angewiesen.
Grundsätzliches zur Reinigung
Flecken sind ein Übel in jedem Haushalt. Davon bleibt leider auch ein Ledersofa nicht verschont. Vor allem verfettete Stellen im Armlehnen- und Kopfbereich lassen sich nur schwer vollständig beseitigen. Hierfür hält der Handel spezielle Fettlöse- und Fettabsorbersprays bereit.
Da Reinigungslösungen nicht direkt auf das Leder aufgebracht werden dürfen, sind sie zunächst mit einem Schwamm aufzuschäumen und dann kreisförmig ohne viel Druck von Naht zu Naht aufzutragen. Anschliessend die gereinigte Fläche mit einem Lappen oder einem Papiertuch mit destilliertem Wasser mehrmals feucht nachreiben und gut trocknen lassen.
Auch bei punktuellen Verschmutzungen sind immer ganze Flächen zu reinigen, nie nur kleine Stellen. Die behandelte Fläche könnte dadurch aufhellen und muss dann unbedingt neu pigmentiert werden. Damit das Leder nicht spröde wird, ist es rasch nachzupflegen.
Reinigung von Glattleder …
Polstermöbel aus Glattleder sollten regelmässig mit einem Vlies- oder Baumwolltuch abgestaubt und die Ritzen gelegentlich ausgesaugt werden. Achtung: Die ansonsten sehr nützlichen Mikrofasertücher sind für Glattleder absolut tabu, denn sie beschädigen die Oberfläche!
Höchstens einmal pro Woche kann Glattleder mit einem nebelfeuchten Tuch und destilliertem Wasser abgerieben werden. Bei Verwendung normalen Leitungswassers bleiben möglicherweise hässliche Kalkflecken zurück. Aber bitte wirklich nur feucht, nicht nass! Und trocken wischen nicht vergessen! Saugt sich das Leder so richtig voll, kann das der Struktur schaden, oder noch schlimmer, es beginnt zu schimmeln.
Zur gründlichen Reinigung kann bis ein- oder zweimal jährlich ein Lederreiniger eingesetzt werden. Derartige Produkte sind von mild bis intensiv erhältlich. Art und Häufigkeit der Reinigung richten sich nicht zuletzt nach der Intensität der Benutzung. So wird ein Sofa im Wohnzimmer einer vierköpfigen Familie häufiger zu reinigen sein als eine Couch im selten genutzten Gästezimmer.
Es empfiehlt sich stets, die Produktempfehlungen der Hersteller genau zu beachten. Denn um Leder lange schön zu erhalten, benötigt es abgestimmte Fette oder Wachse und zugesetzte Feuchtigkeitsspender, damit die Pflegestoffe aufgenommen werden können. Den meisten guten Glattleder-Pflegemitteln sind bereits Imprägnierstoffe zugesetzt.
… und Rauleder
Rauleder haben eine offene, angeschliffene Oberfläche, die angenehm samtig wirkt. Dadurch sind sie jedoch sehr viel empfindlicher für Fett und Schmutz als Glattleder. Zu den Rauledern zählen Nubuk-, Velours- und die meisten Büffelleder.
Auch Rauleder sollten regelmässig von Staub befreit werden. Am besten mit dem Staubsauger. Sollte eine Nassreinigung nötig werden, dann ist wie oben beschrieben eine Komplettreinigung durchzuführen.
Zur speziellen Reinigung mit Lederreinigungsmittel ist auf ein Produkt zurückzugreifen, das auch für Rauleder geeignet ist. Rückfettende Komponenten dürfen keinesfalls enthalten sein. Rauledersofas müssen nach jedem Reinigungsvorgang unbedingt nachimprägniert werden.
Ein Ledersofa passt immer
Egal welcher Einrichtungsstil vorherrscht, ein Ledersofa fügt sich so gut wie immer hervorragend ins Bild. Besonders attraktiv und angesagt ist momentan ein Mix aus Alt und Neu. Als Naturmaterial passt Leder sehr gut zu alten Echtholzschränken, womit sich dieser Trend hervorragend und nachhaltig umsetzen lässt. Wird das gute Stück dann von Zeit zu Zeit gepflegt, ist langfristige Freude daran garantiert.
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