Mehr Harmonie im Schlafzimmer - durch die passende Möbelausrichtung
VON Terence Kubald Schlafzimmer
Damit das wirklich klappt, sollten einige Einrichtungstipps bedacht werden. Denn nicht nur die Wahl der Möbel ist entscheidend, sondern auch, wie sich diese in den Raum integrieren lassen.
Potentielle Gefahren minimieren und ein ruhiges Flair kreieren
Das Bett sollte in eine sogenannte Power-Position gestellt werden. In dieser wird sichergestellt, dass der Blick beim Schlafen, wenn er geradeaus gerichtet wird, immer in Richtung der Tür zeigt. Durch diese Power-Position erhalten die schlafenden Personen immer einen Überblick, wer in den Raum eintritt oder ihn verlässt – daher auch der Name.
Zudem sollte das Bett als zentraler Punkt so ausgerichtet werden, dass dieses mit einer Wand abschliesst. Das vermittelt Schutz und Ruhe, zudem hilft es bei der eigenen, unbewussten Orientierung während des Schlafens. Ist es aufgrund der Raumaufteilung nicht möglich, das Bett an einer Wand auszurichten, sollte es unbedingt eine Kopfwand beziehungsweise ein massives Kopfende haben.
Eine Vielzahl der Boxspringbetten besitzt diese Kopfwand, die durch ihre hochgezogene Form als künstliche Wand wahrgenommen wird. Neben dem Orientierungsvorteil wirken diese Kopfwände zudem ausgesprochen elegant und stilvoll. Boxspringbetten sind besonders im amerikanischen Raum sehr populär, werden immer häufiger aber auch in Mitteleuropa genutzt.
Das Bett sollte zudem keinesfalls direkt zwischen einer Tür und einem Fenster oder zwischen zwei Fenstern platziert werden. So wird bei geöffnetem Fenster ein direkter Luftzug vermieden, der im schlimmsten Fall am nächsten Morgen für eine Erkältung oder einen steifen Nacken sorgt. Eine geschützte Nische ist ideal für die Position des Bettes, lässt sich in vielen Räumen aber nicht immer finden.
Als Alternative kann das Bett auch an der Wand ausgerichtet werden, an der sich ebenfalls die Tür befindet. Kalte Zugluft kommt dann zwar in den Raum, bläst aber nicht direkt die schlafenden Personen an. Raumtrenner, Deko-Elemente oder grössere Regale können dafür sorgen, dass das Bett vor kalter Luft geschützt wird, ohne direkt mit zwei Seiten an einer Wand positioniert zu werden.
Direkt über dem Bett, also an der Decke, sollte sich nichts befinden. Lampen, Kronleuchter oder andere Elemente können hier für Unruhe und ein beklemmendes Gefühl sorgen. Das Unterbewusstsein erzeugt dann eine immerwährende Gefahr, da die an der Decke befindlichen Teile jederzeit abstürzen könnten – egal wie unwahrscheinlich das in Wirklichkeit ist. Idealerweise sind Wand und Decke im Bereich des Bettes kahl und werden nicht weiter ausgeschmückt.
Stimmungsvolles Farbspiel kreieren
Im Schlafzimmer können Möbel und Accessoires in ihrem Stil durchaus minimal gemixt werden, aber nur was ihre Form und Farbe angeht. Viele kantige Accessoires verleihen dem Raum eine starke, maskuline Wirkung, rundliche Deko-Elemente, zum Beispiel Schalen oder Vasen, wirken dagegen sehr harmonisch, feminin und beruhigend. Diese Accessoires lassen sich miteinander mischen, sollten aber zu ungefähr gleichen Teilen in den Raum gebracht werden.
Eine Vielzahl dieser sanfter Elemente sollte demzufolge nicht nur durch ein hartes, sehr eckiges und kühles Accessoire abgerundet werden, da dieses die Harmonie eher stören als ergänzen würde. Farblich spielen die eigenen Präferenzen eine wichtige Rolle; ein klassisches reines Weiss ist ebenso möglich wie dunklere Farben, zum Beispiel Schwarz, Braun oder Grau. Lediglich auf sehr grelle Neonfarben sollte zu Gunsten eines tieferen Schlafes lieber verzichtet werden.
Neue Möbelstücke richtig in den Raum integrieren
Die Ecken der Möbel sollten nicht direkt auf das Bett zeigen – das wirkt unruhig und führt im schlimmsten Fall dazu, dass man in der Dunkelheit womöglich mit dem Bein anstösst. Zudem sollten Räume, die eine Dachschräge besitzen, idealerweise gemieden werden. Ist das nicht möglich, empfiehlt es sich, das Bett nicht direkt unter diese Schräge zu platzieren. Auch das könnte einengend wirken.
Vor der Neu-Anschaffung eines Bettes oder einer Matratze sollte der Härtegrad richtig bestimmt werden. Ein hoher Härtegrad ist eine gute Wahl, wenn häufig Rückenschmerzen bestehen. Schwere Personen sollten ebenfalls lieber eine härtere Matratze wählen, damit diese nicht zu tief in die Matratze einsinken. Das kann in der Nacht zu starkem Schwitzen und einen Gefühl von Beklommenheit führen.
Innenausstatter raten bei der Wahl von Nachttischen zu einem sehr natürlichen Holz. Metall und andere stark glänzende und reflektierende Flächen sollte man vermeiden, auch weil Möbel aus Metall von Natur aus eine sehr kühle Ausstrahlung verkörpern. Besonders im Winter kann das zu unangenehmen Erlebnissen führen, wenn im kalten Raum der Körper in Kontakt mit den abgekühlten Metallmöbeln kommt.
Die natürliche Farbgebung von Holz hilft, Ruhe zu finden, während es ebenfalls Natürlichkeit ausstrahlt. Der Nachttisch sollte so hoch sein, dass er problemlos vom Bett erreicht werden kann, ohne aufstehen oder nach oben fassen zu müssen. Schubladen sorgen für ein optisches Highlight, sind in den meisten Fällen aber nur notwendig, wenn tatsächlich viele Utensilien am Bett verstaut werden. Werden diese Einrichtungstipps befolgt, wird jede Nacht im eigenen Schlafzimmer zu einem erholsamen Erlebnis.
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