Shabby Chic – romantischer Mix aus Alt und Neu

Shabby Chic bedeutet wörtlich übersetzt „schäbiger Chic“, doch wenn Sie Ihre Wohnung in einer gekonnten Mischung aus Alt und Neu einrichten, schaffen Sie sich ein wunderbares Zuhause mit einem einmaligen Stil. Bevorzugen Sie ein eher romantisches, natürliches Flair, treffen Sie mit dem Shabby Chic eine gute Wahl. Wunderschöne Einzelstücke finden Sie beim Stöbern auf Flohmärkten – oder vielleicht auch im Keller der Grosseltern!

Der Einrichtungsstil stammt aus Grossbritannien und sollte nach Angaben von Wikipedia zunächst den Einrichtungsgewohnheiten der oberen Mittelklasse, sich kostspielige Innenausstattungen anzuschaffen, entgegenwirken. Die britische Innenarchitektin Rachel Ashwell prägte durch ihre Liebe zu Second-Hand-Stücken und Flohmärkten den Shabby-Stil entscheidend mit. Im Jahr 1989 eröffnete sie im kalifornischen Santa Monica ihr erstes Geschäft, in dem Flohmarktmöbel verkauft wurden. Inzwischen ist aus der Idee eine ganze Linie geworden, ein Unternehmen der Designerin stellt Stilmöbel mit künstlichen Abnutzungserscheinungen her.

Kombinieren nach Herzenslust 

Beim Shabby Chic kombinieren Sie verschiedene Einrichtungsstile und Möbelstücke zu einem harmonischen Ganzen. Vorherrschende Töne sind eher matte Pastellfarben, Grautöne und Weiss – knallige Farben haben hier nichts verloren. Die Möbelstücke weisen scheinbare Gebrauchsspuren auf, dabei ist der Look mit abgeplatzter Farbe durchaus Absicht. Grobes oder unbearbeitetes Holz und Muster und Stoffe aus den letzten Jahrhunderten komplettieren den Stil.

Der Shabby Look fordert Ihre Kreativität: Kombinieren Sie nach Herzenslust, erlaubt ist, was gefällt! Hier können Sie nach Geschmack unterschiedliche Stilrichtungen mixen. Auf romantische Komponenten, Blütenmuster und selbst gemachte Decken oder Kissen sollten Sie jedoch nicht verzichten, denn ein Hauch Nostalgie ist unerlässlich!

Wenn Sie Ihr Wohnzimmer im Shabby Chic einrichten wollen, wählen Sie idealerweise ein romantisch verspieltes Sofa in Weiss oder einem hellen Grau. Sehr schön wirken Sofas mit verspielten Blumenmustern. Romantisch und ländlich sind Sitzgruppen aus Korb oder Rattan, die weiss lackiert perfekt zum Vintage-Stil passen. Ein einzelner Korbsessel mit einigen geblümten Kissen und einer bunten Decke wird zum perfekten Blickfang. Auch ein alter Ohrensessel wird mit neuem Stoffüberzug zu einem echten Hingucker – lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf!

Schränke und Kommoden weisen deutliche Gebrauchsspuren auf und sind häufig aus Treibholz gefertigt. Wenn Sie ein entsprechendes Stück auf dem Flohmarkt entdecken, können Sie den Schrank mit etwas weisser Farbe leicht herrichten. Verspielte Beschläge und romantische Möbelknöpfe in Pastellfarben oder mit zarten Mustern runden das Design wirkungsvoll ab. Es müssen nicht unbedingt teure Einzelstücke aus dem Handel sein, mit wenigen Handgriffen können Sie einer alten Kommode oder einem Beistelltisch einen Used-Look verpassen!



Zunächst sollte das Holz gesäubert und gebeizt werden. Mit Reisslack verpassen Sie Ihrem Möbelstück gezielte Risse, mit Schleifpapier rauen Sie die Oberflächen an. Alternativ bearbeiten Sie das Holz nach dem Lackieren mit einer Drahtbürste und schmirgeln vor allem Kanten und Ecken ab – das lässt das Möbelstück gebraucht aussehen.

Gezielt Accessoires platzieren

Ergänzen Sie die Einrichtung mit nostalgischen Lampen, Teppichen und anderen Accessoires. Achten Sie dabei auf die Materialien, der Shabby Chic verwendet vorwiegend natürliche Stoffe wie Baumwolle, Samt, Leinen oder Seide. Eine alte Truhe im Vintage-Look dient nicht nur als Blickfang, sondern auch als idealer Aufbewahrungsort für grössere Gegenstände, Decken oder ähnliches.

Als Mittelpunkt des Raums ist ein funkelnder Kronleuchter eine gute Wahl. Wenn Sie nicht das Glück haben, auf dem Flohmarkt ein Einzelstück zu entdecken, finden Sie im Fachhandel zahlreiche Modelle für jeden Geschmack. Kristall, silberner Kerzenleuchter oder verspielte Blumenvasen sind perfekte Accessoires, die einen Raum gemütlich machen.

Bei Kissen und Decken können Sie ruhig auf einen bunten Mix setzen: Rüschen, Bänder und geraffte Stoffe passen perfekt zum Shabby Chic. Seien Sie mutig und kombinieren Sie Blümchenmuster zu Streifen und Karos – auf die gekonnte Mischung kommt es an! Haben Sie noch alte Häkeldecken von Ihrer Grossmutter im Schrank? Dann nichts wie heraus damit! Auf Beistelltischen und Kommoden runden die Deckchen den Gesamteindruck harmonisch ab.

Quilts oder Patchwork-Decken sind wie gemacht für den Vintage-Stil. Wenn Sie im Handarbeiten geübt sind, können Sie leicht eine Decke in Ihrer gewünschten Farbkombination herstellen. Vielleicht stöbern Sie aber auch auf dem Flohmarkt und entdecken ein passendes Modell.

Beim Vintage-Look gilt: Sparen Sie nicht mit Accessoires! Achten Sie jedoch darauf, Einzelstücke gezielt zu platzieren, sonst wirkt der Raum schnell überfrachtet und kitschig. Wichtig ist, dass der Gesamteindruck stimmig bleibt. Eine alte Blechgiesskanne vom Flohmarkt wirkt mit einem frischen Blumenstrauss wie gemacht für den Shabby-Style. Geblümtes Porzellan, nostalgische Spiegel oder verspielte Bilderrahmen sind ideale Ergänzungen Ihrer Einrichtung.

Optimal zum Shabby Chic passen Toile-de-Jouy-Tapeten. Diese zeigen klassische Blumenmuster oder sind mit ländlichen Szenen bedruckt. Besonders harmonisch wirken Tapeten mit verspielten floralen Drucken. Wenn Ihnen die Muster zu extrem sind, tapezieren Sie nur eine Wand mit der Toile-de-Jouy-Tapete, die anderen Wände streichen Sie in einer passenden Pastellfarbe oder in Weiss. Arrangieren Sie vor der gemusterten Wand farblich passende Lampen oder einen Sessel, damit erzielen Sie eine wunderbare Wirkung! Passend zu den Tapeten erhalten Sie häufig Stoffe, aus denen Sie passende Gardinen, Kissen oder Decken fertigen können.

 

Oberstes Bild: © oksix – Shutterstock.com

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Mehr zu Andrea Hauser

Aus meinem langjährigen Hobby, dem Schreiben, ist im Jahr 2010 ein echter Job geworden - seitdem arbeite ich als selbständige Texterin. Davor war ich als gelernte Bankkauffrau im klassischen Kreditgeschäft einer Hypothekenbank tätig. Immobilien und Baufinanzierungen sowie Versicherungen zählen daher zu meinen Steckenpferden. Ich entdecke aber auch gern neue Themen abseits dieser „trockenen Materie“ und arbeite mich gern in neue Gebiete ein.

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