So kreieren Sie lauschige Sitzplätze in Ihrem Garten – Teil I: Der richtige Platz, die nötige Privatsphäre und der Bodenbelag

Wenn Sie sich nicht dauerhaft auf der Terrasse aufhalten wollen und Ihnen eine Picknickdecke als Unterlage langsam etwas zu minimalistisch erscheint, dann ist es Zeit für einen schön angelegten, dauerhaften Sitzplatz im Garten. Nach der einmaligen Einrichtung werden Sie dort garantiert mehr Zeit verbringen, als Sie je für möglich gehalten hätten – so gross ist Ihre Freude und die Ihrer Familie, einen verwunschenen oder geselligen Ort Ihr Eigen zu nennen, an dem Sie ausspannen und Ihre blühende Gartenpracht durch die Jahreszeiten geniessen können. Solche Inseln des Verweilens wirken auf Gäste einladend und öffnen völlig neue Perspektiven, aus denen Sie Ihren Garten vielleicht noch nie betrachtet haben.

In dieser zweiteiligen Miniserie haben wir Ihnen wertvolle Tipps für die Gestaltung der grünen Sitzecke zusammengestellt. So schaffen Sie innerhalb kurzer Zeit, mit begrenztem Budget und einfachen Mitteln eine Oase des Wohlbefindens auch im kleinsten Gartenreich.


Dies ist ein zweiteiliger Bericht zum Thema „So kreieren Sie lauschige Sitzplätze in Ihrem Garten“:

Teil I: Der richtige Platz, die nötige Privatsphäre und der Bodenbelag
Teil II: Pflanzplanung, Gartenmöbelauswahl und Beleuchtung


Definieren Sie als Erstes, welchem Zweck der Sitzplatz hauptsächlich dienen soll. Wünschen Sie sich einen Rückzugsort zum Lesen und Tagträumen, während Ihre Familie im Rest des Gartens spielt und tobt? Möchten Sie mit Freunden lauschige Abende verbringen, draussen zum Cocktail bitten und vielleicht sogar dort essen? Soll eine Grillstelle nahebei sein? Oder ist der Sitzplatz als romantische Lounge für zwei geplant, mit Blick auf einen besonders schön angelegten Teil des Gartens, wie etwa eine Rosenecke oder Ihr üppig spriessendes Gemüsebeet?

Generell sollten Sie Ihrer Aussicht vom Sitzplatz aus in diesem Zusammenhang viel Aufmerksamkeit schenken. Denn während Sie sich wahrscheinlich in der Planungsphase mehr mit Fragen des Mobiliars und Untergrunds beschäftigen, wird der Ausblick Sie und Ihre Gäste danach permanent umgeben. Schön ist es, wenn Sie von Ihrer neuen Oase aus den Himmel sehen können – vor allem, falls Sie eine Liege oder Hängematte einplanen. Entscheiden Sie ausserdem bewusst, ob Sie Ihr Haus im Blick haben wollen. Entweder geniessen Sie Ihr Zuhause so mal von aussen – oder Sie schaffen bewusst eine Distanz zum Indoor-Leben.

Von der zukünftigen Funktion des Sitzplatzes hängen also seine Platzierung auf der Fläche, aber auch die Wahl des Bodenbelags, der Möbel und der ergänzenden Bepflanzung ab. Entscheiden Sie sich zuerst, welcher Fleck Ihren Erwartungen am ehesten entspricht, und planen Sie darauf aufbauend weiter. Berücksichtigen Sie die gegebenen Sonnen- und Schattenseiten und die Einsehbarkeit von aussen – etwa durch Nachbarn oder von der Strasse, aber auch durch weiter entfernt liegende, höher gebaute Häuser. Ebenso ist wichtig, wie viele Blätter oder sogar Früchte im Sommer auf die Stelle fallen werden und ob die umgebenden Pflanzen gerne von Insekten besucht werden. Auch wenn direkt nebenan der Grill des Nachbarn betrieben wird, sollten Sie dies überdenken.


Damit ein Gefühl von Gemütlichkeit aufkommt, sollten Sie den Sitzbereich optisch abtrennen. (Bild: Antonina Potapenko / Shutterstock.com)
Damit ein Gefühl von Gemütlichkeit aufkommt, sollten Sie den Sitzbereich optisch abtrennen. (Bild: Antonina Potapenko / Shutterstock.com)


Damit ein Gefühl von Gemütlichkeit aufkommt, sollten Sie den Sitzbereich optisch abtrennen. Wenn Sie am restlichen Gartenleben weiter teilhaben möchten, reichen ein paar hübsche Terrakotta-Töpfe mit niedrigen, buschigen Bepflanzungen. Wenn Sie es intimer mögen, sollte ein höherer Sichtschutz geschaffen werden. Die Möglichkeiten sind vielfältig und werden auch vom ästhetischen Charakter der restlichen Fläche bestimmt – denn selbst abgeschirmt sollte die Sitzecke sich noch integrieren. Einige nebeneinander aufgestellte Bambusbäume in grossen Trögen, eine üppig bewachsene Pergola, ein Outdoor-Paravent aus Bambus, der natürliche Schutz bereits gewachsener Hecken und Bäume – alles ist möglich, sogar eine flexible Lösung lässt sich mit beweglichen Elementen gestalten.

Wenn Ihre Sitzgelegenheit nicht von oben einsehbar sein soll, können Sie faltbare Lösungen wie Sonnensegel oder Schirme einsetzen oder aber statische Konstruktionen errichten, wie ein Gitterdach auf vier Pfosten, das Sie mit schnell wuchernden Rankepflanzen schon innerhalb einer Saison zu einem grünen Dach machen. Bedenken Sie dabei aber auch, dass Sie sich Licht nehmen – dafür gewinnen Sie an heissen Tagen einen kühleren Schattenplatz. Manchmal ist aber auch das Gefühl von Abgeschiedenheit wichtiger als die tatsächliche Uneinsehbarkeit. Richten Sie Ihre Sitzplätze deshalb so aus, dass sie mit dem Rücken zum Haus oder Nachbargrundstück stehen.

Entscheiden Sie sich als Nächstes für den Untergrund. Natürlich liegt es am nächsten, die Sitzelemente auf die vorhandene Wiese zu stellen. Aber auch Kieselsteine, eine Bepflasterung, Betonguss, Holzbohlen und sogar Sand können infrage kommen – ganz abhängig vom erwünschten Look und vorhandenen Budget. Wenn Sie kleinteiliges Material nutzen, wie etwa Kiesel als Hommage an Ihre Liebe für südfranzösische Innenhöfe oder Sand für den Florida-Beach-Club-Look, dann planen Sie eine Umrandung aus Stahl oder Holz mit ein, damit das Material nicht ständig auf den Rest der Fläche „entkommt“.

Überlegen Sie sich auch zweimal, ob Sie Kiesel direkt vor der Terrassentür nutzen wollen; die Steine werden dann ständig ins Haus getragen. Selbstverständlich kann auch ein Mix von Materialien zum Einsatz kommen, etwa wenn der Grill auf Kiesel, die Sitzmöbel selbst aber auf Holzpaneelen stehen. Berücksichtigen Sie auch das Oberflächenverhalten Ihrer Materialwahl bei Regen. Vor allem Holz braucht genug Luft, um ordentlich durchzutrocknen – und Sie wollen auch nicht, dass Ihre Gäste oder Familie ausrutschen.

 

Oberstes Bild: © movit – Shutterstock.com

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Mehr zu Caroline Brunner

Caroline Brunner ist freiberufliche Online-Journalistin mit Fokus auf Arbeitspsychologie, Entrepreneurship, Kommunikation, Karriereplanung, Nachhaltigkeit und Verbraucherthemen.

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