Was unterscheidet Designermöbel von herkömmlichem Mobiliar?
VON Meik Peters Allgemein
Den Begriff Designermöbel zu erfassen, ist ähnlich schwierig wie beim Begriff Design selbst. Schliesslich besitzt jedes Möbelstück – egal ob echtes Unikat oder Serienprodukt – einen Designer, der das jeweilige Modell erfunden hat und hiermit die Inneneinrichtung von Haushalten bereichern möchte. Damit es sich um ein echtes Designerstück handelt, wird häufig der Vorsatz des Entwicklers und dessen Anspruch herangezogen, eine exklusive Besonderheit zu erschaffen. Der neuartige Charakter spielt hierbei eine wesentliche Rolle, ein Designermöbel sollte somit über eine Beschaffenheit oder Funktion verfügen, die herkömmliche Möbel der Kategorie nicht aufweisen und somit zu einer exklusiven Anschaffung machen.
Über Jahrzehnte hinweg schlossen sich Designermöbel und eine Anfertigung in Serienproduktion aus. Kreative Unternehmen aus der Möbelbranche haben dies in den letzten beiden Jahrzehnten geändert und sich mit jungen Designern auf grössere Produktionsreihen für auffällige Möbel geeignet. Dies entspricht dem Zeitgeist, als Designer oder zugehöriges Unternehmen über eine Massenproduktion mehr einnehmen zu können. Genauso steht bei manchen der Vorsatz im Vordergrund, ein gehobenes Design für jedermann erschwinglich zu machen und auffällige Möbelideen in jeden Haushalt einkehren zu lassen.
Mehr als die Funktionalität eines Möbelstücks erhalten
Um den Charakter echter Designermöbel zu verstehen, sollte die Entwicklung von Mobiliar im Laufe der Jahrhunderte betrachtet werden. Für die gemeine Bevölkerung wurden Tische, Schränke & Co. fast ausschliesslich nach praktischen Gesichtspunkten gestaltet, auffällige Verzierungen und Prunk waren nur in Staat und Adel zu finden und dienten der Präsentation von Vermögen. Erst über die letzten 150 Jahre hinweg wurde sich auf bürgerlicher Ebene vom funktionellen Charakter fortbewegt, die eigenen vier Wände sollten durch Ästhetik zu einem grösseren Wohlgefühl beitragen. Für jede Art von Möbelstück wurde es somit wichtig, mit besonderen Designs die ästhetischen oder sogar kunstvollen Vorstellungen des Käufers zu treffen, was Designermöbel schrittweise zu einer alltagstauglichen Anschaffung werden liess.
Gehobene Qualität für einen gehobenen Preis
Was exklusive Designermöbel über die Jahre nicht eingebüsst haben, ist ein gehobener Wert in Verbindung mit qualitativ besonderen Materialien. Hierbei muss es sich nicht zwingend um edle Holzsorten handeln, auch eine ökologische Zucht und Ernte des Holzes und ähnliche Merkmale können zum erlesenen Charakter des jeweiligen Möbelstücks beitragen. Anders als klassische Serienprodukte weisen Designermöbel daher einen höheren Preis auf, der sich durch verschiedene Attribute jedoch begründen lässt. Neben der Materialwahl kann dies die Aussicht auf eine lange Lebensdauer, besondere Funktionen des Möbelstücks und nicht zuletzt der Name von Designer oder Marke sein.
Designermöbel als Abgrenzung zu No-Name-Produkten verstehen
Wie in der Mode und anderen Lebensbereichen ist auch beim Möbelkauf ein Trend zum grösseren Markenbewusstsein erkennbar. In der Schweiz und vielen anderen Nationen der westlichen Welt lässt sich über bestimmte Markennamen ein gehobener Status zum Ausdruck bringen oder andeuten, dass beim Kauf von Mobiliar auf bestimmte Qualitätsmerkmale geachtet wird. Hinter Serienmöbeln grosser Handelsketten stehen meist keine namhaften Designer, erfolgreiche Konzepte und Editionen werden hier als Team weitergeführt. Bei einem Designermöbel ist dies anders, der Name des Erfinders oder Markenunternehmens wird dem Möbelstück eindeutig zu entnehmen sein. Neben dem Zugreifen aus Statusgründen kann man sich natürlich auch aus ganz persönlichen Vorlieben für diese Markenqualität entscheiden.
Designermöbel und Handelsketten – passt dies zusammen?
Wurde früher bewusst auf ein exklusives Design bei Möbeln geachtet, war der Besuch im Fachgeschäft vor Ort unverzichtbar. Immer häufiger überraschen grosse, ortsansässige Möbelhäuser bzw. Handelsketten im Internet damit, echte Designermöbel anzubieten und stellen junge und aufstrebende Designer als Entwickler des Mobiliars vor. Neben dem oben beschriebenen Prozess, dass gehobene Designs längst zum Teil des Alltagslebens geworden sind, sind Handelsketten um eine Schärfung ihres Profils durch höhere Qualität bemüht. Was für die einzelne Handelskette eine Steigerung des Renommees bedeutet, sichert dem Designer grössere Bekanntheit und dem Kunden echte Designerqualität zu fairen Preisen zu.
Auch bei Designermobiliar weiterhin die Kaufpreise vergleichen
Ob Wohnzimmer, Küche oder Büro – die alleinige Kennzeichnung eines Möbels als Designerstück sorgt nicht gleich für eine Qualitätssteigerung. Sinnvoll ist es, beim Möbelkauf weiterhin kritisch zu bleiben und sich z. B. vor dem Kauf über den Designer oder das Markenunternehmen zu informieren. Sollte dieser noch nicht allzu bekannt sein, ist trotzdem eine Investition in gehobene Qualität mit einer potenziellen Wertsteigerung möglich. Umgekehrt lässt sich jedoch schnell herausfinden, wo Möbelhäuser alleine durch die Bezeichnung Designmöbel zu zusätzlichen Einnahmen gelangen möchten.
Oberstes Bild: © Anna Oleksenko – Shutterstock.com
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