Der Blick in den Garten ist ein Blick in den Charakter

Ob das saftige Grün des Fussballfeldes, ein robuster Rasen auf dem Golfplatz oder die Wiese vor dem eigenen Haus, eine gepflegte Grünfläche spricht auch für den Charakter des Besitzers.

Sei es der ordnungsliebende Planer, welcher nichts dem Zufall überlässt und einen kurz geschorenen und dichten Rasen sein eigen nennt; oder die Sparte Menschen, welche sich nicht zu viele Gedanken macht und bei der alles etwas lockerer abläuft: So auch der Rasen, welcher wild vor sich hin wächst und Platz für Blumen und Tiere bietet.

Der Vorgarten ist so facettenreich wie die Menschen, die ihn pflegen. Von der Art der Bepflanzung über die Pflege bis hin zu Gartenmöbeln, einem Pool oder der Gartensparte: Wir alle stecken gern Arbeit in unsere eigene natürliche Oase und gestalten diese nach individuellen Vorstellungen. Dabei beginnt alles bei der Basis- der Rasenfläche. Um den besten Rasen für die individuellen Ansprüche zu finden und optimal pflegen zu können, haben wir hier einige Tipps gesammelt.



Der richtige Rasen – gut gewählt ist halb gepflegt

Auf Faktoren wie die Rasendichte und das Wachstum kann durch eine gezielte Pflege Einfluss genommen werden. Die Rasenpflanzen verfügen je nach Art über verschiedene Eigenschaften, welche bei der Aussaat kombiniert werden können. Die verschiedenen Arten lassen sich für einen einfachen Überblick in drei Hauptgruppen einteilen. Die verschiedenen Familien innerhalb der Arten weichen in der Erscheinung noch immer etwas von einander ab, erfüllen aber die Grundvoraussetzungen der Kategorien. Die grössten Unterschiede gibt es in der Form der Blätter und dem Farbton. Gute Händler gehen auf derartige Aspekte ein, sei es auf der Verpackung oder im Internet. Hier die drei Hauptgruppen:

Zierrasen

Die Sorte zeichnet sich durch eine sehr hohe Wuchsdichte und ein damit verbundenes dichtes Grün aus. Das niedrige Wachstumstempo bedeutet eine geringere Pflege durch Trimmen und Mähen. Die Strapazierfähigkeit ist dagegen recht gering. Der Rasen eignet sich dadurch besonders für Ziergärten und Vorgärten, welche nicht gleichzeitig als Spielfläche dienen oder nur selten betreten werden.

Spiel- und Sportrasen

Die Rasendichte von Spiel- und Sportrasen ist etwas geringer als beim Zierrasen. Das Wachstumstempo ist hoch, die Strapazierfähigkeit dafür umso höher. Die Sorten eignen sich besonders für Flächen mit hoher Belastung, zum Beispiel für Gärten, in denen auch Kinder spielen und bei denen die Rasenflächen oft betreten werden. Der schnelle Wuchs erfordert eine regelmässigere Pflege.

Schattenrasen

Schattenrasen eignet sich für Grundstücke mit vielen Bäumen und Objekten, bei denen die Rasenflächen nur spärlich mit direkter Sonneneinstrahlung versorgt werden. Die Dichte ist auch bei schattigen Bedingungen hoch, vergleichbar mit der des Sportrasens bei normalem Licht. Das Schattenwachstum ist ausgezeichnet, das Tempo des Wuchses dabei nur mittelmässig.

Eine gute Mischung der verschiedenen Kategorien hat den Effekt, dass sich die natürlichen Toleranzbereiche der verschiedenen Sorten ergänzen. Die Rasenfläche kann z.B. mit einer Kombination aus Sportrasen und Schattenrasen in einem kindgerechten Garten mit vielen Schattenplätzen zur optimalen Begrünung verhelfen. Wer verschiedene Sorten ungemischt an verschiedenen Orten aussäht, wird dadurch sehr sicher unterschiedliche Farbgebung an den verschiedenen Orten haben.

Sinn macht eine Kombination nur mit der Mischung des Saatguts. Einige Gärtner mögen allerdings einen gewissen Schachbretteffekt mit verschiedenen Färbungen. Das Mass an Pflege ist dann allerdings am höchsten, da nicht nur der Rasen an sich gesund ist, sondern auch die Übergänge klar voneinander getrennt gehalten werden. Ist der Rasen ausgesucht, geht es an eine andere elementare Frage: Wie kann ich den Rasen richtig pflegen?


Ob Zier- oder Wildrassen – die Formenvielfalt des Rasens ist gross. (Bild: © Tomas Smolek – shutterstock.com)

Den Rasen sähen

Die Qualität des Bodens spielt vor der Aussaat eine entscheidende Rolle. Steine und Unkraut müssen per Hand entfernt werden, grosse Klumpen werden zerstossen. Ist der Boden sehr lehmig, sollte etwas Sand untergemischt werden. Dies dient der besseren Belüftung der Wurzeln. Ist der Boden sehr sandig, kann Kompost untergemischt werden. Sollte der Boden gemischt werden müssen, benötigt er im Anschluss ca. 1-2 Wochen Zeit, um sich zu setzen. Eine Grunddüngung wird ebenfalls empfohlen. Diese ist dann wichtig, wenn nicht schon Kompost untergemischt wurde. Der Rasen wird im Frühling oder in den ersten Herbstmonaten gesät. Es sollte nicht zu sonnig oder zu nass sein. Mai und September gelten als optimale Monate. Ausgesät werden kann per Hand oder mit einer Saathilfe. Wer Rollrasen kauft, verzichtet auf das Aussähen.

Saisonale Langzeitpflege

Der Rasen benötigt etwa zweimal im Jahr frischen Dünger. Spezielle Rasendünger gibt es im Fachhandel, die Düngung erfolgt im Frühsommer oder im Herbst. Im Frühling sollte die Rasenfläche für ein dichteres Grün vertikutiert werden. Dabei wird der Rasen senkrecht geschnitten. Dies entfilzt den Rasen und regt ihn dazu an, neue Triebe zu bilden. Auch das Aerifizieren des Rasens ist sinnvoll. Dabei werden mit speziellen Geräten Löcher in den Rasen gestanzt. Diese fördern die Belüftung der Wurzeln und lassen diese tiefer spriessen. Der Rasen wird dadurch stoss- und druckresistenter. Die Löcher sind im Idealfall ca. 1,5 cm breit und etwa 5 cm tief.

Permanente Frischekur für schönes Grün

Das Giessen des Rasens ist im Sommer 2-3-mal die Woche erforderlich. An besonders heissen Tagen benötigt der Rasen unter Umständen täglich Wasser. Die Menge kann dann reduziert werden. Der Rasen wird im Idealfall am Morgen oder auch am Abend gegossen. Wer während der grössten Hitze giesst, riskiert, dass der Rasen verbrennt.

Briten gelten als besonders empfindlich, was ihren Rasen angeht. Britischer oder Englischer Rasen gilt als robust und sehr pflegebedürftig. Er wird oft auf Golfplätzen eingesetzt. Britische Pflege der anderen Art erlebte eine Familie aus Paderborn im Februar 2015, als ein Panzer der englischen Streitkräfte aufgrund eines Fehlers der Technik im Vorgarten landete. Ob sich die Einsatzkräfte, ganz britisch, direkt an die Pflege des entstellten Grün machten, ist nicht bekannt.

 

Oberstes Bild: © Artens – shutterstock.com

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