Garten adé, bis zum nächsten Jahr: Ratgeber zum winterfesten Garten
VON Agentur belmedia GmbH Garten
Es ist so weit, die Gartensaison ist vorüber. Vorbei die Zeit, in der am Wochenende mit Spaten und Handschuhen bewaffnet das Gemüsebeet umgegraben wurde. Auch barfuss über die Wiese zu rennen, empfiehlt sich ab dem Spätherbst nicht mehr.
Es ist an der Zeit, den Garten winterfest zu machen, damit er sich für die kommenden Monate in die verdiente Winterpause verabschieden kann. Einfach aufhören, in den Garten zu gehen, ist dabei aber keine Option. Bevor der Garten in den Winterschlaf versetzt wird, muss er noch ein vorerst letztes Mal auf Vordermann gebracht werden.
Gartenarbeiten vor dem ersten Frost
Warum sollte man eigentlich den Garten winterfest machen? Ganz einfach: Damit er gesund und gut ins neue Jahr kommt und ab dem Frühjahr wieder wachsen und gedeihen kann. Generell sollten die groben Arbeiten im Garten bis zum ersten Frost erledigt sein. Dabei hat jeder Gärtner eine mehr oder weniger festgelegte Liste an Aufgaben, die zum Saisonende zu erledigen sind.
Was dabei konkret zu erledigen ist, hängt primär von der Art des Gartens ab. Ist es ein Obstgarten, ist anderes zu tun, als bei einem pflegeleichten Garten mit wilder Wiese und einzelnen Blumenbeeten.
Ein paar Massnahmen gelten aber gemeinhin als universal zutreffend.
- Herbstlaub auffegen. Klar, Laubbäume werfen im Herbst ihre Blätter ab. Die verteilen sich dann bei Wind und Wetter quer durch den ganzen Garten. An manchen Stellen ist das Herbstlaub eine gute Schutzschicht für die Pflanzen, an anderer Stelle jedoch schadet es der Flora. Heisst konkret: Auf dem Rasen ist Laubrechen unabdingbar, denn nasses, verrottendes Laub erstickt und verfilzt den Rasen. Auf Beeten kann es durchaus liegen bleiben, hier bildet es einen guten Bodenmulch, der die Pflanzen vor Frost schützt. Eine Ausnahme bilden die Blätter von Walnuss und Eiche. Sie verrotten zu schlecht und ersticken die Grünlinge womöglich. Das zusammengefegte Laub muss übrigens nicht komplett entsorgt werden. Ein grosser Haufen unter einem Baum etwa dient Kleintieren wie Igeln als Überwinterungsquartier.
- Winterfeste Knollen eingraben. Spätestens jetzt müssen die Frühblüher in die Erde gesetzt werden, damit später gute Chancen auf Tulpen, Osterglocken und andere Frühblüher im Garten bestehen. Auch Zwiebeln und Knoblauchzehen werden vor dem Winter in feuchte Erde gesetzt. Frostempfindliche Knollen wie Dahlien, Begonien und Gladiolen sollten vor dem ersten Nachtfrost ausgegraben werden und in einer Kiste im Keller überwintern. Anders überstehen sie den Winter in unseren Breitengraden leider nicht.
- Pflanzen zurückschneiden. Sind die Blätter an den Bäumen komplett verschwunden, können die Äste und Zweige zurückgeschnitten werden. Gleiches gilt für Rosen und verwelkte Sträucher. Im Prinzip kann das bis in den März hinein geschehen, bevor die Pflanzen wieder ausschlagen. Je eher Laubbäume jedoch geschnitten werden, umso mehr Energie haben sie später für frische Triebe im Frühjahr. Aber Obacht bei Ahorn, Birke und Walnuss. Die müssen vor Mitte November getrimmt sein, da sie sonst bluteten. Bis zum Frühlingsanfang sollte man diese Bäume dann in Ruhe lassen. Rasen darf im Übrigen auch noch ein letztes Mal im Spätherbst gemäht werden, bevor sich eine dicke Schneedecke über ihn legt. Eine Halmlänge von 4 Zentimetern wird empfohlen.
- Kübelpflanzen reinholen. Auf Terrassen und dem Balkon stehen oftmals Kübelpflanzen. Sind diese nicht winterhart, müssen sie die nächsten Monate an einem trockenen, frostfreien Raum stehen. Der Keller oder das Treppenhaus sind da optimale Orte. Heimische Kübelpflanzen, die nicht ins Winterquartier umziehen müssen, sollten mit Jutesäcken und Luftpolsterfolie vor Frost geschützt werden. Diese wird einfach um den Topf gewickelt und fest verschnürt. Ausserdem ist es gut, sie an einen schattigen Ort zu stellen.
- Wasser abstellen. Das Letzte, was dann zu tun ist, ist das Wasser abzustellen und die Leitung für das Gartenwasser zu leeren. Gefriert das Wasser in der Leitung, kann sie platzen und die Gartensaison im neuen Jahr beginnt gleich mit einer kleinen Katastrophe. Deshalb: Wasser abstellen und Wasseruhr vor Frost schützen.
Winterschutz für den Garten, Arbeitsschutz für den Gärtner
Mit dieser Liste hat man einiges zu tun. Um sicher alle anfallenden Arbeiten ausführen zu können, muss bei der Gartenarbeit auch an den Arbeitsschutz gedacht werden. Das gilt für Hobbygärtner genauso wie für Profis. Sonst läuft man Gefahr, Ende des Jahres selbst im Spital zu liegen, anstatt seine Pflanzen zu pflegen.
Schliesslich dient der Garten als Erholungsort, nicht als Unfallquelle. Deshalb muss auch bei der Gartenarbeit unbedingt auf die entsprechende Sicherheitsausrüstung gedacht werden. Das macht im Spätherbst sogar noch mehr Sinn, als im Sommer, denn jetzt ist es nicht nur die körperliche Arbeit, die Gefahren in sich birgt, auch die niedrigen Temperaturen sind nicht ohne Tücke.
- Lange Kleidung: Es bringt natürlich nichts, sich einzupacken wie ein Arktisforscher, denn Bewegungsfreiheit muss auch bei niedrigen Temperaturen im Garten gegeben sein. Dennoch ist es wichtig, lange Hosen und eine warme Jacke zu tragen, das erschliesst sich schon aus reiner Vernunft. Zum einen schützt lange Kleidung vor der Kälte, zum anderen auch vor Schnittverletzungen und kleinen Parasiten wie dem Holzbock.
- Schutzbrille bei Baumarbeiten: Wann immer mit Schneidwerkzeug hantiert wird – elektrisch, benzinbetrieben oder manuell – sollte eine Schutzbrille zum Schutz der Augen getragen werden. Schutzbrillen von Engelbert Strauss schützen das Sehorgan vor Verletzungen, sowohl durch das Werkzeug selbst als auch durch herabfallende Schnittmasse. Bei Arbeiten mit einer kleinen Gartenschere allerdings ist das nicht unbedingt notwendig. Bei Baumschere und Kettensäge allerdings definitiv.
- Handschuhe: Arbeitshandschuhe schützen die Hände vor Verletzungen und helfen bei niedrigen Temperaturen, die Hauptwerkzeuge der Gartenarbeit warm zu halten – nämlich die Finger. Kaum etwas ist letztlich unangenehmer bei der spätherbstlichen Gartenarbeit als steife Finger.
- Festes Schuhwerk: Feste Schuhe sind bei der Gartenarbeit ein Muss, vom Frühjahr bis zum Winter. Die Kunststoffpantoffeln aus dem Garten sind für schwere Gartenarbeiten eher ungeeignet. Zu leicht kann einem dabei etwas auf die Füsse fallen. Und so absurd es vielleicht klingt, auch beim Rasenmähen ist geschlossenes Schuhwerk Pflicht. Es sollen sich Gärtner schon selbst über die Füsse mit dem Gerät gefahren sein.
- Vorsicht beim Arbeitsgerät: Leitern sollten immer fest stehen und Gartenwerkzeuge wie Harke und Rasenbesen hochkant an eine Wand stellen. Nie auf dem Boden legen, denn sonst droht beim Drauftreten mit etwas Pech mehr als nur eine einfache Beule.
Bevor der Garten für die nächsten Monate unter einer hoffentlich schönen Schneedecke verschwindet, sollte er unbedingt winterfest gemacht werden. Laub entfernen, Sträucher schneiden und ein Paar Steckzwiebeln einsetzen, damit das neue Jahr farbenfroh beginnen kann – das dürfte an einem Tag zu schaffen sein. Dabei aber nicht vergessen, sich selbst vor kleinen und grösseren Gartenunfällen zu schützen. Dann kann der Winter endlich kommen.
Artikelbild: © Juhku – shutterstock.com