Nähzimmer kreativ und praktisch zugleich einrichten

Sich kreativ bei Näharbeiten auszuleben und immer wieder mit Freude an die Nähmaschine zurückzukehren, setzt einen optimal eingerichteten Arbeitsplatz voraus. Bei der Gestaltung des Nähzimmers ist eine praktische Sortierung von Stoffen, Garnen & Co. ebenso wichtig wie ein heller und zentraler Arbeitsplatz, um die einzelnen Arbeitsschritte nicht durch unnötig lange Wege zu erschweren.

Die folgenden Tipps sollen helfen, sich für eine praktische Einrichtung des Nähzimmers zu entscheiden, ohne dass die kreative und ästhetische Note auf der Strecke bleibt.

Grundlegendes zur Einrichtung des Nähzimmers

Wer als Privatperson näht und hierbei Kleidungsstücke und Accessoires für sich und andere hervorbringt, verfügt selten über einen separaten Raum alleine für die Näharbeiten. Häufig wird in Wohnungen ein Arbeitszimmer eingerichtet, in dem auch der Schreibtisch mit Computer steht und so gleich mehrere Arbeiten in der Freizeit durchgeführt werden können. Ist dies der Fall, ist eine sinnvolle Kombination der verschiedenen Aufgaben an einem Arbeitsplatz zu empfehlen. Bevorzugt wird ein grosser und zentral aufgestellter Schreibtisch, der ausreichend Platz für die Nähmaschine, den Bildschirm des Computers und Freiflächen zum Sortieren von Dokumenten, Schneiden von Stoffen und anderen Arbeitsschritten lässt.

Wo der Arbeitstisch im Raum aufgerichtet wird, hängt wesentlich von den Lichtverhältnissen ab. Grundsätzlich ist ein Standort direkt am Fenster zu empfehlen, damit möglichst lange vom Tageslichteinfall profitiert werden kann. Verfügt der Raum lediglich über kleine Fenster oder wird ausschliesslich in den Abendstunden genäht, kann auf einen entsprechenden Standort verzichtet werden. Stattdessen ist auf eine ausreichend helle, künstliche Beleuchtung zu achten, wobei Spots und Röhren mit Tageslichtlampen für einen natürlichen Farbeindruck beim Nähen empfehlenswert sind. Decken- und Wandleuchten sind zu bevorzugen, damit keine Abstellfläche auf dem Schreibtisch durch herkömmliche Tischlampen verlorengeht.


Garne und Nähzuhör sollten platzsparend verstaut werden. (Bild: © Africa Studio – shutterstock.com)

Garnrollen und Zubehör sicher und griffbereit verstauen

Garne gehören zu den wichtigsten Arbeitsmitteln für die Nähmaschine, die in zahlreichen Farben bereitstehen und sortiert gelagert werden sollen. Gerade grosse Garnspulen werden im Fachhandel einzeln gekauft, so dass keine speziellen Kästen oder Ordnungssysteme für dieses Zubehör angeboten werden.


Um keinen Platz auf dem Arbeitstisch zu verlieren, ist die Anbringung der Garnrollen über ein Hängeregal an der Wand sinnvoll. Mit etwas Bastelgeschick lässt sich problemlos ein eigenes Gerüst mit vielen kleinen Pins an die Wand bringen, deren Durchmesser exakt auf die Spulen der Garne abgestimmt sind. Mit wenigen Handgriffen lassen sich die Garne hier farblich sortieren oder direkt für die Nähmaschine entnehmen.

Neben Garnen sind Scheren, Nadeln und weiteres Zubehör in unmittelbarer Nähe der Nähmaschine zu lagern. Neben dem integrierten Fach, über das die meisten Nähmaschinen verfügen, liegt eine Lagerung in kleinen Schränken oder Kästen auf dem Arbeitstisch nahe. Erneut geht hierbei Arbeitsfläche verloren, was nach Häufigkeit des Einsatzes und der Grösse der Näharbeiten als störend empfunden wird. Hier lohnt sich die Anschaffung eines Rollcontainers mit Schubladen, die ausreichend Platz für jegliches Equipment im Nähzimmer bieten. Beim Kauf eines Schreibtischs, der genauso als Nähtisch genutzt werden kann, sind Rollcontainer häufig im gleichen Design erhältlich und verhelfen beim Verschönern der Inneneinrichtung.


Nähzubehör stets griffbereit – mit Schränken und Regalen. (Bild: © Africa Studio – shutterstock.com)

Wandregale & Co. in einem Upcycling-Konzept nutzen

Seit Jahren sind verschiedene Trends beim privaten Nähen erkennbar. Besonders das Upcycling alter Stoffe und sonstiger Materialien begeistert. Wer als Näherin oder Näher diesen Designtrend liebt, kann ihn auch bei der Einrichtung seines Nähzimmers ausleben. Alte Regale und Schränke, die beispielsweise für wenige Franken auf dem Flohmarkt zu kaufen sind, lassen sich mit einer weissen Grundierung und bunten Lacken nach eigenen Vorstellungen gestalten. Hiernach an die Wand gebracht, schaffen sie zusätzliche Ablageflächen, ohne dass hierbei Platz auf dem Nähtisch verlorenginge.

Mit einer Vorliebe für den Vintage-Stil lohnt es sich, bewusst auf Regale und Kommoden aus früheren Jahrzehnten zu achten. Ihr praktischer Vorteil ist die gängige Einteilung mit einer Vielzahl von Fächern oder Schubladen, die den Bedürfnissen im Nähbereich perfekt entsprechen. Schnüre, Knöpfe, Nieten und viele andere Kleinigkeiten werden in jedem klassischen Nähzimmer zu finden sein und sollten gut sortiert und getrennt voneinander aufbewahrt werden. Je mehr Fächer hierfür bereitstehen, umso einfacher fällt das Ordnung halten im Nähzimmer und umso schneller lassen sich die eigenen Nähwünsche mit den richtigen Materialien und Extras umsetzen.


Stoffe müssen vor Lichteinfall wegen Ausbleichgefahr möglichst geschützt werden. (Bild: © Africa Studio – shutterstock.com)

Stoffe in allen Grössenordnungen adäquat im Nähzimmer deponieren

Eine farbenfrohe Auswahl an Stoffen aus diversen Materialien ist das Herzstück jeder Näharbeit, wobei manche von ihnen über Monate oder Jahre gelagert werden. Leider drohen die Stoffe hierbei auszubleichen, wenn sie über Wochen hinweg einer intensiven Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Auch Kleidermotten sorgen unverhofft für hässliche Löcher und machen die Stoffe nutzlos. Ein besonderer Schutz der Stoffe ist somit notwendig.


Grundsätzlich sollte der direkte Lichteinfall auf die empfindlichen Materialien verhindert werden. In sehr hellen Nähzimmern empfiehlt sich eine geschlossene Unterbringung in blickdichten Kästen, wobei das Gefahr des Ausbleichens umso grösser ausfällt, je heller die Stofffarbe ist.

Geht es alleine um den Schutz vor Motten und anderes Ungeziefer, sind transparente Kisten aus Acryl eine sinnvolle Ergänzung im Nähzimmer. In diversen Grössenordnungen im Baumarkt oder Fachhandel erhältlich, passen diese Kisten häufig auch in Regale und Kommoden und machen eine platzsparende Einrichtung möglich. Durch das Stapeln dieser Kisten lässt sich der Lagerplatz im Nähzimmer besonders gut ausnutzen. Der Nachteil ist das längere Hantieren bei der Auswahl der richtigen Stoffe. Wie es das Schicksal will, befinden sich die schönsten und gerade bei einer Näharbeit benötigten Stoffe allzu häufig in den untersten Kisten im Regal.



Abschliessende Hinweise zur kreativen Einrichtung des Nähzimmers

Bei aller Funktionalität in der Einrichtung sollte sich jeder bei seinen Näharbeiten in diesem Arbeitszimmer wohlfühlen. Ein steril eingerichteter Raum, der alleine nach praktischen Vorzügen zusammengestellt wurde, trägt selten zu einer Wohlfühlatmosphäre bei und weckt nicht gerade die Lust auf stundenlange Näharbeiten. Schöne Möbel, ergänzende Pflanzen oder schmuckvolle Dekorationen dürfen es somit gerne sein, um dauerhaft Freude am eigenen Nähzimmer zu haben. Lediglich die Arbeitsfläche rund um die Nähmaschine sollte freibleiben, damit sich solche Ergänzungen im Interieur nicht hinderlich auf die Näharbeiten auswirken.

Zu guter Letzt sollte überlegt werden, ob das Nähzimmer als reiner Arbeitsraum verstanden wird oder wie ein Atelier auch der Präsentation der modischen Kreationen dient. Letzteres sollte überlegt werden, wenn der Raum gross genug ist und Platz für mehrere Schneiderpuppen und ähnliches Equipment lässt. Wird ausschliesslich privat genäht und ist kein Verkauf der Nähartikel geplant, kann ruhig klein und dezent geplant werden. Natürlich kann das Konzept im Laufe der Wochen und Monate noch einmal abgeändert werden, denn wie die Erfahrung zeigt, ist die Einrichtung des idealen Nähzimmers ein fliessender und genauso kreativer Prozess wie die Näharbeiten selbst.

 

Oberstes Bild: © Africa Studio – shutterstock.com

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