Die Renaissance der Gardine
VON Samuel Nies Accessoires Allgemein
Gardinen haben ihr altmodisches, spiessiges Image schon vor langer Zeit abgelegt. Fliessende Stoffe oder Rollos dienen in vielen Wohn- und Büroräumen als perfekter Sichtschutz.
Heute fungieren sie darüber hinaus jedoch auch als Deko-Objekte, die der Raumgestaltung den letzten Schliff geben.
Geschoben, nicht gezogen
Während die klassische Gardine aus einem Store – der halb-durchsichtigen Untergardine – und einem blickdichten Dekoschal, auch Vorhang oder Übergardine genannt, besteht, die sich beide zuziehen lassen, geht der Trend immer mehr zur einteiligen Schiebegardine. Ihre glatten Stoffbahnen wirken puristisch, selbst wenn sie bunt bedruckt sind.
Mit mehrläufigen Schienen und unterschiedlichen Stoffen lassen sich spannende Effekte erzielen, z. B. wenn man transparente und blickdichte oder einfarbige mit gemusterten Stoffen abwechselt. Auch die Art, wie die Bahnen geschoben werden, kann interessante Ein- bzw. Durchblicke erlauben oder für völligen Sichtschutz sorgen. Die Anbringung ist gar nicht so schwer: Die Bahnen werden einfach angeklettet, so kann man sie immer wieder austauschen oder reinigen.
Ebenfalls sehr stylisch sind so genannte Plisseeanlagen. Sie werden links und rechts am Fensterrahmen befestigt und lassen sich vertikal auf und ab bewegen. So kann man sie nach Bedarf zusammenschieben oder aufziehen und den Sicht- und Sonnenschutz anpassen. Inzwischen sind Plisseeanlagen in zahlreichen Farben erhältlich, die sich auch gut mit seitlichen Vorhängen oder bodenlangen Schals effektvoll kombinieren lassen.
Sichtschutz und Atmosphäre
Der Inbetween ist, wie der Name schon verrät, eine Art „Zwischending“ aus durchscheinender Gardine und blickdichtem Vorhang. Er ist optimal für alle, die nicht in zweiteilige Gardinensysteme investieren wollen oder z. B. in höheren Stockwerken nur einen dezenten Sichtschutz benötigen.
Als Sonderform des Inbetween gilt der „Ausbrenner„, für dessen Produktion transparente Flächen mit dicht gewebtem Stoff kombiniert werden. Besonders in Altbauten wirken bodenlange Schlaufenschals durch ihre Schlichtheit attraktiv. Sie lassen sich leicht an hübschen Gardinenstangen anbringen und sorgen je nach Tageslichteinfall für eine angenehme Atmosphäre. Tagsüber lassen sie seitlich gerafft oder locker mit einem Band umwickelt den Raum wohnlicher wirken.
Kitschige Blümchenromantik oder extravagante, auffallende Muster stehen laut Verkaufszahlen nicht so hoch in der Gunst. Stattdessen sind weisse oder cremefarbene Voiles oder Gardinen nach wie vor der Renner.
Lange Vorhänge: Langes Gesicht bei der Heizabrechnung
Ein langer, zugezogener Vorhang verdeckt die Heizkörper und kann so die Heizkosten in die Höhe treiben. Zudem verbreitet sich die Wärme nicht mehr richtig. Wer also die Heizkörper unter dem Fenster hat, sollte sich besser für eine Mischung aus kurzem Store und langen Übergardinen entscheiden, die gegebenenfalls durch ein Rolle oder ein Plissee ergänzt werden.
Artikel von: livingpress.de
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