Die Vielfalt der Gestaltungen mit unbunten Möbeln

Wer sich in der Farbenlehre ein wenig auskennt weiss, dass es mehr als nur Sekundär- und Komplementärfarben und eben auch mehr als bunt gibt. Kenner haben gelernt, dass es auch die sogenannten unbunten Farben gibt. Die kleine Gruppe der unbunten Farben umfasst Schwarz, Grau und Weiss. Werden Möbel in unbunten Oberflächen gestaltet, dann ergeben sich nahezu grenzenlose Kombinationsmöglichkeiten mit allen anderen Farben und damit auch vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten in der Wohnung.

In diesem Beitrag beschäftige ich mich damit, wie Möbel in Schwarz, Weiss oder Grau intelligent in moderne Wohnumgebungen integriert werden können. Dabei beginnt die Geschichte der unbunten Möbel bereits in den 1990er Jahren. Zu dieser Zeit gab es einen regelrechten Boom an Möbeln vor allem in Schwarz. Von glatten Kunststoffoberflächen bis hin zu Holznachbildungen in Schwarz gab es zu jener Zeit insbesondere Wohnzimmermöbel, Garderobenmöbel und Jugendzimmermöbel in sattem Schwarz. Weiss wurde meist nur für waagerechte Oberflächen wie beispielsweise Regalböden oder für den Korpus von Systemmöbeln eingesetzt. Fronten in Weiss gab es hingegen so gut wie nie. Möbel in Grau waren eher selten und dem Bereich der Büroeinrichtungen oder Werkstatteinrichtungen vorbehalten.

Die grosse Klasse der unbunten Farben

Wiederentdeckt wurden die unbunten Farben vor allem gegen Ende des ersten Jahrzehnts dieses Jahrhunderts. Allerdings spielen matte Oberflächen oder billig wirkende Kunststoffoberflächen hier kaum noch eine Rolle. Hochwertige Lackbeschichtungen, gern auch in Klavierlackoptik haben die Möbeldesigns und die Herzen vieler Zeitgenossen erobert. Gern wird nun auch mit den starken Kontrasten zwischen Schwarz und Weiss gespielt, Grau etabliert sich zunehmend als vielstufige Annäherung an Schwarz oder Weiss.

Dabei harmonieren saubere Oberflächen in Hochglanz hervorragend mit klaren Gestaltungen der Möbel, die zunehmend mehr wieder auf Funktionalität abgestellt werden. Unkomplizierte, aber gern auch herausfordernde Formen bestimmen die hochklassige Wirkung der Schrank- und Regalmöbel und auch so mancher Tisch oder Stuhl zeigt sich in Schwarz, Weiss oder Grau und immer absolut funktional. Besonders dann, wenn ein sparsamer Einrichtungsstil bevorzugt wird, lässt sich mit den unbunten Farben hervorragend spielen. Kleine Räume gewinnen mit weissen Möbeln an Weite, bei grossen Räumen rücken mit schwarzen Möbeln die eigenen vier Wände ein Stückchen zusammen.

Auch die Kombination von Schwarz und Weiss schafft reizvolle Gestaltungsmöglichkeiten, die immer wieder neu entdeckt werden können. Der Nachteil schwarzer Möbeloberflächen ist es, dass sie den Staub wie magisch anzuziehen scheinen. Wer sich die aufwändige Pflege schwarzer Möbel sparen will, darf auch gern auf weisse oder graue Möbel zurückgreifen.


Die Kombination von Schwarz und Weiss schafft reizvolle Gestaltungsmöglichkeiten. (Bild: Igor Borodin / Shutterstock.com)


Gestaltungsmöglichkeiten mit unbunten Möbeln

Schwarz, Weiss und Grau lassen sich mit jeder anderen Farben bestens kombinieren. Vielleicht ist es nicht gerade die Kombination von Schwarz mit Dunkelblau oder Braun, aber sonst schafft so ziemlich jede andere Farbe Stimmungen mit Schwarz ganz nach Wunsch. Eine immer wieder trendige Farbzusammenstellung ist Schwarz mit Rot. Darüber hinaus hat die Farbkombination Rot-Weiss-Grau fast schon einen klassischen Hintergrund, der aus der Tradition der nordischen Designerschulen stammt. Hier werden gern auch Haushaltsporzellan, Tischwäsche und viele Wohnaccessoires in dieser Farbkombination bis heute angeboten.

Schwarze, weisse oder graue Möbel lassen sich wirkungsvoll an jeder Wand platzieren, die nicht gerade von derselben Farbe ist. Hier lohnt sich der mutige Griff in den Farbkasten allemal. Weisse Möbel vor kräftig roten Wänden sind genauso reizvoll wie beispielsweise eine schwarze Couch vor einer mintgrünen Wand. Und so könnte die Aufzählung der gestalterischen Möglichkeiten fast unbegrenzt weitergehen. Lassen Sie hier einfach Ihre Fantasie spielen, falsch machen kann man mit Möbeln in Schwarz, Weiss oder Grau fast nichts.

Akzente im Detail

Ein weiterer Vorteil der Möbel in den unbunten Farben ist es, dass sie nahezu immer mit zur Raumgestaltung passenden Akzenten aufgewertet werden können. So dürfen Sie beispielsweise Griffe und Knäufe an Schränken gern durch solche in den Farben der Wandgestaltung ersetzen. So gewinnen die Möbel an individueller Klasse und werden zum unverwechselbaren Bestandteil genau Ihrer Einrichtung. Auch mit selbstklebenden Folien lassen sich beispielsweise die Seiten von Regalböden besonders hervorheben und schaffen so neue Blickpunkte im Raum.

Möchten Sie irgendwann die Möbel in Schwarz, Weiss oder Grau nicht mehr in ihrer unbunten Farblosigkeit erleben, gestalten Sie doch einfach mit farbiger Selbstklebefolie die Türen und Schubladen neu. Das geht sehr einfach und wurde bereits in einem anderen Beitrag beschrieben. Im Ergebnis haben Sie dann fast neue Möbel, die Sie mit wenig Aufwand auch wieder in den Originalzustand zurückversetzen können.



Manchmal fällt die Entscheidung doch schwer

Nicht selten tun sich Menschen mit einem modernen Einrichtungsanspruch schwer, sich für Möbel in Schwarz, Weiss oder Grau zu entscheiden. Der beste Tipp, den ich hier geben kann ist: Kaufen Sie doch einfach Möbel in allen drei unbunten Farben. Diese können Sie nach Belieben kombinieren und schaffen so immer wieder neue räumliche und farbliche Wirkungen im Raum.

Grundsätzlich sollten Sie in kleinen Räumen weniger schwarze Möbel stellen, in grösseren Räumen hingegen können Sie frei bestimmen, wie viel Schwarz sein darf, sofern die Räume mit ausreichend Tageslicht oder intelligenten Lichtkompositionen ausgeleuchtet sind. Übrigens gibt es auch unbunte Möbel, die schon werkseitig mit interessanten Kombinationen von Schwarz, Weiss und Grau aufwarten können.

 

Oberstes Bild: Möbel in Schwarz, Weiss oder Grau können intelligent in moderne Wohnumgebungen integriert werden. (© HamsterMan / Shutterstock.com)

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Mehr zu Olaf Hoffmann

Olaf Hoffmann ist der kreative und führende Kopf hinter dem Unternehmen Geradeaus...die Berater.
Neben der Beratertätigkeit für kleine und mittlere Unternehmen und Privatpersonen in Veränderungssituationen ist Olaf Hoffmann aktiv in der Fort- und Weiterbildung im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe.
Als Autor für zahlreiche Blogs und Webauftritte brilliert er mit einer oftmals bestechenden Klarheit oder einer verspielt ironisch bis sarkastischen Ader. Ob Sachtext, Blogbeitrag oder beschreibender Inhalt - die Arbeiten des Autors Olaf Hoffmann bereichern seit 2008 in vielfältigen Formen das deutschsprachige Internet.

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