Hilflose Igel im Herbst – so können Sie helfen
Der Herbst ist für die in freier Natur lebenden Tiere die Zeit der Vorbereitung auf den Winter. Vor allem Vögel und Nagetiere haben jetzt Schwerstarbeit zu verrichten. Und auch ein stacheliger Gesell ist jetzt unterwegs, um sich für den Winter fit zu machen.
Und oft genug benötigt der Igel unsere Hilfe – wenn er erkennbar Anzeichen von Schwäche zeigt. Das können Sie recht gut erkennen, wenn Sie ihn berühren und er sich nicht zusammenrollt. Dann ist Ihre Unterstützung gefragt. Wie Sie helfen können, erfahren Sie, wenn Sie weiterlesen.
Normalerweise kommen Igel glänzend mit den Unbilden der Natur zurecht. Bereits seit dem Ende der letzten Eiszeit bei uns heimisch, waren die putzigen Gesellen noch Mitte des 20. Jahrhunderts im Mittelland putzmunter. Die zunehmende Technisierung der Landwirtschaft sorgte langsam, aber stetig für ihre Vertreibung aus ihrem angestammten Lebensraum. Doch die Umsiedlung an Orts- und Stadtränder löste das Problem des Igels nicht wirklich: Überdüngte Gärten und lärmendes Gartengerät vertrieb das Obdach suchende sensible Tier.
Zum Glück besitzt das Stacheltier ein den Menschen beglückendes Äusseres. Vor allem Kinder erfreuen sich an dem kleinen Racker. Und es finden sich oft Igelfreunde, die ihre Grundstücke mit wild wachsenden Sträuchern und Gräsern „igelgerecht“ herrichten. Für den Igel überlebensnotwendig ist das im Herbst herabfallende Laub. Darunter findet er nämlich seine Nahrung. Sorgen Sie also immer für ausreichend Laub in Ihrem Garten und, wenn Sie es zusammenrechen, lassen Sie ein Laubhäufchen (oder auch mehrere) übrig. Ein absolutes No-Go ist die Verwendung des Igelfeindes Nummer eins: des Laubsaugers.
Doch unglücklicherweise gibt es immer mehr „ordentliche“ Gärten ohne Wildwuchs und Laub. Hier findet man im Herbst häufig kranke oder geschwächte Igel. Setzen Sie einen geschwächten Igel auf keinen Fall im Wald aus, denn dort würde er sicherlich zugrunde gehen. Da Igel absolut reviertreue Tiere sind, sollte eine Umsiedlung tunlichst unterlassen werden. Wenn Sie einem hilflosen Igel begegnen, können Sie folgende Erste-Hilfe-Massnahmen ergreifen: Setzen Sie ihn in einen von unten handwarm erwärmten Karton und wählen Sie 079 652 90 42. Das ist die Nummer des Vereins Pro Igel, die Tag und Nacht besetzt ist.
Auch wenn Sie selbst mehr tun möchten: Überlassen Sie die Igel-Rettung den Fachleuten.
Oberstes Bild: © Miroslav Hlavko – shutterstock.com