Mit alten Möbeln modern einrichten – so geht das

Es gibt die unterschiedlichsten Gründe, warum moderne Zeitgenossen an alten Möbeln hängen. Nicht selten sind es viele ganz persönliche Erinnerungen an die eigene Kindheit und Jugend, die sich mit so manchem geerbten Stück verbinden.

Manchmal treibt der Geldmangel zum Kauf gebrauchter Möbel. Immer wieder finden sich in Scheunen und auf Speichern wahre Schätzchen für echte Liebhaber historischer Möbel. Und manches Mal sind es noch ganz andere Gründe, mit alten aufgefrischten Möbeln zu leben.

Abgesehen von den Sammlern historischer Möbel aus allen Epochen stellt sich immer wieder die Frage, wie mit alten und gebrauchten Möbeln trotzdem eine moderne, stilvolle und vor allem funktionale Wohnungseinrichtung gelingen kann. An dieser Stelle gebe ich Ihnen den einen oder anderen wertvollen Tipp und freue mich zugleich auf Ihre eigenen Anregungen, die Sie gern als Kommentar hinterlassen dürfen.

Funktion neu entdecken

Jedes Möbelstück hat seine Funktion. Dabei ist es zunächst egal, wie alt das Möbel ist. Hauptsache, die Funktionalität ist noch gewahrt. So ist ein Schrank eben ein geschlossenes, ein Regal ein offenes Aufbewahrungsmöbel. Ein Stuhl bleibt ein Sitzmöbel genauso wie ein Sessel und Couches, Ottomanen oder Sofas eben Liegemöbel bleiben. So weit, so gut.

Moderne Möbel zeichnen sich oftmals in ihrer Gestaltung und vor allem in den Details mit zusätzlichen Funktionen aus, mit denen viele historische Möbel noch nicht aufwarten konnten. Will man jedoch ältere Möbelstücke mit modernen Funktionen aufpeppen, ist das durchaus möglich. So können schwergängige Schubladen an Kommoden gut mit leichtlaufenden Schienen nachgerüstet werden, knallende Schranktüren freuen sich über softschliessende Scharniere und ausgediente Schlösser sind verhältnismässig einfach mit modernen Einsteckschlössern zu ersetzen.

Darüber hinaus können bestimmte Funktionen älterer Möbel gern auch umgenutzt werden. Viele Wohnzimmerschränke und so genannte Schrankwände aus der Zeit der 1950er bis 1970er Jahre waren nicht selten mit einem Barfach, also einer Hausbar ausgestattet. Diese hat in unserer Zeit nicht mehr die demonstrative Bedeutung wie damals. Viel wichtiger ist besonders bei der Einrichtung kleinerer Wohnungen auch ein angemessener Arbeitsplatz. Und genau der kann das ehemalige Barfach des Wohnzimmerschrankes werden. Viele Umbauten und Ergänzungen sind dazu oftmals gar nicht nötig, da sich viele Barfächer auf genau der richtigen Arbeitshöhe befinden und nicht selten auch mit Beleuchtung und zusätzlichen Fächern ausgestattet sind. Was will man mehr?


In Scheunen und auf Speichern finden sich wahre Schätzchen für echte Liebhaber historischer Möbel. (Bild: © Hitdelight – shutterstock.com)

Alter Stuhl mit neuem Bezug

Schön geschwungene Rückenlehen aus Echtholz, ein stabiles Gestell und viele Jahre auf dem Buckel, ergo Polster. So präsentiert sich mancher Salon- oder Wohnzimmerstuhl aus vergangenen Zeiten. In die Jahre gekommen ist nicht nur die Beschichtung des massiven Holzes, vor allem die Bezugsstoffe sind verschlissen und alles andere als schön. Ist der Stuhl sonst noch in einem stabilen und vernünftigen Zustand, lässt sich daraus ganz schnell ein tolles Stück für das moderne Esszimmer zaubern. Die Holzteile werden fein angeschliffen und mit Lasur oder einem passendem Klarlack aufgefrischt, die Polsterung und vor allem der Bezugsstoff lassen sich erneuern. Dabei kann auf historische Stoffe genauso zurückgegriffen werden wie auf moderne Wohntextilien. Alte aber solide Stoffe finden sich bei so manchem Antiquitätenhändler, auch feste Vorhangstoffe können umfunktioniert werden. Wer auf moderne Wohntextilien vielleicht passend zur neuen Couch besteht, findet solche in den einschlägigen Geschäften der Detailhändler als preisgünstige Meterware. Mit Zollstock, Schere, Cuttermesser, Tacker und etwas Zeit wird so aus einem alten Stuhl schnell wieder ein neuer. Und zwar ein ganz besonderer, der wirklich echte Geschichte erlebt hat.

Mit alten Möbeln gekonnt einrichten

Wer aus den unterschiedlichsten Gründen bei der Wohnungseinrichtung auf alte Möbel zurückgreift, hat meist ein ganz besonderes Problem. Wie sollen die unterschiedlichen Möbel passend gruppiert werden?

Werden nur einzelne alte Möbel eingesetzt, lassen sich diese prima als Solitär in Einzelstellung aufstellen. Dann kann auch eine alte Couch gemeinsam in einem Raum mit einem modernen Schranksystem absolut spannend und passend wirken. Schwieriger wird es, wenn viele alte Möbel sinnvoll miteinander kombiniert werden sollen.

Ein erster Schritt kann es sein, diese Möbel nach Zeitepochen zu ordnen und entsprechend miteinander zu kombinieren. Da das in vielen Fällen schwierig sein dürfte, könnte auch eine einheitlichere farbliche Gestaltung eine gute Lösung sein. Bei Echtholzmöbeln müssen hier zunächst alte Anstriche und Lacke runter, eventuell neue, einheitliche drauf. Interessant dürfte es allerdings auch sein, wenn alle alten Möbel bis auf das Rohholz abgeschliffen und dann nur noch dezent gewachst oder geölt werden. Dann leben diese Möbel beispielsweise aus der Mitte des 20. Jahrhunderts von ihrer natürlichen Ausstrahlung, passen so auch gut zusammen und spiegeln einen zeitlosen Wohnstil wider.

Darüber hinaus ist es immer sinnvoll, nach neuen Nutzungsmöglichkeiten der alten Möbel zu suchen und diese dann entsprechend im Raum zu positionieren. So kann aus dem alten Küchenbuffet durchaus die passende Anrichte für das Esszimmer werden, die Kommode aus Grossmutters Wohnzimmer wird zum Wäscheschrank im Schlafzimmer und aus dem heimlich geliebten Sekretär wird jetzt die schicke Hausbar im Partykeller, sofern er nicht einfach der heiss geliebte Arbeitsplatz bleiben soll.



Die Möglichkeiten sind vielseitig, neue Möbel sind kein Muss, wenn gewusst wird, was mit alten Möbeln geht. Ich freue mich auf Ihre Anregungen.

 

Oberstes Bild: © Elena Dijour – shutterstock.com

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Mehr zu Olaf Hoffmann

Olaf Hoffmann ist der kreative und führende Kopf hinter dem Unternehmen Geradeaus...die Berater.
Neben der Beratertätigkeit für kleine und mittlere Unternehmen und Privatpersonen in Veränderungssituationen ist Olaf Hoffmann aktiv in der Fort- und Weiterbildung im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe.
Als Autor für zahlreiche Blogs und Webauftritte brilliert er mit einer oftmals bestechenden Klarheit oder einer verspielt ironisch bis sarkastischen Ader. Ob Sachtext, Blogbeitrag oder beschreibender Inhalt - die Arbeiten des Autors Olaf Hoffmann bereichern seit 2008 in vielfältigen Formen das deutschsprachige Internet.

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