Tipps für ein kindersicheres Zuhause
Glücklicherweise können alle Eltern für eine kindersicherere Wohnung sorgen, damit ihrem Kind nichts passiert. Hier erhalten Sie hilfreiche Tipps, wie Sie ein kindersicheres Zuhause schaffen.
Sie möchten wissen, ob Ihr Zuhause bereits kindersicher eingerichtet ist? Dann sollten Sie versuchen, die Wohnung aus den Augen Ihres Kindes zu sehen. Hierfür können Sie auf allen Vieren durch Ihr Zuhause krabbeln; meist erkennen Sie auf diesem Weg existierende „Fallen“ oder mögliche Ursachen für Kinderunfälle und können sie beheben. Um weitere Gefahrenquellen auszumerzen und die Sicherheit Ihres Kindes im eigenen Zuhause zu erhöhen, sollten Sie zudem die folgenden fünf Basics beachten:
- Lassen Sie Ihr Kind niemals unbeaufsichtigt, ganz gleich ob in der Badewanne, auf dem Wickeltisch oder in der Küche!
- Machen Sie Ihre Wohnung mit Sicherheitsartikeln wie Herdschutzgittern, Tür- und Treppengittern sowie Steckdosenkappen kindersicher!
- Machen Sie Ihr Kind mit Gefahren vertraut, erklären Sie ihm immer wieder, was gefährlich ist (z. B. heisse Gegenstände, Treppen oder Messer) und warum.
- Üben Sie mit Ihrem Kind – dem Alter und der Geschicklichkeit entsprechend – das Schneiden, das Anzünden und Ausblasen von Kerzen oder das Treppensteigen.
- Achten Sie vor allem beim Kauf von Kindermöbeln und Spielzeug auf das CF-Zeichen sowie zusätzlich das GS-Zeichen.
Ein kindersicheres Zuhause schaffen: Diese Aspekte sollten Sie zusätzlich beachten
Oftmals ist es der Gebrauch von Alltagsgegenständen, der zu Kinderunfällen führt. Wenn Sie die folgenden Aspekte berücksichtigen, können Sie Ihre Wohnung noch kindersicherer machen:
- Auf Tischdecken verzichten! Kinder halten sich gern daran fest und könnten das gesamte Geschirr inklusive möglicher Heissgetränke vom Tisch reissen.
- Heissgetränke grundsätzlich in der Mitte des Tisches platzieren! Schon eine Tasse heisser Kaffee genügt, um ein Drittel der Körperoberfläche Ihres Kindes zu verbrühen.
- Achten Sie darauf, dass Kabel elektrischer Geräte nicht herunterhängen, so dass Ihr Kind nicht daran ziehen kann.
- Lassen Sie niemals Kabel, Kordeln oder Schnüre in der Reichweite Ihres Kindes liegen, es besteht Strangulationsgefahr!
- Verfügt Ihr Zuhause über glatte Böden, sollte Ihr Kind rutschfeste Hausschuhe oder ABS-Socken tragen.
- Verschliessen Sie alle Arbeitsräume wie das Bügelzimmer, den Hobbyraum oder Keller sorgfältig, wenn Sie sie nicht nutzen. Zudem sollte sich Ihr Kind in Arbeitsräumen niemals unbeaufsichtigt aufhalten!
- Beaufsichtigen Sie Ihr Kind stets, wenn es sich im Badezimmer befindet oder gar in der Badewanne sitzt. Kontrollieren Sie zudem die Temperatur des einlaufenden Badewassers!
- Lassen Sie niemals Plastiktüten herumliegen. Stülpt sich Ihr Kind die Tüte über den Kopf, droht Erstickungsgefahr!
- Achten Sie darauf, dass nirgends verschluckbare Kleinteile herumliegen. Magnetspielzeug und Batterien sind besonders gefährlich, denn sie verfügen über giftige Inhaltsstoffe, die nach dem Verschlucken im Magen zu Verätzungen der Schleimhaut führen können oder bereits in der Speiseröhre stecken bleiben, so dass Erstickungsgefahr droht.
- Heizkissen im Kinderbett sind grundsätzlich tabu und Wärmflaschen sollten mit maximal 50 Grad heissem Wasser befüllt werden.
- Lassen Sie Ihr Kind niemals mit brennenden Kerzen oder gar offenem Feuer allein! Feuerzeuge und Streichhölzer sollten stets kindersicher verwahrt werden.
- Ist Ihr Kind in der Lage, den Geschirrspüler zu öffnen, dann achten Sie darauf, Messer und Gabeln mit der Spitze beziehungsweise der Schneide nach unten in den Besteckkorb zu stellen. Spülen Sie grosse und scharfe Messer grundsätzlich mit der Hand, damit sie für Ihr Kind unerreichbar sind.
- Verwahren Sie ätzende Reinigungsmittel, Medikamente & Co. stets an einem Ort, den Ihr Kind nicht erreichen kann.
Der Laufstall – ein Möbelstück, das hilft, Kinderunfälle zu vermeiden
Auch wenn der Laufstall manchen Eltern wie ein Gefängnis erscheint und sie ihr Kind nur ungern darin sehen, ist er – richtig eingesetzt – durchaus praktisch. Mit einem Laufstall können Sie Ihr Kind nicht nur in jeden Raum mitnehmen, so dass es genau dort spielen kann, wo Sie selbst etwas zu erledigen haben, und zwar auch dann, wenn der Raum normalerweise zu gefährlich für Ihr Kind wäre. Auch für einen kurzen Gang auf die Toilette, in den Keller oder zum Briefkasten ist der Laufstall eine brauchbare Hilfe. Allerdings sollten Sie Ihr Kind immer nur für kurze Zeit hineinsetzen und es ansonsten viel umherkrabbeln lassen.
Für alle, die sich für einen Laufstall absolut nicht begeistern können, bieten Türgitter eine Alternative. So können Sie Türgitter einerseits nutzen, um den Radius Ihres Kindes beispielsweise auf das Kinderzimmer zu begrenzen, und andererseits, um sich selbst beispielsweise in der Küche „einzusperren“, damit Ihr Kind nicht mit der heissen Backofentür in Berührung kommt oder Ihnen beim Kochen zwischen die Beine gerät.
Fazit – Kinderunfälle vermeiden
Grundsätzlich gilt es, alle genannten Massnahmen und Aspekte zu berücksichtigen, wenn das eigene Zuhause kindersicher gemacht werden soll. Zudem ist es sinnvoll, Kinderunfällen durch gezielte Übungen vorzubeugen. Hierzu sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Kind „gefährliche“ Tätigkeiten trainieren und es diese später unter Ihrer Aufsicht üben lassen. Neben dem Treppen- und dem Klettertraining gehört hierzu auch der verantwortungsvolle Umgang mit Messern, Scheren sowie Feuer und Flamme.
Oberstes Bild: Oftmals ist es der Gebrauch von Alltagsgegenständen, der zu Kinderunfällen führt. (© Iakov Filimonov / Shutterstock.com)