Wenn das Wohnzimmer zur Spielwiese wird

Wohnen ist teuer. Das ist einer der Gründe dafür, dass die Schweizer ihren Bedarf an Wohnraum nicht nur an den Geldbeutel, sondern sehr genau an die Anzahl der Familienmitglieder anpassen. Da wird dann eben oft auch das Wohnzimmer zur Spielwiese der Kleinen. Wie das möglichst gut gelingt, beschreibt dieser Beitrag.

Wohnzimmer kindgerecht gestalten

Egal, ob es sich um eine Mietwohnung handelt oder um Wohneigentum – regelmässig oder auf einen Schlag muss für das Dach über dem Kopf reichlich Geld hingeblättert werden. Will man Wohnung und die Ausgaben dafür gering halten, können auch die Bereiche für die Sprösslinge nicht zu grosszügig gewählt werden. Wenn sich aber kleine oder auch grössere Kinder oft und viel im Wohnzimmer aufhalten, dann sollte dieses dafür auch geeignet sein. Kinder können weder versteckt lauernde Gefahren einschätzen, noch haben sie einen Sinn für den Wert der dort befindlichen Möbel, Tapeten, Vorhänge und Accessoires.

Kinder wollen nur einfach dort sein, wo sich das Familienleben abspielt. Dorthin wird auch gern das Spiel verlagert. Bei mangelhafter Vorbereitung kann es hier nicht nur zu Verletzungen kommen, sondern eben auch zu Schäden am Mobiliar. Aus diesen Gründen ist es sinnvoll, das Wohnzimmer rechtzeitig kindgerecht zu gestalten. Dazu gehören der Schutz der Steckdosen und stromführender Leitungen genauso wie die sichere Aufstellung technischer Geräte, die für Kinder immer interessant sind. Auch Vorhänge und Gardinen müssen darauf geprüft werden, ob sie mitsamt der Halterung eine Gefahr für die Kleinen darstellen können.

Technik sichern, Gardinen kürzen, Möbel schützen

Fernsehgeräte, Radios oder DVD-Player können Sie beispielsweise einfach und komfortabel mit selbstklebendem Klettband zusätzlich an den Möbeln sichern. Die Dekoration der Fenster kann oftmals durch ein geschicktes Drapieren ausser Reichweite der Kinder gebracht werden oder von erfahrenen Näherinnen auch einfach gekürzt werden. Ist hier alles getan, geht es um die sinnvolle Möblierung. Ist der Nachwuchs noch im nicht lauffähigen Alter und Ihre Einrichtung könnte ohnehin ausgetauscht werden, dann entscheiden Sie sich jetzt am besten für Möbel aus unbehandeltem Massivholz. Hier können Sie im Schadensfall mit feinkörnigem Schleifpapier so manchen Getränkefleck oder die ersten Kritzeleien relativ mühelos und unauffällig entfernen.

Möchten Sie sich von ihrer derzeitigen Möblierung nicht trennen? Oder gehört Holz nicht gerade zu dem, was Sie im Wohnraum mögen? Dann sorgen Sie dafür, dass empfindliche Oberflächen abgedeckt werden. Am einfachsten geht das natürlich bei Tischen mit dem passenden Tischtuch. Aber auch hier ist Vorsicht geboten. Kinder ziehen nämlich gern die Tischdecke samt allem, was darauf steht, herunter.


Tische - Eine Lösung kann auch das sorgfältige Überziehen empfindlicher Flächen mit selbstklebender Klarsichtfolie sein. (Bild: txking / Shutterstock.com)
Tische – Eine Lösung kann auch das sorgfältige Überziehen empfindlicher Flächen mit selbstklebender Klarsichtfolie sein. (Bild: txking / Shutterstock.com)


Tische und Tapeten

Eine Lösung kann auch das sorgfältige Überziehen empfindlicher Flächen mit selbstklebender Klarsichtfolie sein. Diese kann später mühelos wieder entfernt werden, schützt Ihre Möbel aber wirkungsvoll vor klebrigen und verspielten Kinderhänden. Wenn Sie hier etwas geübt sind, fällt die „Klarsicht-Tapete“ auf den Möbeln nicht einmal auf. Stichpunkt Tapete. Hier finden viele Kinder gern gesehene und vor allem grosse Flächen für das „künstlerische Gestalten“. Was den Kleinen gefällt, trifft allerdings meist auf den Unmut der Eltern. Es lassen sich wohl kaum probate Mittel finden, um das Kind von Wänden und Tapete fernzuhalten. Sprechen Sie mit ihrem Kind öfter darüber, dass Möbel und Wände keine Malflächen sind und stellen Sie kindgerechte Alternativen bereit.

Einen gewissen Schutz für Wände und Tapeten bietet die Versiegelung mit einem farblosen Latex-Film. Das Auftragen ist mit der Malerrolle relativ leicht zu bewerkstelligen. Ein Latex-Film kann sogar neue Wirkungen in den Raum bringen. Vorsicht aber bei der Auswahl der Produkte. Latex farblos gibt es sowohl matt als auch hochglänzend. Machen Sie an einer geeigneten Stelle eine Probe, um entscheiden zu können, welche Wirkung am besten in Ihr Wohnzimmer passt. Ist die Wand einmal mit diesem durchsichtigen Film überzogen, können Sie hier die meisten kleinen Kunstwerke einfach wieder abwischen.

Raum aufteilen

Wo immer es geht, sollten Sie das Wohnzimmer in einen Bereich für die Familie im Ganzen und eine Ecke speziell für die Kinder aufteilen. In dieser Kinderecke kann das Spielzeug aufgestellt und gelagert werden. Hier sollte auch Platz für den Kindertisch mit dem passenden Stuhl sein. Wenn ein Kinderzimmer vorhanden ist, räumen Sie dieses bitte nicht komplett in das Wohnzimmer um. Das Wohnzimmer soll von den Kindern nicht als neues Kinderzimmer entdeckt werden, sondern lediglich als eine Alternative dazu, wenn sich beispielsweise die Eltern auch im Wohnzimmer aufhalten.

Generell sollten gerade kleinere Kinder ohnehin nicht allein im Wohnzimmer sein. Hier gibt es viel zu viele Verlockungen, die Sie letztlich nicht alle vor dem Zugriff der Kleinen schützen können. Stehen Regale in der guten Stube, dann sollten diese korrekt gegen Kippen und Umfallen gesichert sein. Das gilt übrigens für alle Regale und auch für schmale hohe Schränke in der gesamten Wohnung. Wenn es geht, befestigen Sie die Regalböden so, dass sie bei einem Kletterversuch nicht mitsamt ihrem Inhalt herausrutschen können.

Noch viel könnte über die passende Vorbereitung der kindgerechten Wohnung geschrieben werden. Ich möchte es aber zunächst bei diesen wenigen, aber wichtigen Tipps belassen.

 

Oberstes Bild: © leungchopan – Shutterstock.com

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Mehr zu Olaf Hoffmann

Olaf Hoffmann ist der kreative und führende Kopf hinter dem Unternehmen Geradeaus...die Berater.
Neben der Beratertätigkeit für kleine und mittlere Unternehmen und Privatpersonen in Veränderungssituationen ist Olaf Hoffmann aktiv in der Fort- und Weiterbildung im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe.
Als Autor für zahlreiche Blogs und Webauftritte brilliert er mit einer oftmals bestechenden Klarheit oder einer verspielt ironisch bis sarkastischen Ader. Ob Sachtext, Blogbeitrag oder beschreibender Inhalt - die Arbeiten des Autors Olaf Hoffmann bereichern seit 2008 in vielfältigen Formen das deutschsprachige Internet.

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