Bevor es kalt wird – Gartenmöbel aus Holz winterfest machen
VON Christian Schreiber Garten
Doch egal ob Stuhl, Tisch oder Sitzbank: Wer seine Gartenmöbel aus Holz gut pflegt, verhilft ihnen zu einer längeren Lebensdauer. Ein perfekter Zeitpunkt, Holzmöbel winterfest zu machen, sind ein paar trockene Tage im Herbst.
Bürste, Wasser und Reinigungsmittel
Auch wenn Stühle und Tische noch eine Weile im Garten stehen können, empfiehlt es sich jetzt schon, warme, regenfreie Tage zu nutzen, um jene fürs Winterquartier vorzubereiten. Denn ganz gleich, ob die Outdoormöbel einen Platz im Trockenen finden oder im Garten verbleiben, jetzt ist die Zeit für eine angemessene Pflege.
Generell empfehlen sich für die Reinigung etwas mit Kernseife versetztes Wasser und eine Wurzelbürste. Nachdem das Holz in Richtung der Maserung geschrubbt wurde, werden Tisch, Stühle & Co. gut abgespült und trocken gewischt. Auch Hochdruckreiniger leisten hervorragende Dienste. Für die weitere Behandlung müssen die Möbel gut durchtrocknen.
Im Freien oder im warmen Keller
Die Notwendigkeit und der Umfang pflegerischer Massnahmen hängen nicht zuletzt davon ab, ob die Gartenmöbel draussen überwintern oder ein vor Frost und Nässe schützendes Winterquartier zur Verfügung steht. Manche Holzmöbel dürfen durchaus im Garten verbleiben. Andere müssen für die kalte Jahreszeit in einen trockenen Schuppen oder Keller.
Möbel aus weichen, schnell wachsenden Holzarten wie beispielsweise Kiefer sollten idealerweise immer frostgeschützt untergebracht werden. Derartige Gartenmöbel sind wesentlich empfindlicher als ihre ölhaltigen subtropischen Kollegen und nehmen an Kälte und Feuchtigkeit leicht Schaden. Das Gleiche gilt für Peddigrohr und Rattan. Allerdings sollte der Lagerraum für Holzmöbel nicht zu warm sein, da sich bei zu starker Hitze und Trockenheit leicht Risse bilden könnten.
Auch wenn Gartenmöbel aus geöltem Hartholz wie Teak oder Robinie durchaus im Freien überwintern können, verlängert sich die Lebensdauer doch erheblich, wenn auch sie frostfrei und trocken sowie vor UV-Strahlung geschützt überwintern dürfen. Ein Keller oder eine Garage sind hierfür geeignete Lagerstätten. Ist kein solcher Platz vorhanden, ist die nächstbeste Möglichkeit die Unterbringung in einem Schuppen oder Gerätehaus, wo das Garteninterieur zwar der Kälte ausgesetzt ist, aber zumindest nicht nass wird.
Gut gepflegt unter die Haube
Verbleiben Gartenmöbel im Freien, sollten sie schon vor Einsetzen des ersten Schnees mit entsprechenden Hauben abgedeckt werden. Allerdings nicht luftdicht – Feuchtigkeit muss entweichen können. Ein Plastiksack wäre also keine gute Lösung.
Neben speziellen Abdeckhauben eignet sich auch eine grosse Plane, die über die Sitzmöbelgruppe gespannt wird. Um bei einsetzenden Herbststürmen ein Davonfliegen zu verhindern, wird sie rundherum am Boden mit Steinen beschwert. Teak, Akazie und andere dicht gewachsene Holzarten können auf diese Weise gut verpackt problemlos im Freien überwintern. Sinnvoll ist es, passende Abdeckhauben oder -planen rechtzeitig zu besorgen, um entsprechend gerüstet zu sein und die Gartenmöbel schnell schützen zu können, wenn der Wetterdienst Schlechtwetter ankündigt.
Überhaupt: Sind die Möbel gerade trocken, ist es besser, sie rechtzeitig vor dem Einsetzen lang andauernden Herbstregens abzudecken, statt lange zu warten und dann vom ersten Schnee überrascht zu werden. Feuchte Möbel dürfen auf keinen Fall abgedeckt werden!
Doch bevor Stühle und Tische unter die Haube kommen, sind die Oberflächen gründlich zu imprägnieren. Im Fachhandel gibt es entsprechende ungiftige Pflegemittel in verschiedenen Farbtönen. Sind alle Schmutzreste gründlich entfernt, das Holz gut getrocknet und eventuell vergraute Oberflächen beschliffen, kann das Pflegemittel in Richtung der Maserung aufgetragen und eingearbeitet werden. Diese Behandlung mit Öl oder Wachs erfolgt grundsätzlich zweimal jährlich.
Der Aufwand lohnt sich
Auch wenn heimische Holzarten wie Kiefer und Lärche im Trockenen überwintern sollen, lohnt es sich, alte und abblätternde Anstriche schon vor dem Einzug ins Winterquartier zu erneuern. Leider sind lackierte Gartenmöbel etwas pflegeintensiver: Wenn der Lack noch einen festen Untergrund bildet, genügt es, ihn leicht anzuschleifen und neu zu lackieren. Abblätternder Lack dagegen muss – am besten mit einem Schleifgerät – sorgfältig abgeschliffen werden, bevor die neue Schicht auf das trockene und staubfreie Holz aufgetragen werden kann. Doch der Aufwand lohnt sich: Umso grösser ist die Freude im nächsten Frühjahr, wenn die Gartenbank nur noch herausgeholt werden muss und sofort einsatzbereit ist.
Neue Möbel für den Frühling
Wer feststellt, dass die alten Gartenmöbel nicht mehr schön sind und durch neue ersetzt werden sollten, ist zum Ende der Gartensaison gut beraten, einen Bummel durch den Baumarkt oder einen Internetshop zu machen: Viele Liegestühle, Gartenstühle und anderes werden derzeit zu günstigen Preisen verkauft. So wird der Traum vom grossen Gartentisch oder den schönen Rattanmöbeln vielleicht doch noch wahr. Aber nicht vergessen: Diese müssen unbedingt im Winter gut vor Nässe und Kälte geschützt werden, bevor sie bei den ersten Sonnenstrahlen im Frühling zum Einsatz kommen dürfen.
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