Designklassiker – einfach zeitlos schön

Geradlinige Möbel sind zeitlos elegant, einige Stücke haben inzwischen sogar Kultstatus erlangt. Vom Egg Chair über den Tulip Table und den Hocker Butterfly präsentieren wir einige Klassiker, die mit jedem Einrichtungsstil harmonieren.

Die zeitlosen Design-Möbel lassen sich mit jedem Einrichtungsstil kombinieren und verleihen unseren vier Wänden das gewisse Etwas. Einige Designer haben es geschafft, mit ihren eigenwilligen Kreationen die Möbelwelt zu revolutionieren.

Das Ei oder der Egg Chair des dänischen Designers Arne Jacobsen ist so ein Kultsessel, der als Designklassiker gilt. Das Ei besticht durch eine organische Form, die trotz ihrer Geradlinigkeit Geborgenheit verspricht. Ästhetik und Komfort gehen bei der Kreation Jacobsens Hand in Hand – ursprünglich wurde der Sessel für die Lobby eines Kopenhagener Hotels entwickelt, um den Gästen auch in einer öffentlichen Umgebung Privatsphäre zu garantieren. Inzwischen bereichert der bequeme Lounge-Sessel zahlreiche Wohnzimmer auf der ganzen Welt. Zeitlos elegant kommt der Stuhl 31072 aus der Serie 7 ebenfalls nach einem Entwurf Jacobsens daher.

Der Tulip Chair, den Eero Saarinen im Jahr 1948 entwarf, geniesst einen ähnlichen Kultstatus. Der Designer entwarf nicht nur den spektakulären Gateway Arch im amerikanischen St. Louis, sondern auch den einmaligen Stuhl, zu dem es mit dem Tulip Table auch den passenden Tisch gibt. Der Stuhl war zur damaligen Zeit wegen seines einbeinigen Standfusses eine echte Sensation. Saarinen wollte mit seinem Entwurf vor allem die Einheitlichkeit der Formen betonen.

Ein weiterer Sessel, der Designgeschichte geschrieben hat, ist der LCW Lounge Chair Wood nach einem Entwurf des Ehepaars Charles und Ray Eames. Mit dem aus Sperrholz gefertigten Stuhl sollten vor allem die Materialkosten gesenkt und eine Produktion in grossen Stückzahlen ermöglicht werden. Trotzdem sollte der Stuhl einen hohen Sitzkomfort ohne eine entsprechende Polsterung bieten.

Der Butterfly Hocker des japanischen Designers Sori Yanagi aus dem Jahr 1954 nimmt die Idee der Sperrholzverformung von Charles und Ray Eames auf. Zwei extrem gebogene Hälften fügen sich zu einem bequemen Hocker zusammen, der im Aussehen an einen Schmetterling erinnert. Die bequeme Sitzschale gilt als perfekte Symbiose aus Ästhetik und den technologischen Möglichkeiten der Möbelherstellung.

Dem dänischen Designer Verner Panton gelang mit dem klassischen Panton Chair ein zeitloser Kultstuhl, der mit seiner geschwungenen Form auch heute noch sehr stylisch und elegant daherkommt. Der Stuhl steht wie kein anderes Möbelstück für die bunten Kunststoffmöbel der 60er-Jahre. Panton hatte Berichten zufolge zunächst Probleme, einen Hersteller zu finden, der sich an die Produktion des eigenwilligen Möbels wagte. Das Schweizer Unternehmen Vitra fertigt den Stuhl bis heute. Das robuste Material des inzwischen aus durchgefärbten Polypropylen gefertigten Stuhls macht den Chair sogar gartentauglich.

Der Standard Chair von Jean Prouvé ist ein weiterer Meilenstein des Möbeldesigns. Prouvé legte Wert auf Funktionalität und verstärkte daher aufgrund der höheren Belastung die Hinterbeine seines Stuhls, während er für die Vorderbeine leichtes Stahlrohr wählte. Es ging in den 30er-Jahren vor allem darum, einen langlebigen und preiswerten Stuhl herzustellen, der es dank seiner Ästhetik in die Liste der Design-Klassiker geschafft hat.

Auf einer Liege von Le Corbusier liegt es sich wunderbar bequem. Wie kein anderer beeinflusste der Schweizer Künstler mit seinen Ideen die Architektur. Die LC4 Liege entwarf Le Corbusier bereits im Jahr 1928 gemeinsam mit Pierre Jeanneret und Charlotte Perriand. Mit einem Untergestell aus Stahl und einer stufenlos verstellbaren Liegefläche bietet die Liege einmaligen Komfort, der jedes Wohnzimmer bereichert. Die aussergewöhnliche Form macht das extravagante Möbelstück zu einem wirklichen Highlight.

Wer oft umzieht, weiss das Regal 606 von Dieter Rams zu schätzen. Geradlinig und praktisch lässt sich die Kombination aus frei hängenden Regalen und Schränken anpassungsfähig gestalten. Der deutsche Industriedesigner legt Wert auf klare Formen und eine einfache Bedienbarkeit. Die Idee spiegelt sich in dem modern und zeitlos wirkenden Regalsystem 606 wider.



Legendär ist die Zapfen-Pendelleuchte PH Zapfen, die im Jahr 1958 von dem dänischen Designer Poul Hennigsen entworfen wurde. Die Hängelampe, die aus 12 Reihen Stahlbögen und 72 Metallblättern besteht, sorgt für eine sehr angenehme diffuse Beleuchtung, die symmetrisch von den Blätterreihen reflektiert wird. Über einem schlichten Esstisch sieht die stylische Zapfen-Pendelleuchte einfach spektakulär aus.

Nicht nur die Grossen sitzen zu Hause auf echten Klassikern: Kinder lieben den praktischen Tripp Trapp des schwedischen Unternehmens Stokke AS. Den Kinderhochstuhl des Designers Peter Opsvik gibt es bereits seit 1972. Der Stuhl besticht durch eine perfekte Ergonomie, die sich an das Lebensalter des Kindes anpasst und mitwächst. Nach Angaben Wikipedias wurde der Stuhl bis zum Jahr 2006 weltweit mehr als fünf Millionen Mal verkauft.

Günstig sind die Designklassiker nicht – angesichts der hohen Qualität erscheinen die Preise jedoch gerechtfertigt. Wer einen Panton Chair oder eine Le-Corbusier-Liege besitzt, wird die edlen Stücke vermutlich nie wieder hergeben – die Anschaffung ist also eine Investition fürs Leben! Im Handel gibt es von einigen Modellen inzwischen günstigere Nachbildungen. Die zeitlosen Klassiker bereichern in ihrer Einzigartigkeit jeden Wohnstil, sodass sie sich immer wieder aufs Neue perfekt kombinieren lassen.

 

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Mehr zu Andrea Hauser

Aus meinem langjährigen Hobby, dem Schreiben, ist im Jahr 2010 ein echter Job geworden - seitdem arbeite ich als selbständige Texterin. Davor war ich als gelernte Bankkauffrau im klassischen Kreditgeschäft einer Hypothekenbank tätig. Immobilien und Baufinanzierungen sowie Versicherungen zählen daher zu meinen Steckenpferden. Ich entdecke aber auch gern neue Themen abseits dieser „trockenen Materie“ und arbeite mich gern in neue Gebiete ein.

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