Einen Setzkasten als Deko-Element selbst bauen
VON Christian Goldmann Accessoires Allgemein
Wer möchte, kann dieses kultige Deko-Objekt auch selbst bauen und darin seine geliebten Sammlerstücke ausstellen. Benötigt werden dafür nur etwas handwerkliches Geschick und ein bisschen Holz aus dem Baumarkt.
Herkunft des Setzkastens
Ursprünglich wurde der Setzkasten in der industriellen Bleidruckerei verwendet. Die Setzer, die beispielsweise eine Zeitungsseite für die Druckmaschine zu bauen hatten, bewahrten in ihm ihre Lettern in grosser Anzahl auf. Die Buchstaben waren zumeist in alphabetischer Anordnung sortiert und wurden von den Setzern dann geschwind in die Druckform gelegt. Nach dem eigentlichen Druck wurden sie wieder in den Setzkasten gelegt und warteten auf ihren nächsten Auftrag. Benutzt wurden vor allem ein Standardkasten, ein Titelschriftkasten oder der sogenannte Grosse Schriftkasten, der auch Brotschriftenkasten genannt wurde. Von der Druckindustrie aus machte der Setzkasten seinen Weg in die privaten Haushalte und erlebte in Europa vor allem in den 60er-, 70er- und 80er-Jahren seinen Siegeszug.
Verwendung des Setzkastens im privaten Bereich
Traditionell hängt ein Setzkasten an der Wand und besteht aus vielen unterschiedlich grossen Fächern. Er ist zumeist aus einem leichten Sperrholz gefertigt und kann naturbelassen oder auch farbig lackiert sein. Waren die älteren Modelle vor allem gelb und schwarz, so gibt es sie heute in verschiedensten Farben, auch knallige Neon-Töne lassen sich finden. Etwas edlere Modelle besitzen eine Scheibe aus Glas, die die Sammlerstücke vor dem Herausfallen und auch vor zu viel Staub schützt.
Aufbewahrt werden in den Setzkästen vor allem kleine Figuren, Steine, Kristalle, Muscheln oder auch Modelle schmucker Renn- und Sportwagen. Aber auch kleine Schmuckstücke, Arbeiten aus Porzellan oder die Inhalte aus Überraschungseiern können in einem Setzkasten sehr gut untergebracht werden. Im Prinzip ist der Setzkasten für all das da, was in einem Regal oder auf einem Fensterbrett leicht verloren gehen könnte und ansonsten in einer Schachtel verschwinden müsste und dann nur gesehen würde, wenn diese geöffnet wird. In einem Setzkasten dagegen bekommt jedes einzelne Objekt sein eigenes Fach und kommt hier voll und ganz zur Geltung.
Orte für den Setzkasten
Auch heute noch werden Setzkästen an der Wand aufgehängt oder bekommen einen aufrechten Stellplatz in einem Regal. Zu finden sind sie in Wohnzimmern, in Hobbyräumen, im Schlafzimmer, in der Diele oder auch in Kinderzimmern. Gerade die Kleinen entwickeln häufig eine grosse Sammelleidenschaft und erfreuen sich immer wieder an einem System, in dem sie ihre Schätze aufbewahren und bewundern können.
Den Setzkasten selbst bauen
Setzkästen lassen sich in vielen Möbelhäusern oder auch in Geschäften finden, die Dekorationsartikel im Angebot haben. Natürlich ist auch immer das Internet eine Möglichkeit, um an Setzkästen in verschiedensten Grössen und Ausführungen zu kommen. Wer aber handwerklich begabt ist und Lust auf ein kleines Projekt hat, kann sich seinen Setzkasten auch relativ einfach selbst herstellen.
Wird ein Setzkasten selbst gebaut, dann kann natürlich ganz individuell darüber entschieden werden, wie er auszusehen hat, wie viele Fächer man haben möchte und welche Grössen diese bekommen sollen. Benötigt wird für die Konstruktion ein wenig Sperrholz aus dem Baumarkt oder von einem Fachhändler. Es sollte in verschiedenen Stärken gekauft werden. Die Rückwand sollte möglichst dünn sein, der Rahmen etwas dicker, und die Dicke der Quer- und Längsleisten sollte genau dazwischen liegen.
In wenigen Arbeitsschritten zum Erfolg
Der eigentliche Bau des Setzkastens dauert kaum mehr als zwei Stunden. Zunächst wird die Rückwand zurechtgeschnitten, die die Form eines Quadrats oder Rechtecks bildet. Aus Gründen der Stabilität sollte sie jedoch nicht die Grösse von einem Quadratmeter überschreiten. Dann wird der äussere Rahmen gesetzt. Bevor die einzelnen Querleisten auf Grösse geschnitten werden, sollten die gewünschten Fächer vorab mit einem dünnen Bleistiftstrich vorgezeichnet und die genauen Breiten und Längen ausgemessen werden. Alle ausgesägten Teile sollten kurz mit einem elektrischen Schleifgerät bearbeitet werden. Verbunden werden sie dann am besten mit einem Holzkleber.
Wenn sich alle Holzelemente auf der Rückwand befinden, sollte der Kasten mindestens einen Tag lang komplett austrocknen. Nun muss nur noch die Aufhängung angebracht werden. Kleine Ösen hierfür, die entweder angeklebt oder mit kleinen Nägelchen am Rahmen des Kastens angebracht werden, sind erneut im Baumarkt zu bekommen. Wer möchte, kann den Kasten natürlich noch in einer beliebigen Farbe lackieren. Und übrigens: Im gerade sehr angesagten Einrichtungsstil Shabby Chic sind die hier beschriebenen Setzkästen sehr beliebt. In diesem Look machen sich immer helle Pastelltöne gut.
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