Gesund wohnen – vermeiden Sie Schadstoffe!

Beim gesunden Wohnen kommt es vor allem auf schadstoffarme Materialien an, die nachhaltig und ökologisch produziert wurden. Neben der Schadstofffreiheit spielt das Raumklima eine entscheidende Rolle. Beim Möbelkauf weisen Gütesiegel auf geringe Schadstoffbelastung von Möbeln hin. 

Verlassen Sie sich auf Ihre Nase!

Ein neues Möbelstück kann in den ersten Tagen etwas riechen. In der Regel verschwindet der Geruch nach einigen Tagen. Verfliegt der intensive Geruch nicht, kann das auf eine hohe Schadstoffbelastung hinweisen – kommen Kopfschmerzen und Unwohlsein hinzu, könnte das an schädlichen Substanzen in den Möbeln liegen. Experten vom TÜV Rheinland bestätigen in einem Bericht des Nachrichtenmagazins n-tv, dass ein extremer Geruch auf eine Schadstoffbelastung hindeuten kann. Besteht dieser Verdacht, sollten die Möbelstücke untersucht werden. Professionelle Anbieter haben sich auf die Analyse von Innenräumen spezialisiert und geben schnell Aufschluss über das vorhandene Raumklima.

Grundsätzlich sollten Sie bereits beim Möbelkauf eine gesunde Vorsicht walten lassen: Möbel oder Dekorationsstücke, die intensiv riechen, sollten Sie besser meiden. Insbesondere Formaldehyd kommt in vielen Möbeln vor: Als Kleber von Sperrholz oder Spanplatten, in Schaumstoffen oder Kunstharzen kann der Stoff enthalten sein. Vor allem unbehandelte Spanplatten können Formaldehyd ausdünsten, aber auch furnierte Platten oder Massivhölzer, die mit formaldehydhaltigen Klebstoffen geleimt wurden, können den Giftstoff enthalten. Grundsätzlich ist der Anteil in Massivholzmöbeln jedoch deutlich geringer, sodass hier von einer niedrigen und unbedenklichen Belastung ausgegangen werden kann.

Verzichten Sie auf Schnäppchenangebote

Experten warnen vor allem vor preiswerten „Schnäppchen“ von Billig-Discountern, die oftmals mit einem sehr hohen Schadstoffanteil belastet sind. Grundsätzlich empfehlen sich Möbel aus massivem Holz. Zudem sollten Sie mit der Möblierung eher sparsam umgehen, denn in einem arg vollgestellten Raum kann eine Vielzahl von Möbel- und Dekorationsstücken für die Ausdünstung von Schadstoffen verantwortlich sein.

Massivholz: Unbedenklich und langlebig

Massivholz gilt als unbedenklich, dabei kommt es vor allem auf die Behandlung der Oberflächen an. Wurden die Möbel mit lösungsmittelhaltigen Farben oder Lacken behandelt, kann auch hier eine Belastung vorhanden sein. Wichtig ist, dass keine frisch lackierten Teile, die noch Giftstoffe ausdünsten, montiert werden. Insbesondere in Schlafräumen sollten Sie auf schadstoffarme Möbelstücke achten.

Bei der Verwendung von Span- oder MDF-Platten für den Innenausbau sollten Sie auf eine schadstoffarme Beschichtung oder Lackierung setzen, die die Freisetzung von Formaldehyd verhindern, sodass die Abgabe von Schadstoffen möglichst gering gehalten werden kann.

Teppich: Schädlich für Allergiker

Teppiche enthalten häufig Schadstoffe – die Hersteller behandeln die Fasern gegen Mottenbefall oder statische Aufladung. Problematisch ist das zum Mottenschutz eingesetzte Mittel Permethrin. Das Pestizid kann bei empfindlichen Personen Allergien auslösen. Stiftung Warentest bestätigt, dass eine Untersuchung des deutschen Bundesministeriums für Bildung und Forschung ergab, dass Permethrin grundsätzlich zwar nicht als gesundheitsschädlich eingestuft wurde, rät aber davon ab, kleine Kinder auf diesen Teppichen spielen zu lassen. Bei einer grossflächigen Verlegung von Teppichboden kann es zu extremen Geruchsbelästigungen kommen. Vor allem synthetisch hergestellte Bodenbeläge können stark riechen.

Für Allergiker sind Teppichböden, in denen sich Staubpartikel sammeln können, ein Problem: Bei einem Schritt auf den Teppich wird feinster Staub aufgewirbelt, der in die Atemwege gelangt und zu Beschwerden führen kann. Ideal sind kurzflorige Teppiche, bei denen sich der Staub nicht in der Raumluft verteilen kann. Verwenden Sie Bodenbeläge aus Naturmaterialien wie Sisal oder Kokos, muss auch ein Mottenschutz nicht unbedingt sein.


Ein Boden aus Holz ist besonders schadstoffarm. (Bild: Kzenon / Shutterstock.com)
Ein Boden aus Holz ist besonders schadstoffarm. (Bild: Kzenon / Shutterstock.com)


Schadstoffarmes Kinderzimmer

Auch wenn es im Kinderzimmer besonders weich und praktisch ist: Zum Wohle der Kleinen sollten Sie auf die Verlegung von Teppichboden verzichten. Besser ist ein Boden aus Holz, das besonders schadstoffarm ist. Damit es dem Kind beim Krabbeln oder Spielen auf dem Boden nicht zu kalt wird, verlegen Sie einen Spielteppich aus einem schadstoffarmen Material!

Farben und Lacke: Auf Umweltetiketten achten!

Nicht nur Möbel können allergieauslösende Stoffe enthalten: Beim Renovieren sollten Sie schadstofffreie Farben und Lacke verwenden, die frei von Lösungsmitteln sein sollten. Achten Sie beim Farbenkauf auf Umweltetiketten wie den „Blauen Engel“. Experten des Bundes für Umwelt und Naturschutz empfehlen Farben, die einen Lösungsmittelanteil von maximal 0,7 % haben. Wer ganz auf Lösungsmittel verzichten will, setzt auf Naturfarben, die im Vergleich zu anderen Angeboten jedoch in der Regel deutlich teurer sind.

Für ein besonders gesundes Raumklima sorgt ein mineralischer Putz. Der enthaltene Kalkanteil sorgt für die Aufnahme und die Abgabe von Feuchtigkeit – schädlicher Schimmel hat hier keine Chance! Der Mineralputz ist nicht nur in puncto Raumklima ein wahres Multitalent, denn mit seiner Struktur ist er in der Lage, unangenehme Gerüche zu binden.

Sorgen Sie für ein gesundes Raumklima

Das A und O für ein gesundes Raumklima ist regelmässiges Lüften. Experten raten zwei- bis dreimal täglich gründlich für etwa 10 bis 15 Minuten durchzulüften. Dabei sollten Sie die Fenster nicht nur kippen, sondern möglichst weit öffnen, um eine guten Luftaustausch zu ermöglichen. Auf diese Weise halten Sie die Konzentration von Schadstoffen in Ihrem Heim gering. Zudem können Sie mit Grünpflanzen zu einer Verbesserung des Raumklimas beitragen. Einige Pflanzen, wie der Ficus, sind in der Lage, besonders viele Schadstoffe zu binden und die Luft sauber zu halten.

 

Oberstes Bild: © Moon Light PhotoStudio – Shutterstock.com

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Mehr zu Andrea Hauser

Aus meinem langjährigen Hobby, dem Schreiben, ist im Jahr 2010 ein echter Job geworden - seitdem arbeite ich als selbständige Texterin. Davor war ich als gelernte Bankkauffrau im klassischen Kreditgeschäft einer Hypothekenbank tätig. Immobilien und Baufinanzierungen sowie Versicherungen zählen daher zu meinen Steckenpferden. Ich entdecke aber auch gern neue Themen abseits dieser „trockenen Materie“ und arbeite mich gern in neue Gebiete ein.

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