Ihre Visitenkarte: die Haustür
VON Kai Gauger Allgemein
Der Vorgarten ist das Aushängeschild eines Hauses, die Haustür seine Visitenkarte. Bauart, Stil und Wertigkeit geben erste Auskunft über die Einrichtungs- und Wohnvorlieben der Eigentümer. Wer sich ernsthaft mit dem Gedanken trägt, eine neue Haustür anzuschaffen, steht vor einer riesigen Auswahl von Varianten und Materialien. Welchen Stil der neue Eingang haben soll, unterliegt subjektiven Urteilen. Dieser Artikel will einen Überblick über die Vor- und Nachteile der Materialien geben.
Holztüren
Früher waren alle Haustüren aus Holz. Einmal im Monat ging die Hausfrau mit Politur über das Eingangsportal. Alle Jahre wieder frischte der Hausmann das kostbare Stück mit frischem Lack auf. Der Einsatz lohnte sich: Noch heute sieht man alte Haustüren, die schön wie am ersten Tag sind. Wer sich eine Holztür anschafft, sollte sich jedoch keinen Illusionen hingeben. Selbst wenn moderne Farbsprühsysteme Schluss mit Pinselquälen machen, bedeutet eine Holztür hohen Pflegeaufwand.
Vollholz oder Sandwichbauweise
Holztüren werden entweder als Vollholztüren oder in der Sandwichtechnik gebaut. Konstruktionen der letzteren Art gewährleisten eine besonders hohe Stabilität der Tür. Der Grundbaustoff Holz wird hierbei mit anderen Materialien wie Stahl und Aluminium kombiniert. Eine Holztür mit Stahlkern wird sich im Laufe der Zeit bei Temperaturschwankungen nicht verziehen. Gleichzeitig gewährleistet sie einen höheren Einbruchsschutz.
Vorteile Holztür
Zuallererst ist natürlich die Nachhaltigkeit zu nennen: Holztüren bestehen aus einem natürlichen, nachwachsenden Rohstoff. Sie besitzen gute Dämmeigenschaften und schützen wirksam gegen Schall. Sie sind sehr stabil und weisen vor allem in der Sandwich-Konstruktion hervorragende statische Eigenschaften auf. Ihre Oberfläche vermittelt einen hochwertigen, gediegenen Eindruck.
Aluminiumtür
Es ist kein Zufall, dass in öffentlichen Bereichen und überall, wo starker Publikumsverkehr herrscht, Aluminiumtüren eingebaut werden. Aluminium besitzt die gleiche Festigkeit wie Stahl, ist aber nur halb so schwer. Die Widerstandskraft des Elements wird durch Legierungen sogar noch erhöht. Wenn Sie eine Aluminiumtür in Ihr Haus einbauen, werden Sie sich viele Jahrzehnte keine Gedanken zum Thema Haustür mehr machen müssen.
Vorteile Aluminiumtür
Die meisten Aluminiumtüren sind heute mit einer beschichteten Oberfläche ausgestattet, die das Metall vor Korrosion und Verunreinigungen schützt. Eine moderne Aluminiumtür ist absolut pflegeleicht. Weiterhin punktet sie durch Verzugsfreiheit und Stabilität. Entscheidend für die Qualität einer Aluminiumtür ist die Türfüllung. Während der Blend- und Flügelrahmen den Korpus der Tür ausmachen, ist die Füllung aus Sicherheits- und Funktionsteilen in Kunststoff oder Stahl gebaut. Sie sorgen für eine dickere Bautiefe und mehr Stabilität.
Nachteile Aluminiumtür
Für eine gute Aluminiumtür sollten Sie sich entscheiden, wenn nach Restaurierung oder Umzug noch genug Geld übrig geblieben ist. Denn eine Aluminiumtür ist wesentlich teurer als eine Kunststofftür und auch um einiges kostspieliger als die Holzvariante. Der zweite Nachteil bezieht sich auf Aluminiumtüren, die nicht mit einer inneren Isolierschicht versehen sind. Das Metall besitzt eine gute Wärmeleitfähigkeit. Das ist genau der Grund, warum seit 1933 die berühmte italienische Espressokanne aus Aluminium gefertigt wird. An einer Tür aus diesem Material ist das ein Nachteil, denn sie soll die Wärme dämmen und nicht leiten. Das wird nur durch zusätzliche, kostspielige Dämmmassnahmen erreicht.
Stahltür
Stahl ist, wie bereits erwähnt, doppelt so schwer wie Aluminium. Stahltüren gelten als schwergängig. Die Festigkeit des Materials lässt jedoch stabile Konstruktionen auch aus dünnerem Stahl zu. Stahl ist eine gute Alternative für alle Hausbesitzer, für die eine teure Aluminiumtür nicht mehr im Etat liegt.
Vor- und Nachteile der Stahltüren
Stahltüren sind extrem einbruchssicher und witterungsfest. Bei den Dämmwerten liegen Sie etwas unterhalb der Aluminiumtüren. Ausserdem können sie sich bei extremer Witterung verziehen. Ein weiterer Nachteil ist der ökologisch betrachtet aufwändige und rohstoffintensive Produktionsprozess.
Kunststofftür
Wenn nicht mehr viel Geld in der Haushaltskasse liegt, aber dringend eine neue Haustür angeschafft werden muss, können Sie sich für ein Modell aus Kunststoff entscheiden. Wählen Sie aber bitte aus genannten Knappheitsgründen nicht die preisgünstigste Variante. Kunststofftüren sind zwar für vergleichsweise wenig Geld zu haben, aber es kommt, wie meistens im Leben, auf die inneren Werte an.
Vor- und Nachteile der Kunststofftüren
Die Preisgünstigkeit ist bereits als Vorteil genannt worden. Auch die Dämmwerte von Kunststofftüren können sich sehen lassen – wenn die Füllung hochwertig ist. Von dieser Füllung hängt auch ein weiteres Qualitätsmerkmal ab: Kunststoff ist ein dehnbares Material. Wenn intensives Sonnenlicht auf die Haustür fällt, kann sie sich verziehen – es sei denn, sie besitzt einen umlaufenden Stahlkern, der solche Verwerfungen verhindert. Kunststoff ist langlebig und gilt als pflegeleicht. Allerdings kann sich im Sommer Feinstaub in die Oberfläche einbrennen und Verfärbungen verursachen. In puncto Schallschutz schneiden auch Kunststofftüren mit hochwertigen Füllungen schlechter ab als Türen aus anderem Material.
Unter den Materialien für Haustüren empfehlen sich hochwertige Aluminiumtüren und Holztüren in Sandwichbauweise. Für alle, die gerade ihren Traumurlaub in der Karibik oder andere kostspielige Angelegenheiten hinter sich haben, stehen auch gute Kunststofftüren bereit. Aber denken Sie daran: Auf die inneren Werte kommt es an.
Oberstes Bild: © Iriana Shiyan – Shutterstock.com
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