Kinderzimmer richtig einrichten - Lernplatz und Spielort zugleich
VON Terence Kubald Kinderzimmer
Denn schon im frühesten Schulalter haben Kinder ihre eigenen Wünsche und Vorstellungen, wie ihr Zimmer aussehen und was es für sie hergeben soll.
Viele Faktoren zeitgleich bedenken
Eltern müssen bei der Einrichtung des Kinderzimmers viele Faktoren bedenken und diese noch in Einklang mit den Vorstellungen des eigenen Schützlings bringen. Eine unlösbare Aufgabe ist das aber keinesfalls, denn oftmals kann im gemeinsamen Gespräch mit den Kleinen ein guter Mittelweg gefunden werden, der den Spielaspekt des Zimmers beibehält, zugleich aber auch den Lernfaktor nicht vernachlässigt.
Schon ab der ersten Klasse müssen Kinder lernen, an einem Schreib- oder Schultisch in Ruhe zu arbeiten und sich zu konzentrieren. Nur indem das auch Zuhause praktiziert wird, kann sich das Kind in vollem Umfang entwickeln und erstklassige Schulleistungen abrufen. Daher sollte eine Lernecke mitsamt Schreibtisch auch spätestens ab der ersten Klasse bereitstehen.
Je nach Grösse des Raumes, gilt es diese durchdacht zu platzieren. Denn im Kinderzimmer befinden sich natürlich noch weitere Regale, viel Spielzeug und das Bett des Kindes – all diese Möbelstücke sind elementar, nehmen aber auch Platz weg. Ist der Schützling mit der Position seines Bettes zufrieden, sollte es nicht verrückt werden. So wird die Nachtruhe der Kinder nicht gestört, es muss sich ausserdem nicht unterbewusst umgewöhnen und auf den neuen Schlafplatz einstellen.
Ersetzt werden sollte das Bett natürlich dennoch, falls das Kind langsam aus dem Kinderbett herauswächst. Hochwertige Matratzen garantieren angenehmen Schlaf und regenerieren über Nacht die Wirbelsäule des Schützlings. So kann diese ungehindert mit dem Kind wachsen, möglichen Querstellungen, die sich erst in der Pubertät zeigen, kann damit entgegengewirkt werden. Kinder benötigen im Gegenzug natürlich längst nicht ein derart grosses Bett, wie es bei Erwachsenen oder Paaren der Fall ist. Eine angemessene Grösse spart Platz im Raum, der wiederum für weiteres Mobiliar genutzt werden kann.
Keinen zu harten Bruch im Raum schaffen
Erwachsene können im Kopf von einer Sekunde zur nächsten umschalten, sich auf neue Situationen einstellen und vom Schlafmodus direkt in die Arbeits- und Konzentrationsphase wechseln. Das ist bei Kindern mechanisch noch nicht derart intensiv ausgeprägt, weshalb zwischen Lernplatz, Spielort und Schlafplatz kein zu starker Umbruch kreiert werden sollte – die Möbel sollten also nach wie vor zueinander passen!
Ein nützliches Regal, in dem Schulsachen und Bücher verstaut werden, kann zum Beispiel als moderner Raumteiler dienen. Die Wandfarbe sollte für den Lernplatz nicht unbedingt gewechselt werden. Kinder assoziieren mit der Wandfarbe im Kinderzimmer ein behagliches Gefühl und verbinden zugleich Freiheit und Spieldrang damit. Wird für den Lernplatz ein unnötiger Bruch geschaffen, kann dieser dem Kind wie ein Fremdkörper vorkommen, wodurch es sich unter Umständen nicht mehr wohlfühlen wird.
Der Schreibtisch, der für das Kind benutzt wird, sollte idealerweise in Fensternähe positioniert werden. Das erhöht die Konzentration und schafft Tageslicht. Der Tisch sollte entsprechend der Bedürfnisse des Kindes gewählt werden. Einige Schubladen sind hilfreich, da in diesen kleinere Utensilien wie Radiergummi, Lineal und Stifte verstaut werden können.
Helle Farben lösen bei Kindern eine positive Grundstimmung aus, knallige Farben sollten nur dann gewählt werden, wenn der Schützling dadurch wirklich nicht abgelenkt wird. Das gilt auch für Poster und Bilder – sie können für Wohlfühlatmosphäre sorgen oder vom Lernen ablenken. Wie stark der Schreibtisch und Lernplatz ausgeschmückt wird, hängt immer vom Charakter des Kindes ab. Natürliche Materialien und ein verstellbarer Stuhl sind empfehlenswert, denn dann kann dieser mit dem Kind „mitwachsen“. So wird der Schützling zwar grösser, der Stuhl kann aber nach unten verstellt werden, damit weiterhin eine gesunde Haltung am Schreibtisch bewahrt wird.
Zusätzliche Möbel, die sich immer lohnen
Ein nützlicher Rollcontainer, Schubladensysteme und kleinere Regale sind als Stauraum hervorragend geeignet. Spiel- und Schulzeug kann in diesen (getrennt voneinander) untergebracht werden. So wird die begrenzte Fläche des Kinderzimmers, die bereits viele Funktionen erfüllen muss, weitestgehend begehbar und frei gehalten. Kinder können diese kleinen Möbelstücke zudem nutzen, um sich bereits im jungen Alter eigenständig sortieren zu können. Früh die eigenen Schulsachen und das Spielzeug sorgfältig und auffindbar zu verstauen, macht sich auch in höheren Klassen und sogar am Anfang der Karriere bezahlt.
Einige schöne Accessoires sind ebenfalls empfehlenswert. Diese können entgegen der eigentlichen Möbel auch durchaus farbenfroh und knallig gewählt werden. Da Kinder noch nicht das Ästhetikempfinden von Erwachsenen haben, sehen sie die meisten Wohnaccessoires einfach als verspieltes Element – eine knallige Farbe sticht dann besonders positiv hervor.
Nicht alle Möbel und Accessoires müssen unbedingt vorher mit dem Kind abgesprochen werden. Jedoch empfiehlt es sich spätestens ab dem Schulalter, den eigenen Schützling zumindest bei einigen Entscheidungen einzubeziehen. Auf diese Weise können Kinder ansatzweise mitwirken und die Entwicklung ihres Zimmers selbst mitbestimmen, was auch den Eltern zu Gute kommt.
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