Kleine Reparaturen selbst erledigen – mit der eigenen Heimwerker-Werkstatt!
VON Robert Brettschneider Allgemein
Wer seinen handwerklichen Aktivitäten ungestört nachgehen und überdies das passende Werkzeug stets griffbereit haben möchte, richtet sich eine eigene Heimwerker-Werkstatt ein. Die dafür notwendigen Schritte sollten jedoch gewissenhaft geplant werden, will man an seinem neuen Hobby ungetrübte Freude haben.
Wie komme ich zu einer Heimwerker-Werkstatt?
Ist die Entscheidung für eine Hobbywerkstatt gefallen, beginnt die Suche nach einem geeigneten Ort. Der klassische Platz dafür ist wohl im Keller oder in einem ungenutzten Teil der Garage. Falls es erforderlich ist, unseren zukünftigen Werkstattraum vom übrigen Geschehen abzuschotten, helfen mobile und feste Trennwandsysteme. Sie ermöglichen es, Teile eines Raumes dauerhaft abzutrennen und separat zu nutzen. Lässt sich im eigenen Heim kein geeigneter Platz finden, kann vielleicht jemand in der Nachbarschaft einen ungenutzten Bereich in Dachboden, Garage oder Keller zur Verfügung stellen.
Die Heimwerker-Werkstatt – wie sollte sie beschaffen sein?
Ein heller und trockener Raum bietet ideale Voraussetzungen für eine Werkstatt, denn ausreichender natürlicher Lichteinfall spart Energie und begünstigt ein erfolgreiches Schaffen. Beziehen Sie hingegen einen Kellerraum, wird der richtige Umgang mit feuchten Wänden unter Umständen ein Thema sein. Wirksame Isolierungsmassnahmen gegen Feuchtigkeit, verbunden mit einer effektiven Wärmedämmung, sorgen in dieser Situation nicht nur für Wohlbefinden und Gesundheit, sondern helfen auch, Energie zu sparen.
Die Wände werden in hellen Farben gestrichen, dies hebt nicht nur die Stimmung, sondern reflektiert auch das Licht besser. Als Bodenbelag für eine Werkstatt eignen sich PVC oder Linoleum, diese Beläge sind strapazierfähig und leicht zu reinigen, falls im Eifer des Gefechts ein Malheur passieren sollte. Nun geht es an die Infrastruktur, wobei eine bedarfsgerecht angelegte Stromversorgung als zentrales Erfordernis anzusehen ist. Wichtig ist dabei auch eine planvolle Platzierung der Steckdosen, denn der Einsatz von Kabelverlängerungen ist unbedingt zu vermeiden. Herumliegende Kabel vermitteln nicht nur ein Gefühl der Unordnung, sie stellen auch eine nicht zu unterschätzende Unfallgefahr dar. Eine Mehrfachsteckdose direkt beim Arbeitstisch ist daher ein absolutes Muss. Des Weiteren sollten grössere motorbetriebene Arbeitsgeräte, also etwa Kreissägen oder Schleif- und Poliermaschinen, über einen eigenen Stromanschluss (Steckdose) verfügen.
Lässt sich eine längere Kabelführung nicht vermeiden, sind Kabelschächte für die Unterbringung der Stromleitungen zu empfehlen. Sollte die Möglichkeit bestehen, einen Starkstromanschluss herzustellen, sollten Sie dies auch dann veranlassen, wenn keine starken Stromverbraucher vorhanden sind, denn die Stromlast kann auf diese Weise besser aufgeteilt werden. Derartige Arbeiten sollten allerdings unbedingt von einem Fachmann durchgeführt werden.
Schliesslich ist darauf zu achten, dass der Arbeitsplatz gut ausgeleuchtet ist, um auch kleine Werkstücke sicher und exakt bearbeiten zu können und die Unfall- bzw. Verletzungsgefahr möglichst gering zu halten. Für den Einsatz im Werkstattbereich bieten sich Neonleuchten oder blendfreie LED-Leuchten an, wobei mehrere Lichtquellen vorgesehen werden sollten. Eine zentrale, nicht zu grelle Deckenbeleuchtung sowie mehrere blendfreie Spots, die als Arbeitsleuchten dienen, sind eine ideale Kombination.
Eine wirtschaftliche Heizmöglichkeit ist in der Hobbywerkstatt von grossem Vorteil, denn elektrische Heizstrahler sind zwar praktisch, im Betrieb aber ziemlich teuer. Ist ein Kaminanschluss vorhanden, stellt ein moderner Werkstattofen eine hervorragende Lösung des Heizproblems dar. Denn Heizen mit Holz sorgt stets für ein behagliches Raumklima und ist überdies energieeffizient.
Was das Design betrifft, haben moderne Werkstattöfen ihr etwas verstaubtes Image abgelegt und präsentieren sich als formschöne Elemente, die perfekt zu jeder Werkstatteinrichtung passen. Auch für ausreichende Belüftung ist zu sorgen; leider haben vor allem Kellerräume mitunter keine Fenster. In diesem Fall sollte an geeigneter Stelle unbedingt eine Belüftungsöffnung, idealerweise mit Gitterabdeckung und Gebläse, vorgesehen werden.
Welche Ausstattung wird benötigt?
Beim Werkzeug sollte in puncto Qualität nicht gespart werden, denn es ist bei häufiger Verwendung grossen Belastungen ausgesetzt. Überdies trägt hochwertiges Werkzeug wesentlich zum Gelingen der Arbeit bei. Ebenso wichtig ist jedoch ein geeignetes Ordnungssystem. Eine Werkbank mit integrierten Hängesystemen und Schubladen gewährleistet Ordnung und Übersicht, sodass Sie das benötigte Werkzeug jederzeit griffbereit haben. Vor allem dann, wenn Sie häufig handwerklich tätig sind, sollten Sie sich ausreichend Zeit nehmen, um unter den vielen am Markt angebotenen Werkbanksystemen die richtige Wahl zu treffen, denn nur mit einer passenden Werkbank können Sie dauerhafte Ergonomie und Ordnung am Arbeitsplatz gewährleisten.
Wer seine Hobbywerkstatt allerdings nur gelegentlich nutzt, wird auch mit einer Werkzeugwand das Auslangen finden. Im Handel sind fertige System-Werkzeughalterungen erhältlich, allerdings ist der Selbstbau einer Werkzeugwand nicht schwierig. In eine ausreichend grosse Holzplatte werden in unterschiedlichen Abständen Nägel eingeschlagen, an denen das Werkzeug aufgehängt wird – fertig!
Bleibt noch, einen Platz für selten gebrauchtes Arbeitsgerät, zu bearbeitendes Material sowie Hilfs- und Betriebsstoffe zu finden. Dabei kommen Sie um das Aufstellen von Regalen nicht herum. Im Handel sind Regalsysteme für unterschiedliche Anforderungen erhältlich, die modular erweitert werden können. Es ist ratsam, ausnahmslos Schwerlastregale einzusetzen, dadurch fallen – zumindest im Hobbybereich – gewichtsbezogene Limits bei aufzubewahrenden Gegenständen weitgehend weg. Der relativ geringe Aufpreis gegenüber normalen Haushaltsregalen rechnet sich daher in jedem Fall.
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