Leben in der Garçonnière - Wie Sie eine Kleinwohnung geschickt einrichten

Ob Student, Single oder frisch von zu Hause ausgezogen – immer mehr Menschen leben in Wohnungen mit einer Nutzfläche von weniger als 30 m². Eine Garçonnière besteht üblicherweise nur aus einem Zimmer mit Küche und einem kleinen Raum mit Sanitäranlagen. Um auch in diesen beengten Verhältnissen eine annehmbare Lebensqualität erreichen zu können, ist eine überlegte Planung der Einrichtung und der Gestaltung absolut zu empfehlen. Mit einigen Kniffen lassen sich dabei erstaunliche Ergebnisse erzielen.

Die 1-Zimmer-Wohnung – klein aber oho!

Die Eltern nerven, die Mietpreise sind hoch, und trotzdem will man endlich in den eigenen vier Wänden wohnen. Oder man studiert in einer fremden Stadt, hat nur ein geringes Einkommen und will sich eine WG einfach nicht antun. Eine Kleinwohnung kann für diese Situationen die perfekte Lösung sein. Die Miete ist noch relativ human, und auch der Aufwand für Heiz- und Betriebskosten, Versicherung sowie Reinigung hält sich in Grenzen.

Obwohl der Platz extrem beengt ist, darf in einer Kleinwohnung keinesfalls das Chaos ausbrechen. Es ist zu bedenken, dass alles, was man zum Leben braucht, in einem einzigen Raum unterzubringen ist. Deshalb ist unbedingt auf die Funktionalität der Möbel zu achten. Der Lifestyle darf dabei aber nicht zu kurz kommen, denn auch praktische Einrichtungsgegenstände können ein modernes und cooles Design haben.

Einige wichtige Regeln sind zu beachten

Zuerst empfiehlt es sich, die Kleinwohnung mit hellen Farben zu streichen. Um eine Strukturierung für verschiedene Funktionen zu erreichen, können dezent unterschiedliche Töne für einzelne Wände gewählt werden. Für alle, die bei der Wandgestaltung auf einen gewissen Pepp nicht verzichten wollen: Vertikale Muster haben einen streckenden Effekt. Absolut abzuraten für kleine Räume sind drückende Holzdecken oder dunkle Wände. Ein durchgängiger Boden, beispielsweise aus Holz oder Laminat, hat eine weitende optische Wirkung. Mit einem Raumtrenner oder einem Vorhang können Sie die verschiedenen Wohnbereiche abteilen und schaffen damit zusätzlich Struktur.

Die richtigen Möbel für eine Garçonnière?

Oft hört man den Grundsatz: „Keine grossen Möbel in eine kleine Wohnung!“ Das stimmt aber nur bedingt. Auch grosse Einrichtungsgegenstände können in einer 1-Zimmer-Wohnung wirken. Es kommt nur auf die richtige Anordnung an. Auch hier sind helle Farben, möglichst abgestimmt mit Wänden und Böden, zu wählen. Die Möbel sollten ausserdem auf Füssen stehen – das lockert den Raum zusätzlich auf. Auf Funktionsmöbel kann man bei der Einrichtung einer Garçonnière kaum verzichten.


Am Tag eine Couch, in der Nacht ein Bett - eine zusammenklappbare Schlafcouch hat enorme Vorteile. (Bild: yampi / Shutterstock.com)
Am Tag eine Couch, in der Nacht ein Bett – eine zusammenklappbare Schlafcouch hat enorme Vorteile. (Bild: yampi / Shutterstock.com)


Am Tag eine Couch, in der Nacht ein Bett – eine zusammenklappbare Schlafcouch hat enorme Vorteile. Ist der Raum hoch genug, kann auch ein Hochbett eine spannende Alternative sein. Platzsparend sind ausgetüftelte Regalsysteme für Kleidungsstücke oder auch andere Dinge. Dabei empfiehlt es sich, die Regale eher in die Höhe zu planen. Es sieht auch aufgeräumter aus, wenn das Regal mit einem Vorhang oder einem Rollo verschlossen werden kann.

Ein ausgeklügeltes Schranksystem schafft ausserdem zusätzlich wertvollen Stauraum. Ganz im Trend liegen auch stapelbare Aufbewahrungsboxen. Darin können nicht benötigte Kleidung, Geschirr oder Bettzeug gelagert werden. Der funktionale Eckschreibtisch oder ein Küchenschrank mit integriertem Drehboden – das Angebot der Möbelhäuser ist enorm und wird allen Bedürfnissen gerecht. Raumnischen und Wandschrägen sollten optimal ausgenützt werden. Ein Einbauschrank ist vielleicht etwas teurer, in Sachen Funktionalität zahlt er sich aber aus.

Raffinierte Hängesysteme bieten ausserdem ungeahnte Möglichkeiten auf kleinstem Raum. Das Mülltrennsystem im Spülenunterschrank ist da schon obligatorisch. Ein Wandklapptisch kann im Küchenbereich für eine zusätzliche Arbeitsfläche sorgen. Nach dem Essen ist er schnell wieder verschwunden. Einrichtungsberater sind einhellig der Meinung, dass in Kleinwohnungen anstelle von vielen zierlichen einige wenige grosse Möbelstücke vorzuziehen sind.

Zurückhaltend sollte man auch mit Accessoires, Dekorationsgegenständen und Grünpflanzen umgehen. Es besteht die Gefahr, dass die Wohnung überladen und unübersichtlich wirkt. Ein einheitlicher Stil mit harmonisierenden Farben zeugt ausserdem von gutem Geschmack. Daher sind Möbel, Wände und Böden farblich möglichst perfekt aufeinander abzustimmen.

Weitere originelle Ratschläge…

Damit man sich in der Garçonnière so richtig wohlfühlt, sollte man einige kleine Tipps beachten. Eine besondere Bedeutung kommt der Beleuchtung in der Kleinwohnung zu. Indirekte Lichtquellen erweitern optisch das Zimmer. Grosse Schirmlampen sind auf jeden Fall zu vermeiden. Ein klug platzierter Spiegel hat einen verblüffenden raumvergrössernden Effekt.

Des Weiteren sollten keinesfalls dunkle Vorhänge ausgewählt werden. Helle und transparente Stoffe sind in kleinen Räumen von Vorteil. Ein Tisch aus Glas wirkt luftig und schluckt weniger Licht. Wenn die Garçonnière zwei Zimmer hat, könnte man die Zwischentür einfach aushängen – das schafft zusätzlich Platz. Was bei der Einrichtung gilt, erscheint auch für die Wände sinnvoll. Zu viele kleine Bilder wirken unruhig und machen nervös.

Ordnung ist das halbe Leben!

Klingt zwar spiessig, ist aber so. Ob Zeitschrift, Fernbedienung oder Kleidungsstück – jedes herumliegende Teil wirkt unruhig und beengend. Deshalb ist es besonders wichtig, in der Garçonnière dauerhaft Ordnung zu halten. Das mag vielleicht anstrengend sein, zahlt sich aber aus. Genügend Stauraum und überlegte Einrichtungslösungen machen das Aufräumen zum freudigen Erlebnis!

 

Oberstes Bild: © Elena Elisseeva – Shutterstock.com

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