PVC verlegen ohne Rückenschmerzen

Laminat richtig verlegen ist kein Handwerkerkunststück – aber es zieht sich. Bis alle Bretter zurechtgesägt und ineinandergeklickt sind, haben Sie ziemlich lange Zeit auf den Knien verbracht. Das gleiche gilt für Parkett. Neben diesen beliebten Bodenbelägen hat sich das PVC in den letzten Jahren keiner grossen Beliebtheit erfreut. Der Kunststoffboden galt als schadstoffbelastet und unattraktiv. Mit den neuen Qualitäten beginnt sich die Meinung zu drehen. Ein weiteres Kaufargument: PVC ist einfach und schnell verlegt.

Die neuen PVC-Designs sind so vielfältig wie die Materialien, die sie abbilden. Der Bodenbelag ist strapazierfähig und im Gegensatz zu früheren Produkten frei von Cadmium, Blei und bestimmten krebserregenden Weichmachern. Für die Verlegung von PVC müssen Sie nicht tage- bis wochenlang Ihre Kniescheiben strapazieren. Die hochwertigen Qualitäten mit geschäumtem Untergrund brauchen auch keine schalldämmenden Unterfütterungen, denn sie sind an sich gedämpft genug. Dieser Artikel zeigt Ihnen, wie schnell Sie einen Boden mit PVC aufwerten können.

Rollenmaterial

PVC wird entweder in breiten Bahnen von der Rolle geliefert oder als PVC-Fliesen. Zuerst befassen wir uns mit der Verlegung von Rollenmaterial. Bevor Sie mit der Arbeit beginnen, muss sich das PVC einen Tag lang an seinem Bestimmungsort akklimatisieren. Das gilt sowohl für Rollen- als auch für das Fliesen-PCV. PVC ist zwischen zwei und vier Millimetern dick. Das bedeutet: Alle Unebenheiten des Bodens drücken sich in dem Material ab. Konsequenz: Sie müssen den Untergrund vor der Verlegung gut vorbereiten.

Vorbereitung

Sie kennen das von der Wandgestaltung: Um ordentlich tapezieren zu können, müssen Sie eingangs akribisch die Löcher und Risse in der Mauer verspachteln. Nicht anders ist es vor der PVC-Verlegung mit dem Boden: Sie schaffen durch eine Ausgleichsmasse die glatten Voraussetzungen für Ihr attraktives PVC. Wie auf der Wand kommt auch Tiefengrund ins Spiel, wenn es sich um einen stark saugenden Estrich handelt. Liegt noch altes PVC oder Linoleum und soll der neue Belag nur fixiert werden, können Sie direkt auf diesem gereinigten Untergrund arbeiten. Wird das PVC aber ganzflächig verklebt, muss alles raus.

Das PVC fixieren

Eine Fixierung ist im Gegensatz zur Verklebung jederzeit wieder lösbar. Wie das Fixiermittel aufgetragen wird, hängt von der Beschaffenheit des Untergrundes ab. Ist dieser glatt, kann mit einer Schaumstoffrolle gearbeitet werden. Strukturierte Böden brauchen einen Zahnspachtel. Weiterhin ist zu unterscheiden zwischen saugfähigen und nicht saugfähigen Untergründen. Auf den ersteren wird nass fixiert: Das Fixiermittel muss vor dem Anpressen nur 10 bis 60 Minuten, je nach Auftragsstärke, auslüften. Auf nicht saugenden Untergründen wird erst angepresst, wenn die Fixierung nicht mehr am Finger haften bleibt.

Das PVC verkleben

PVC-Kleber wird mit dem Zahnspachtel gleichmässig auf den Untergrund aufgetragen. Es genügt, wenn der Klebstoff danach zehn Minuten ablüftet. Das PVC wird in den noch feuchten Kleber gelegt und angerieben. Legen Sie vor beiden Befestigungsmethoden Ihre PVC-Bahn im Raum aus und schneiden Sie sie mit zehn Zentimetern Zugabe an allen Seiten zu. Dann rollen Sie die Bahn zur Hälfte ein und beginnen auf dem frei gewordenen Untergrund Kleber beziehungsweise Fixiermittel aufzutragen.

PVC-Bahnen passgenau verlegen

Sie kennen das aus der Küche: Schlechtes, stumpfes Werkzeug kann einen beim Arbeiten zur Verzweiflung bringen. Zu einer guten Küchenausstattung gehören die richtigen Messer, damit Zwiebel, Petersilie und Co im Nu kochfertig sind. Und zum perfekten PVC-Verlegen braucht es einen scharfen Cutter. Nehmen Sie ein stabiles Gerät mit Abbrechklinge, denn auf dem Untergrund verschleissen die Schneiden schnell. Wenn zwei PVC-Bahnen aneinanderstossen sollen, legen Sie sie überlappend aus. Achten Sie darauf, dass das Muster gewahrt bleibt. Dann trennen Sie mit Hilfe eines Stahllineals und eines Cutters beide Bahnen durch. Wenn Sie sorgfältig gearbeitet haben, fügen sich die Bahnen nahtlos aneinander.


Laminat richtig verlegen. (Bild: Syda Productions / Shutterstock.com)
Laminat richtig verlegen. (Bild: Syda Productions / Shutterstock.com)


PVC-Fliesen verlegen

Die gängigste Grösse für PVC-Fliesen beträgt 50 mal 50 Zentimeter. Bei der Verlegung von PVC-Fliesen müssen die gleichen Vorbereitungen getroffen werden, die schon für die Rollenware beschrieben worden sind: Unebenheiten ausgleichen und je nach Untergrundbeschaffenheit nass beziehungsweise trocken fixieren oder verkleben. Im Unterschied zum Rollen-PVC müssen Sie vor dem Verkleben Hilfslinien auf dem Boden einzeichnen.

Der rechte Winkel

Es wäre ein schöner Zufall, wenn Sie mit Ihren Fliesen ohne Zuschnitt von einer Wand zur anderen verlegen könnten. In allen anderen Fällen müssen die Randfliesen die gleiche Breite haben. Ziehen Sie sich parallel zu den Seitenwänden eine Hilfslinie, die die Verlegungsgrenze der letzten ganzen PVC-Fliese markiert. Markieren Sie eine weitere Hilfslinie, die einmal mittig durch den Raum läuft. Diese Linie muss im rechten Winkel zur Querwand liegen. Legen Sie nun entlang der Querwand die erste Fliesenreihe und die zweite Reihe auf Ihrer raumteilende Mittellinie. Lassen Sie sich Zeit, denn diese beiden Reihen und die Genauigkeit Ihrer Bemassung entscheiden über die Exaktheit der Verlegearbeit.

Einweihung

Ein Heimwerker, der in mehreren Räumen Laminat oder Parkett verlegt hat, verbringt die nächsten Wochen beim Masseur oder entspannt die Muskulatur durch eine dezente Klopfmassage mit dem Massagekissen. PVC-Verleger wirken nach getaner Arbeit eindeutig fitter. Und wenn die Gäste kommen und auf den ersten Blick den Shabby Chic Ihrer rustikalen Holzdielen-Optik für echt halten, können Sie sich in aufrechter Haltung feiern lassen.

 

Oberstes Bild: © bogdanhoda – Shutterstock.com

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