Räume gestalten – wie es in wenigen Schritten gelingt

Vielleicht sind Sie noch jung und beziehen das erste Mal eine eigene Wohnung. Oder nach vielen Jahren möchten Sie sich einmal ganz neu einrichten oder einen Wohnbereich anders gestalten. Hier zeigen wir Ihnen einen Weg, wie Sie Ihr Projekt erfolgreich planen und durchführen können.

Zunächst sollten Sie sich Zeit für einige Fragen nehmen und sich mit sich selbst beschäftigen: Wohin fahre ich gerne in den Urlaub? Nach Skandinavien? In welche Restaurants gehe ich gerne? Zum Japaner? Welche Musik höre ich gerne? Südamerikanische Folklore? Was ist aus meinem Kleiderschrank mein Lieblingsoutfit? Die Sachen im Ethnolook? So finden Sie schnell eines oder auch weitere Grundthemen, wenn Sie mehrere Räume gestalten wollen.

Sich im Anschluss in Katalogen, im Internet, in Geschäften oder Wohnungen von Freunden Anregungen zu holen, ist hilfreich und anregend. Mit viel Spass und Kreativität verbunden ist auch die Möglichkeit, sich zum gefundenen Grundthema Collagen zu basteln. Hat sich etwa durch Ihre Schau nach innen herausgestellt, dass Sie die Ästhetik von Mittelmeerländern wie Italien und Griechenland lieben, dann schneiden Sie entsprechende Szenen, Bilder und auch Möbel aus und kleben Sie sie als Potpourri und erste thematische Annäherung auf ein Blatt Papier.

Lassen Sie diese Prozesse entstehen und reifen und legen Sie nicht in Unsicherheit einfach los. Eine fehlgekaufte Jacke verschwindet ungetragen im Kleiderschrank. Eine unpassend eingerichtete Wohnung bleibt oft lange so bestehen, wie sie dann eben geworden ist. Und das ja auch aus Geldgründen. Daher sollten Sie nach der ersten und eher träumerischen Phase hier jetzt konkret planen: Wie viel Geld und Zeit haben Sie zur Verfügung? Wenn möglich, beginnen Sie erst einmal mit einem Raum oder Wohnungsabschnitt, etwa einem Flur.

Für jeden Raum stellt sich zunächst eine ganz wichtige Frage: Wie möchte ich ihn nutzen? In einer kleinen Wohnung mit nur wenigen Zimmern spricht viel dafür, Räume vielfältig zu nutzen: Eine grössere Küche kann als Wohnküche ein klassisches Esszimmer ersetzen. Wohnzimmer und Esszimmer lassen sich miteinander kombinieren. Bei sehr grossen Räumen bietet es sich an, unterschiedliche Bereiche der Nutzung auch durch Gestaltung, etwa wechselnde Fussböden oder Raumteiler, sichtbar zu machen.


Besonderer Aufmerksamkeit bedarf die Lösung für das Schlafzimmer. Einmal ist dies klassischerweise ein intimer Raum, der aber dann auch meist nur zum Schlafen genutzt wird. (Bild: Antoha713 / Shutterstock.com)
Besonderer Aufmerksamkeit bedarf die Lösung für das Schlafzimmer. Einmal ist dies klassischerweise ein intimer Raum, der aber dann auch meist nur zum Schlafen genutzt wird. (Bild: Antoha713 / Shutterstock.com)


Besonderer Aufmerksamkeit bedarf die Lösung für das Schlafzimmer. Einmal ist dies klassischerweise ein intimer Raum, der aber dann auch meist nur zum Schlafen genutzt wird. Dies merkt man Schlafzimmern oft an. Sie sind meist die unbelebten Zonen einer Wohnung. Paare lösen sich heute immer öfter von dieser Gewohnheit und richten sich bei genügender Anzahl von Räumen jeweils ein eigenes kombiniertes Schlaf- und Wohnzimmer ein. Dies soll auch für die Paardynamik günstig wirken und gibt mehr aktiv genutzte Wohnfläche zum Leben. Wer da skeptisch ist, möge bedenken, dass es für ein Kind meist üblich ist und war, ein kombiniertes Zimmer zum Schlafen, Wohnen und Spielen sein Eigen zu nennen.

Sowie Sie in Sachen Geld und Zeit schon einmal bilanziert haben, kommt jetzt der Punkt, an dem Sie sich auch über die vorhandenen Möbel, Accessoires und Objekte zum Dekorieren einen Überblick verschaffen sollten: Was kann als Grundstock noch bleiben, und wovon trennen Sie sich für einen Neuanfang? Als sehr hilfreich erweist es sich jetzt, auf Papier einen Grundriss eines zu gestaltenden Raumes zu zeichnen. Im richtigen Massstab hierzu ausgeschnittene Möbel lassen sich nach Wunsch hin- und herschieben. Es entstehen spielerisch erste Entwürfe und Ideen, die man sich vorstellen, anderen zeigen und diskutieren kann.

Wenn Sie die Fähigkeiten und Möglichkeiten haben, nutzen Sie für die Planung auch entsprechende PC-Programme oder Websites zum Thema Möbel und Einrichten. So können virtuell schon realistischere Planungen vollzogen werden. Farben und Raumwirkungen werden dank moderner Grafik und Technik mit einbezogen. Dennoch gilt auch hier: Wie ein Raum in seinem neuen Arrangement wirkt, merkt man erst, wenn man drin steht, schauen und auf sich wirken lassen kann. Oft muss dann doch noch einmal neu gerückt werden, vielleicht können Freunde oder Arbeitskollegen mithelfen.

Wenn die grundsätzliche Gestaltung mit der Farbgebung der Wände und den wichtigsten Möbeln zur Zufriedenheit gelungen ist, dann kommt das, was vielen am meisten Spass macht und doch auch seine Zeit haben sollte: der Feinschliff durch Dekoration. Diese sollte langsam wachsen und auch aus Zufällen entstehen: ein Erinnerungsstück, aus dem Urlaub mitgebracht, ein Geschenk von Freunden, ein Objekt vom Flohmarkt. So wächst organisch zusammen, was zum neuen Stil passt. Wenn man sich gleich alles zusammen kauft, ist man zwar schnell fertig, aber es fehlt die persönliche Note. Wer möchte schon wie in einem Katalogfoto wohnen …

 

Oberstes Bild: © archideaphoto – Shutterstock.com

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