Sein Leben ist Schweben: der Hängestuhl
VON Kai Gauger Allgemein
Sitzen Sie noch oder hängen Sie schon? Beziehungsweise schweben Sie leicht schaukelnd in entspannter Sitzposition über dem Boden? Wenn Sie das tun, dann sind Sie der glückliche Besitzer eines Hängestuhls. Die südamerikanischen Möbel haben in den letzten Jahren verstärkt zu Seelengleichgewicht und Gemütsruhe beigetragen. Ihre handwerkliche Verarbeitung und farbenfrohe Optik bereichern die Wohnästhetik.
„Was soll ich mit einem Hängestuhl?“, werden Sie vielleicht fragen. Sie haben längst Ihre Gartenmöbel aus Holz winterfest gemacht. Die Terrasse ist leer wie ein Badesee bei Regen. Also wohin mit dem Stuhl? Ganz einfach: nach drinnen. Ein Hängestuhl kann ebenso gut innerhalb Ihrer vier Wände für Entspannung sorgen. Es gibt viele Varianten und zwei Aufhängearten. Verschaffen wir uns einen Überblick.
Der Klassiker
Der klassische Hängestuhl stammt aus Südamerika. Seit Urzeiten benutzten die Menschen dieses Kontinents Hängematten für einen luftigen, ungestörten Schlaf. Aus dem Wunsch, das schwebend entspannte Gefühl, das sich in einer solchen Matte einstellt, auch in sitzenden Tätigkeiten zu erfahren, entstand im 18. Jahrhundert der Hängestuhl. Der klassische Hängestuhl wird aus robuster, kräftig gefärbter Baumwolle gewebt und besitzt am Ende handgedrehte Zöpfe. Die folkloristischen Muster bringen einen schönen Farb-Blickfang in Ihr Wohnzimmer.
Alternativen
Die leuchtenden Baumwollstoffe der Tuch-Hängestühle leiden unter direkter Sonneneinstrahlung. Im Sommer kann ein kräftiges Karminrot löschpapierfarben wirken und ein warmes Indischgelb einen grauen Griessbreiton bekommen. Setzen Sie Ihre Folklore-Hängestühle im Innenbereich ein. Für draussen eignet sich UV-Licht-resistentes und witterungsbeständiges Mikrogewebe. Gegen die Sommerhitze helfen durchbrochene geknüpfte oder geflochtene Oberflächen.
Montage
Befestigt wird der Hängestuhl an einem einzigen zentralen Punkt. Dies kann ein starker Haken in der Zimmerdecke sein oder ein kräftiger Balken. Für das Gefühl des freien Schwebens brauchen Sie eine Höhe von 220 bis 230 Zentimetern und einen Radius von etwa einem Meter um sich herum. Wenn Sie Ihre Decke nicht durchlöchern möchten oder ihrer Tragkraft nicht trauen, können Sie sich nach Hängestuhl-Modellen mit eigenem Tragegestell umsehen. Diese nehmen zwar mehr Platz weg und vermitteln nicht das schöne südamerikanische Ich-baumel-vom-Baum-herab-Gefühl – dafür dürfen Sie sich in ihnen absolut sicher fühlen.
Erfindungskraft
Möbeldesigner schaffen beinah unendlich viele Variationen zu einem Thema. Aus der Aufgabe, einen Sitzplatz in der Luft so komfortabel wie möglich zu gestalten, ist ein ganzes Kompendium an Schwebemöbeln entstanden. Es gibt bananenschalenförmige Gebilde, es gibt strandkorbähnliche Formen, es gibt Sessel, es gibt ganze Sofas am schwebenden Haken, inklusive Fussablage. Ein Hängestuhl aus Ballonseide ist ein toller Begleiter beim Outdoor-Campen: Die besten Tipps kommen von Praktikern, die es gelernt haben, Nutzen mit höchstem Komfort zu verbinden. Knüpfen Sie Ihren Hängestuhl einfach an einen Ast und lassen Sie die Seele baumeln.
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