Spieglein, Spieglein an der Wand
VON Christian Schreiber Accessoires
Spiegel sind einerseits überaus nützlich, andererseits aber auch sehr dekorativ. Sie können praktische Einrichtungsgegenstände oder attraktive Dekoelemente sein. Ein Spaziergang durch Möbelhäuser oder Onlineshops bringt interessante Entdeckungen für eine individuelle Wohnraumgestaltung mit Spiegeln.
Jedem Raum seinen Spiegel
Spiegel können in fast jedem Raum sinnvoll sein. Im Eingangsbereich ist ein Spiegel angebracht, der dabei hilft, vor dem Verlassen der Wohnung oder beim Empfang von Gästen noch schnell das Outfit zu überprüfen. Im Schlafzimmer ist ein körperhoher Spiegel hilfreich, der bei der Auswahl der Garderobe auf einen Blick zeigt, ob alles zueinanderpasst. Oft kommen daher an Kleiderschränken verspiegelte Türen zum Einsatz. Aber auch Schminktische mit Spiegel oder halbhohe Spiegel über einem Sideboard erfreuen sich grosser Beliebtheit. Und im Bad sollte neben einem Spiegel, der üblicherweise oberhalb des Waschtisches angebracht ist, auch ein entsprechendes Zusatzmodell mit Vergrösserungsglas vorhanden sein.
Apropos Bad: Hier bieten Spiegelfliesen vielfältige Möglichkeiten, kleinere und grössere Flächen wirkungsvoll zu gestalten. Wer sich bei dem Gedanken an eine solche Wandverkleidung wegen eines möglicherweise grossen Reinigungsaufwandes sorgt, kann beruhigt werden: Im Handel finden sich sehr gute Pflegemittel, die das Sauberhalten einfach machen. Und behandelt man die Spiegelflächen zusätzlich hin und wieder mit einem Antibeschlagschutz-Spray, ist ein Erkennen des eigenen Spiegelbildes auch nach dem Duschen möglich.
Neben dem Sanitärbereich lassen sich auch die übrigen Räume auf einfache Weise mit Spiegeln optisch verschönern. Sehr hübsch anzusehen ist beispielsweise eine Spiegel-Bilder-Galerie: eine Anordnung verschieden grosser Spiegel in dekorativen Bilderrahmen. In Gesellschaft mit einem gemütlichen Lehnstuhl, einem Beistelltischchen und einer grossen Zimmerpflanze entsteht hier eine gern genutzte Leseecke. Die für die Bilderrahmen benötigten Spiegel lässt man beim Glaser passgenau zuschneiden.
Und wie wäre es, inmitten einer Fotogalerie mit Bildern von Familienmitgliedern oder Freunden einen Spiegel unterzumischen? Der Hinweis, dass hier ausschliesslich Porträts der liebsten Mitmenschen zu betrachten sind, zaubert sicher jedem Besucher bei der Entdeckung seines eigenen Spiegelbildes ein Lächeln aufs Gesicht.
Verspielt und märchenhaft
Spiegel gibt es in allen möglichen Formen und Grössen. Gerahmt, geschliffen oder schlicht. Ganz neu und makellos strahlend oder schon etwas blind. Je nach Einrichtungsstil kann auch ein alter Spiegel durchaus noch einmal einen grossen Auftritt haben. Zu weiss lasierten oder schweren dunklen Holzmöbeln beispielsweise wirken auch betagte Spiegel in einem entsprechenden Rahmen verspielt und märchenhaft. Und wer einen antiken grossen Standspiegel sein Eigen nennt, kann diesem mit farblich zur Einrichtung passenden Chiffontüchern oder künstlichen Blumenranken ein neues Bild geben. Eine tolle Dekoidee ist auch ein Wandspiegel in Form eines Fensterladens. Dieses „Fenster“ zieht garantiert neugierige Blicke auf sich – ein echter Hingucker eben.
Bei der Platzierung von Spiegeln in Wohn- oder Esszimmern sollte darauf geachtet werden, dass die Konversation nicht durch ständige Blicke zum Spiegel gestört wird. Daher den Spiegel besser so aufstellen oder anbringen, dass vom Sitzplatz aus der Blick in den Spiegel nur in ruhige Zimmerbereiche geht und man nicht sich selbst oder andere Personen im Spiegel beobachten kann.
Zimmer optisch erweitern
Ganz erstaunlich ist die Wirkung von Spiegeln, wenn man ganze Wandflächen oder grosse Bereiche mit ihnen versieht. So ist zum Beispiel eine breite Spiegelfläche in einer Zimmerecke von oben nach unten möglich. Oder aber ein Spiegelstreifen unterhalb der Decke, der über die gesamte Breite des Zimmers verläuft. Derartige Installationen geben gerade kleinen Räumen viel Weite. Wird der Übergang vom Spiegel zur Wand hier clever gestaltet, entsteht eine sehr interessante Tiefenwirkung.
Optisch passend könnte beispielsweise eine Wand mit Tapete im Ziegel- oder Natursteindesign versehen werden, was den Eindruck einer Mauer erweckt, die kurz unter der Decke endet. Ausladende Zimmerpflanzen, wie der allseits beliebte Ficus, eine Palme oder eine über die Zimmerbreite oben „an der Mauer“ entlangrankende Efeutute machen das Bild komplett. Weitere Spiegel sollten an dieser Wand allerdings nicht angebracht werden. Dagegen sind antike Bilder oder Messingschilder hier gut in Szene gesetzt. Eine indirekte Beleuchtung komplettiert das Ganze.
An der Wand oder auf dem Tisch
Kleine, schmale Korridore erhalten optisch mehr Tiefe, wenn man die Wand am schmalen Ende mit einem ganzseitigen Spiegel versieht. Im Zusammenspiel mit passenden Wandfarben und entsprechender Ausleuchtung erhält man so einen freundlichen, einladenden Empfangsbereich mit einem angenehmen Raumgefühl.
Und noch ein letzter Tipp: Auch als Tischplatte vermögen Spiegel eine unglaubliche Wirkung zu entfalten. Allerdings mag nicht jeder ständig die gesamte Tischfläche polieren. Um dennoch nicht auf einen Spiegel auf dem Tisch verzichten zu müssen, wird einfach ein Tablett mit einer passend zugeschnittenen Spiegelplatte versehen. Diese kann man zuvor sogar noch nach eigenen Wünschen schleifen lassen, mit Streifen, floralen oder anderen Mustern – der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Oberstes Bild: © Sergio Stakhnyk – Shutterstock.com