Stilvolles Wohnzimmer – leicht gemacht
Dem Wohnzimmer kommt in der Gestaltung besondere Bedeutung zu: Es ist der zentrale, grösste und öffentlichste Raum einer Wohnung oder eines Hauses. So, wie eine Visitenkarte klar gestaltet werden sollte, kommt dem Wohnzimmer in seiner Funktion eine ähnliche Aufgabe zu: Man trifft sich zu verschiedensten Aktivitäten, daher sollte es einladend, stilvoll und gemütlich wirken.
Ob Sie einen Raum als ästhetisch und angenehm empfinden, hängt von mehreren Faktoren ab: Farben, Formen, Materialien, Linien und Lichtverhältnisse geben jedem Raum einen individuellen Stil. Manche Menschen haben dafür ein gutes Händchen, wie bei Bekleidung, Schmuck und Beauty-Styling auch. Wer sich damit eher noch schwertut, kann unter Beachtung einiger ganz einfacher Regeln Erfahrungen sammeln und sein Gespür für guten Stil verbessern.
Das Wohnzimmer ist meist der erste zugängliche Raum. Idealerweise liegt er im aktiven Teil eines Gebäudes, wo durch die Lage meist auch Aktivität gelebt wird: nach vorne raus, zur Strasse, wie wir sagen. Beim Schlafzimmer wäre dies für ruhige Schlafatmosphäre ja genau andersherum: nach hinten raus und möglichst ruhig.
Idealerweise ist ein Wohnzimmer der grösste Raum mit einem nicht zu länglichen Grundriss ohne Verwinkelungen. Sollte das Wohnzimmer eher klein sein, helfen Spiegel, den Raum optisch aufzuwerten. Dazu später mehr.
Fenster sollten, wenn sehr gross, ein bisschen abgeschirmt werden durch Pflanzen oder dünne Teilvorhänge. Die meisten Menschen fühlen sich wohler, wenn ein gemütlicher Raum für geselliges Miteinander nicht direkt einsehbar ist. Bei Türen ist es immer ideal, wenn sie nicht genau gegenüber von Fenstern liegen. Hier entsteht sonst eine Raumwirkung analog der Zugluft im Bereich Wohnklima, eine Art Energieautobahn, die man mittels bestimmter Massnahmen, durch Pflanzen, Raumteiler, Lampen oder Energieobjekte wie etwa Mobiles, wohltuend mildern kann.
Die Anordnung von Sitzelementen sollte, wenn möglich, in Form eines Quadrates in Raummitte erfolgen. Dies gilt immer, ob nun Sessel, Sofas, Sitzelemente, Tische oder Beistelltische zum Einsatz kommen. Gut ist dabei, wenn Sitzmöbel mit dem Rücken zur Wand und nicht in der Linie Tür–Fenster zum Stehen kommen.
Als angenehm wird es empfunden, von jedem Platz den Mittelpunkt des Raumes und die Tür sehen zu können. Wie Sie an sich selbst schon bemerkt haben werden, ist dies offensichtlich ein menschliches Grundbedürfnis. Wenn dem nicht Rechnung getragen wird und der Rücken ungeschützt bleibt, kann man sich leicht unwohl fühlen. Wenn in Sitzrichtung der Blick auf ein schönes Bild oder ein Kunstobjekt fallen kann, empfinden wir dies als sehr angenehm.
Schränke sollten im Wohnzimmer klare, schlichte Linien haben. Sie sollten nicht vorwiegend verglast sein. Schön ist dies aber dann, wenn gezielt hübsche Gegenstände gezeigt werden. Wenn ein Schrank oder eine Kommode nicht als Raumteiler genutzt werden, sollten sie direkt an der Wand stehen. Besonders ein Wohnzimmer kann man mit Schränken überladen, was bedrückend wirkt.
Bücherregale sind umstritten. Manche mögen ihre Gemütlichkeit, andere finden auch diese belastend. Immer mehr eigentlich bücherliebende Menschen verbergen ihre Bücher heute in Regalen, die verschlossen sind. Man möchte vielleicht nicht von jedem nach seinen Büchern taxiert und in eine bestimmte Rolle geschoben werden. Wer die Wirkung von Büchern im Regal aber liebt, kann dazu gerne stehen.
Für die Dekoration eines Wohnzimmers kann man als Farbnuancen ein kräftiges Gelb, Rot, Grün und Blau benutzen. Diese dürfen leicht überwiegen, um das aktive Element eines Wohnzimmers zu betonen. Kontrastiert werden können sie durch zarte Töne in Beige, Creme und sämtlichen Erd- und Pastelltönen. Hierzu passen Möbel aus Rattan oder Naturholz und Polstermöbel. Naturholzböden, Parkett und Teppiche aus Wolle oder Baumwolle ergänzen die Wirkung am Boden. Wichtig für Gemütlichkeit sind weiche Linien und Kurven, möglichst keine scharfen Kanten und Ecken.
Kleine Kunstobjekte sind, gezielt platziert, Blickfang und schaffen Gemütlichkeit. Ein Kamin im Wohnzimmer ist für die meisten Menschen etwas Wunderschönes. Wer sich auch gerne mit Wasser umgibt, kann einen Zimmerbrunnen aufstellen. Gleiches gilt auch für Bilder und Fotos, auf denen Wasser zu sehen ist: Ein vom Sofa zu betrachtendes Meeresbild lädt ein zum Entspannen.
Die bereits erwähnten Spiegel können die Raum- und Energiewirkung bessern, sollten aber durch die Wohnzimmertür nicht unbedingt die Toilettentür spiegeln. Spielerisches Ausprobieren und gemeinsames Diskutieren schärfen hier die eigene Stilsicherheit.
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