Treffpunkt Keller: mehr als ein Hobbyraum

Wer an den Keller eines Hauses denkt, wird zumeist in erster Linie einen Lagerort vor Augen haben, in dem Fahrräder und Schlitten abgestellt sind oder auch momentan nicht benötigte Kleidungsstücke und jede Menge Krimskrams untergebracht werden. Doch mit ein wenig Aufwand lässt sich ein Kellerraum auch ganz anders nutzen.

Ob Modelleisenbahnanlage oder kleine Schreinerwerkstatt – ein Keller ist der perfekte Platz für Hobbys. Doch damit allein sind die Möglichkeiten, die dieser Bereich unterhalb der Fussbodenplatte eines Hauses bietet, noch lange nicht erschöpft. Früher beliebt, dann einige Zeit lang in Vergessenheit geraten, kehrt in den letzten Jahren die Nutzung eines Kellerbereichs als Raum für gesellige Zusammenkünfte wieder in den Blick. Die Bezeichnung ¨Partykeller¨ greift dabei aber viel zu kurz, denn hier unten bietet sich eine perfekte Örtlichkeit für viele Anlässe.

Abendessen mit Freunden

In einem gemütlich gestalteten Kellerraum lässt es sich gut mit Freunden speisen. Wie wäre es beispielsweise mit der Einladung zu einem rustikalen Wildschweinessen nach einem herbstlichen Spaziergang? Mit einem mittelgrossen Holztisch und passenden Stühlen sowie einer Wandtäfelung aus gespundeten Brettern lässt sich ein geschmackvoller Platz einrichten, der – mit entsprechender Beleuchtung ergänzt – zu gemütlichen Stunden im Kreis von Freunden einlädt. Ein Tipp ist auch der Einsatz von Lavalampen, mit denen eine tolle Stimmung erzeugt werden kann: Das sich nach Wunsch auch wandelnde Licht verändert das Raumgefühl und schafft eine ruhige Atmosphäre.

Überhaupt: Ein entsprechend ausgestatteter Kellerraum ist ein prima Ort, um sich ungestört zu treffen. Sei es der Hauskreisabend, die Zusammenkunft mit Vereinsmitgliedern oder auch das Kaffeekränzchen unter Frauen – abseits des allgemeinen Trubels mit Kinderlärm und all den Ablenkungen des Familienlebens findet sich im Untergeschoss ein prima Rückzugsgebiet.

Wie den Boden gestalten?

Der beabsichtigte Verwendungszweck und die Auswahl geeigneter Möbel stehen bei allen Überlegungen zur Einrichtung eines gemütlichen Kellerraumes so gut wie immer an erster Stelle. Die Frage nach einem passenden Bodenbelag kommt dagegen zumeist erst recht spät ins Spiel: Kaum jemand denkt daran, bevor es an die tatsächliche Einrichtung geht und der Blick auf den betonierten Fussboden fällt. Doch bevor Möbel aufgestellt werden, muss der Grund dafür gelegt werden …


Mit einer intelligenten Einrichtung wird ein Kellerraum schnell zum Treffpunkt für gemütliche Stunden mit Freunden. (Bild: Iriana Shiyan / Shutterstock.com)
Mit einer intelligenten Einrichtung wird ein Kellerraum schnell zum Treffpunkt für gemütliche Stunden mit Freunden. (Bild: Iriana Shiyan / Shutterstock.com)


In erster Linie kommen im wohnlich gestalteten Kellerbereich zwei Bodenbelagsarten in Betracht: Fussbodenfliesen und Kunststoffbelag. Teppichboden oder auch Laminat stellen in den allermeisten Fällen keine sinnvolle Option dar, da viele Keller von der Aussenseite her zugänglich sind und Gäste und Besucher diesen Bereich oftmals mit sandigen Strassenschuhen betreten. Doch auch dann, wenn der Zugang ausschliesslich vom Haus aus erfolgt, passen Teppichbelag und Laminat nicht wirklich hierhin.

Kunststoffbeläge stattdessen lassen sich ebenso gut reinigen wie Bodenfliesen – einfach mit dem Besen oder Schrubber und Wischlappen darübergehen und fertig. Aufwendiges Saugen entfällt hier. Wichtig bei der Auswahl ist selbstverständlich eine zur Einrichtung passende Farbe. Warmtöne wie Beige oder auch ein dezentes Weinrot vermögen fast immer zu überzeugen.

Die Wände machen Eindruck

Neben dem Boden ist auch die Gestaltung der Wände wichtig. Sollten in feuchten Räumlichkeiten, wie zum Beispiel im Bad, Gäste-WC oder Keller, normalerweise Dispersionsfarben zum Einsatz kommen, ist diese Regel im Falle beheizter Kellerbereiche nicht zwingend zu beachten. Wie bereits eingangs erwähnt, macht sich daher in vielen Fällen eine Verkleidung mit Holzbrettern deutlich besser. Dadurch entsteht eine urige Atmosphäre, die gleichzeitig dazu in der Lage ist, den Eindruck von warmer Gemütlichkeit zu schaffen. Durch eine solche Wandgestaltung kommt ein ganz eigenes Flair zustande, welches sich deutlich von der im Rest des Hauses vorherrschenden „Tapetenkultur“ unterscheidet.

Alternativ zu einer Holztäfelung käme auch die Gestaltung mit unverputzten Ziegelsteinen infrage, wie sie im Kellerbereich insbesondere älterer Häuser oft zu finden sind. Mit dieser Form der Wandaufmachung können tolle Effekte erzeugt werden, die fast immer zu wohlig gestalteten Kellerräumen passen.

Die richtigen Möbel finden

Passendes Mobiliar für die ebenso gemütliche wie funktionale Einrichtung eines Kellerraumes zu finden, ist nicht schwer. Ganz grundsätzlich kann hier alles zum Einsatz kommen, was auch als Möbel im Wohn- und Esszimmer oder auch für ein kleines Büro geeignet ist. Wichtigstes Kriterium bei der Auswahl ist natürlich der zur Verfügung stehende Platz. Ist der Raum eher klein, sollten keine ausladenden Einrichtungsgegenstände Verwendung finden. Ein Tisch für acht Personen sprengt hier fast immer den Rahmen und passt auch nicht zur gewünschten Atmosphäre. Gemütlichkeit ist Trumpf – daher kann mit schmalen und dezenteren Möbeln in aller Regel ein deutlich besseres Ergebnis erzielt werden. So findet ein quadratischer Tisch, der vier bis maximal sechs Personen Platz bietet, nebst schmalen Stühlen eher Gefallen.

Auch bezüglich Sideboards oder auch Schränken sollte hinsichtlich der Grösse eine gewisse Zurückhaltung geübt werden. Weniger ist hier fast immer mehr – und das nicht nur hinsichtlich der Anzahl, sondern auch der Grösse. Schmale und nicht allzu tiefe Modelle sind hier klare Favoriten, sofern man keinen Saal unter seinem Haus auszugestalten hat.

Und wenn der Bodenbelag dann ausgebracht ist, die Wände gestaltet sind und die Möbel stehen, können die Gäste kommen, um hier unten nette und ruhige Stunden zu verleben. In einem gemütlichen Kellerraum, der zu weit mehr taugt als nur zum Lagern oder Partyfeiern.

 

Oberstes Bild: © Yaromir – Shutterstock.com

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Mehr zu Christian Schreiber

Christian Schreiber ist seit mehr als 15 Jahren als Autor tätig und hat bereits für Verlage wie Rowohlt, die Verlagsgruppe Random House (Bertelsmann) sowie verschiedene Zeitungen gearbeitet.
Neben der Erstellung vielfältiger Sachtexte zu den unterschiedlichsten Themenfeldern befasst er sich insbesondere mit Rechts- und Finanzangelegenheiten und gibt Wohn- und Einrichtungstipps.

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