Weihnachts-Aussendekoration mit Augenmass

Alle Jahre wieder. Was? – Hektik, Kalorien, Dekoration. Das Weihnachtsfest zählt zu den emotionalsten Festen des Jahres. Vielleicht wollen wir deshalb alles perfekt machen. Weihnachten soll so sein wie früher: wie damals, als man noch Angst vorm Nikolaus hatte, als in den Strassen noch meterhoch Schnee lag, als die Geschenke lockender, die Küche duftender war. Alles klar! Die Zeichen stehen auf Stress. Um das Idealbild der besten Weihnacht aller Zeiten zu erreichen, werden immer neue Beglückungen erfunden. Zum Beispiel die Aussendekoration.

Unsere Eltern haben mit weniger Mitteln mehr gemacht. Wir versuchen, mit mehr Mitteln noch mehr zu machen. Viele passionierte Hobby-Innenarchitekten werden mit LEDs und Designlampen zum Lichtregisseur. Seit einigen Jahren haben sie dank der hochflexiblen Leuchtdioden-Technologie ein neues Gestaltungsgebiet entdeckt: den heimischen Garten. Vorbei die Zeiten, in denen eine einsame Kerze vor der Haustür die Weihnachtszeit anzeigte. Über den Rasen zieht Santa Claus persönlich im Rentierschlitten, alles in Licht modelliert. Darf es auch etwas weniger sein?

Mehr ist weniger

In manchen Gegenden scheint der Wettbewerb um den bestilluminierten Garten ausgebrochen zu sein. Santa Claus auf seinem Schlitten wurde bereits erwähnt. Schaurig schön sind transluzente Vollplastikschneemänner mit Innenbeleuchtung. Getoppt von der Heiligen Familie in Leuchtplastik. Jesus glimmt energiesparend in der Kunststoffkrippe. Auch beliebt: Schneefall-Simulationen durch Effekt-Leuchtsterne und Eiszapfen mit Funkel-Lauflicht. Man sagt, LEDs sparten Strom. Es ist jedoch ein Irrtum, dass eine Anhäufung von LEDs noch mehr Strom spare.

Weniger ist weniger

Gegner der energiefressenden Vorweihnachtszeit hängen einen knorrigen Weidenkranz an die Haustür. Eine blakende Kerze im Sturmglas tröpfelt Licht in die Dezembernacht. Der Besucher tastet sich durch den Vorgarten, stolpert über eine Gehwegplattenkante und erstarrt in der finsteren Schweizer Nacht im Flutlicht des Bewegungsmelders. Das sind Aktionen gegen Behagen und Gastfreundlichkeit. Die Vorweihnachtszeit stellt man sich schöner vor.

Weniger ist mehr

Setzen Sie Lichtakzente. Betonen Sie schöne Formen. Lenken Sie die Blicke Ihrer Gäste mit Licht. Dezente LED-Ketten können den Besucher auf dem Weg zu Ihrer Haustür begleiten. Stehen in Ihrem Vorgarten symmetrisch beschnittene Sträucher, Büsche oder Kleinbäume? Dann betonen Sie die schönen Formen mit Licht. Das Auge des Menschen sucht nach Harmonie und Gleichmass. Ein Lichternetz kann ohne stundenlange Kabelentwirrung und Klemmarbeit über einen jener gedachten Büsche gebreitet werden. Mit Kunstverstand geschaffene Lichtsolitäre ziehen die Blicke angenehmer auf sich als ein illuminiertes Disney Land.

So, der Garten sieht gut aus. Jetzt gehen Sie rein und backen mit Ihren Kindern Plätzchen. Oder stellen Sie einen liebevollen Adventskalender zusammen. Man kann tausend schönere Dinge tun, als ein lebensgrosses Leuchtrentier aufzustellen.

 

Oberstes Bild: © Chantal de Bruijne – Shutterstock.com

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