Wohnen mit Latex – darf es etwas mutiger sein?
Latex wurde ursprünglich aus dem Saft des Kautschukbaumes gewonnen, kann mittlerweile aber auch synthetisch hergestellt werden. Während dieser Saft noch formbar und sehr dickflüssig ist, wird er durch ein spezielles Verfahren ausgehärtet, um dann das Latex zu ergeben, wie man es von Kleidung, Accessoires und neuerdings auch Möbeln kennt.
Wer genau aufpasst, wird mit Sicherheit feststellen, dass sich bereits einige Latex-Elemente im Eigenheim befinden. Das könnte zum Beispiel die Matratze sein, aber auch Wandfarbe, die sich dadurch auszeichnet, dass sie nur noch sehr schwer zu überstreichen ist. Selbst Klebstoff könnte Latex enthalten, genau wie auch einzelne Beschichtungen auf Möbelstücken.
Warum eigentlich Latex? Die Vorteile
Latex wird bei Möbelstücken als zusätzliches Beschichtungselement eingesetzt. Die Vorteile liegen vor allem in der Funktionalität. Latex ist ausgesprochen strapazierfähig, stoss- und wasserfest, wodurch es nur sehr wenig Pflege benötigt und sich zugleich nicht so stark wie Leder abnutzt. Zugleich ist Latex auch antiallergisch und hat eine sehr gute Ökobilanz, wenn auch das Umweltbewusstsein im Eigenheim nicht zu kurz kommen soll.
Optisch begeistert Latex mit seiner strahlenden Farbintensität. Gepaart mit einer sehr glatten Oberfläche wirkt das Material elegant, reflektiert leicht schimmernd das Licht und lässt sich sehr einfach reinigen. Staub und Bakterien haften nämlich grösstenteils überhaupt nicht an Latex, sondern werden von den Möbelstücken einfach direkt auf den Boden geweht – hier lassen sie sich ganz bequem aufsaugen. Die populärsten Möbel mit einer Latex-Beschichtung sind Stühle, Sessel und einzelne Design-Sofas.
An der Wand begeistert Latex ebenfalls mit seiner Beständigkeit, zugleich glänzt das Latex stark und ist abriebbeständig. Super ist Latexfarbe für Zimmer wie Küche und Bad geeignet, wo eine hohe Luftfeuchtigkeit vorherrscht. Andere Materialien könnten hiervon Schaden nehmen, sich abreiben und dann relativ schnell ihren gepflegten und schönen Look verlieren. Mit Latex passiert das aber nicht!
Nicht von Nachteilen befreit
Bei all den Lobeshymnen sollen Nachteile nicht unerwähnt bleiben. Einige Menschen besitzen eine Latex-Allergie, weshalb das Material in diesem Fall natürlich nicht geeignet ist. Ausserdem sind Matratzen und Auflagen mit Latexkern sehr schwer. Das Material kann mitunter, besonders in der Anfangszeit, einen etwas unangenehmen und sehr prägnanten Geruch entwickeln – hier hilft nur gründlich lüften und reinigen.
Ausserdem besitzt synthetisches Latex eine wesentlich schlechtere Ökobilanz als der Naturkautschuk. Wem es also auch um Umweltbewusstsein geht, der sollte lieber zu dem etwas teureren Naturprodukt greifen. Während Latex an der Wand sehr schick aussieht, lässt es sich nur ausgesprochen schwierig überstreichen. Möbelstücke aus Latex haben dieses Problem aber selbstredend nicht.
Oberstes Bild: © sootra – Shutterstock.com