Wohnungseinrichtung – den eigenen Stil finden
VON Olaf Hoffmann Umzugsplanung Umzugspraxis Wohnzimmer
Alles, was gefällt, wird als stilvoll beschrieben, dabei ist auch der Stil eine ganz persönliche Sache und ist so unterschiedlich wie die Fingerabdrücke eines jeden Menschen. Vor allem der Handel versucht, uns etwas als stilvoll aufzudrücken, wenn es den Umsatzinteressen der Möbelindustrie und der Händler entspricht. Stil entsteht aber nicht in den Unternehmen, sondern letztlich bei den Konsumenten im Kopf.
Was einen individuellen Stil auszeichnet
Auch in der Einrichtung von Wohnungen spielt eine ganz persönliche Vorstellung vom Zuhausesein eine wichtige Rolle. Wohnungen können dezent kühl, opulent mit wohnlicher Wärme, exakt aufgeräumt oder aufregend wild möbliert sein. Alles das spiegelt den ganz eigenen Stil wider, den der einzelne Konsument allerdings erst für sich entdecken muss.
Und so ist es eigentlich irreführend, bestimmte Möbel oder einzelne Modelle als stilvoll zu umschreiben, solange nicht klar ist, was diesen Stil eigentlich bestimmt. Stil hat immer etwas mit Erfahrung, Geschmack, Vorstellung und Selbstverwirklichung zu tun. Solche Variablen lassen sich nicht festschreiben und schon gar nicht in bestimmte Schemata pressen. Stil entsteht letztlich bei jedem selbst. Das ist es auch, was die Individualität von der Kopie unterscheidet und schliesslich auch die Wohnungseinrichtung ganz eigen macht.
Wie finde ich meinen Wohnstil?
Besonders junge Leute, Neueinrichter, aber auch Menschen in Veränderungssituationen suchen nach ihrem eigenen Stil. Was bei der Kleidung und der Frisur vielleicht noch relativ schnell gelingt, bereitet bei der Wohnungseinrichtung manchmal richtiges Kopfzerbrechen. So wird gerade wenn der Geldbeutel eher knapp bestückt ist, die Wohnung vielleicht doch etwas kleiner ist oder die Ansprüche sich gewandelt haben, die Entscheidung für die individuell passende Wohnungseinrichtung nicht selten zum Spiessrutenlauf zwischen Wollen und Können.
Jeder Mensch ist in einer bestimmten Wohnumgebung gross geworden und hat so auch in Sachen Möbel seine ganz eigenen Erfahrungen gemacht. Kein Wunder also, dass viele Einrichter auf Möbelstücke zurückgreifen, die sie bereits im Elternhaus geschätzt und geliebt haben. Mal ist es die Kommode aus Vollholz, mal der Spiegel mit verschnörkeltem Rahmen, oftmals das Bett und immer wieder auch die Couch, bei denen die Verbindung zwischen Erfahrung und vermeintlicher Moderne gesucht wird.
Aber auch die ganz eigene Lebenssituation spielt beim Entdecken des eigenen Stils eine wichtige Rolle. So wie die Ansprüche an das Leben schlechthin, kann sich nämlich auch der Stil der Wohnungseinrichtung durchaus ändern. Dann gilt es, tief in sich hineinzuhorchen und zu entdecken, welche Möbel am besten zur aktuellen Lebenssituation passen. Das trifft ebenso dann zu, wenn sich Familien vergrössern oder verkleinern. Auch dann ist manchmal der genau richtige Zeitpunkt, nicht nur die Möbel umzustellen, sondern vielleicht für ein ganz neues Lebensgefühl zu sorgen. Und dabei spielen auch Möbel immer wieder eine wichtige Rolle.
Am Anfang steht die Idee
Auf der Suche nach seiner Identität in den eigenen vier Wänden steht am Anfang immer eine Idee. Die kann sehr vage oder vielleicht auch schon recht konkret sein. Ist die erste Idee geboren, dann gilt es, auf die Suche zu gehen. Der ausgedehnte Spaziergang durch ein grosses Möbelhaus kann hier genauso hilfreich sein wie etwa der Besuch bei Freunden und Bekannten oder das Stöbern im Internet. Übrigens darf der eigene Stil auch wirklich etwas Eigenes sein und muss nicht den aktuell gesetzten Trends entsprechen. Zumal sich solche Trends heutzutage schneller ablösen als Tapeten von der Wand.
Ist die Grundidee geboren, dürfen Sie sich schon gezielt umsehen. Wollen Sie beispielsweise ganz in Echtholz leben, dann beginnen Sie Ihre Recherche doch einfach beim Wohnzimmerschrank. Den gibt es in den unterschiedlichsten Formen, Grössen und Ausstattungen, und so entdecken Sie nach und nach die passenden Möbelstücke bis hin zur Couch oder der geeigneten Sitzgruppe.
Ein ganz anderes Muster ist eine spartanische Einrichtung, die mehr Wert auf Platz und Freiraum und weniger auf eine zugestellte Wohnung legt. Hier überlegen Sie am besten, was Sie wirklich brauchen, und kaufen so nur ausgewählte Möbelstücke, die auch in der äusseren Gestaltung eher spartanisch wirken.
Wer es hingegen etwas opulenter mag, greift vielleicht auf antike, gut aufgearbeitete Stücke zurück, die mit reichlich Verzierungen und Schnörkeln fast schon museumsreif wirken. In diesem Bereich sollte allerdings doch darauf geachtet werden, dass die einzelnen antiken Möbel, zumindest in einem Raum, auch einer gleichen Stilepoche zugerechnet werden können. Sonst dürfte es ein ordentliches Durcheinander geben. Aber vielleicht mögen Sie ja gerade das!
Lassen Sie sich keinen Stil vorschreiben!
Besonders dann, wenn Sie viel Geld für eine neue Wohnungseinrichtung ausgeben wollen, sollten Sie sich nichts vorschreiben lassen. Kaufen Sie die Möbel, die Ihnen wirklich ausgesprochen gut gefallen und zu Ihrer Lebenssituation passen. Auch wenn Ihnen mancher gewiefte Verkäufer etwas als stilvoll oder stylisch verkaufen will, Sie haben Ihren ganz eigenen Geschmack und daran halten Sie auch beim Möbelkauf fest!
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