Zwischen Chefsessel und Besucherstuhl: gute Sitzmöbel fürs Büro

In der Arbeitswelt wird nirgendwo so viel gesessen wie im Büro. Und das auf beiden Seiten des Schreibtisches. Daher gilt die Devise: egal ob Chef, Sachbearbeiter oder Besucher – gute Sitzmöbel sind das A und O. Doch mit welchen Stühlen, Sesseln und Freischwingern lässt sich hier für Gesundheit und Wohlfühlatmosphäre das beste Ergebnis erzielen? Und worauf sollte bei einem Kauf geachtet werden?

Am meisten vertreten: der klassische Bürostuhl

Ihn findet man in fast allen Schreibstuben: den klassischen Bürostuhl. Auf einem Drehkreuz gelagert und mit Doppelrollen ist er in allen erdenklichen Formen und Farben erhältlich – mit hoher oder halbhoher Rückenlehne, mit oder ohne Armstützen, mit Polyesterbezugsstoff oder netzartiger Bespannung aus Polypropylen sowie mit vielen möglichen Zusatzausstattungen wie Lendenwirbelstützen und anderen gesundheitsfördernden Extras.

Da es für derartige Bürostühle überall Bedarf gibt, finden sie sich in praktisch jedem Baumarkt und mitunter sogar im Sonderangebot einiger Lebensmitteldiscounter. Doch hier ist Vorsicht geboten, denn um ein gesundes Sitzen möglich zu machen und überdies lange Freude an dem Stuhl zu haben, sollte auf einige Punkte geachtet werden, die im Niedrig- und Niedrigstpreissegment oft fehlen. So ist neben einem sicheren, wackelfreien Stand und einer guten und stabilen Verarbeitung vor allem eine integrierte Lendenwirbelstütze sehr empfehlenswert. Ferner sollte die Rückenlehne in Höhe und Neigung verstellbar und die Druckkraft den individuellen Erfordernissen angemessen sein. Man sollte weder den Eindruck haben, nach hinten zu fallen, noch nach vorn gedrückt zu werden. Nur mit einem ausgewogenen Andruck der Rückenlehne wird entspanntes Sitzen möglich.

Übrigens: Siegel oder Hinweise wie „Ergonomisch geprüft“ oder „Ergonomieempfohlen“ sagen in aller Regel nichts über die tatsächliche Brauchbarkeit von Bürositzmöbeln aus, da derartige „Prädikate“ sehr weiten Spielraum lassen und praktisch von jedermann vergeben werden können. Gute Bürostühle sind eher an einer langen Herstellergarantie erkennbar: Fünf Jahre sollten hier das Mindeste sein. So lässt sich in vielen Fällen echte Qualität schon vor dem Kauf feststellen.

Chefsessel: die Stars unter den Bürostühlen

Jeder Büroarbeitsstuhl sollte eine weitgehend natürliche Haltung der Wirbelsäule fördern. Sitzen muss idealerweise zu einem dynamischen Vorgang werden und der Stuhl in allen denkbaren Positionen ausreichend Halt geben und ein angenehmes Gefühl vermitteln. Dies gilt auch für sogenannte Chefsessel. Derartige Sitzmöbel unterscheiden sich von den klassischen Bürostühlen in erster Linie durch ihre Grösse und die elegante Form: Chefsessel sind zumeist breit und besonders stark gepolstert. Ihre Ausstattung besticht vielfach durch kleine oder grössere Extravaganzen und mitunter edle Applikationen wie einer besonders gestalteten Kopfstütze oder dezent andersfarbigen Bezugsaufsätzen.

Sehr beliebt sind Chefsessel aus schwarzem Rindsleder und einem Gestell aus hochwertigem Aluminium oder verchromtem Stahl. Aufgrund des höheren Preises sind derartige Stühle zumeist mit verschiedenen Extras ausgestattet, wie speziellen Knie-Wipp-Funktionen oder einer sogenannten Punktsynchronmechanik, die dynamisches Sitzen ermöglicht.

Ein nicht unwichtiger, aber oft vernachlässigter Punkt bei der Kaufentscheidung von Chefsesseln ist das Verhalten des Stuhls hinsichtlich des sogenannten „Hemdauszieheffektes“: Oft kommt es durch das Rutschen der Lehne während des Zurücklehnens dazu, dass das Hemd des Bürostuhlbenutzers nach oben geschoben wird. Dieser unangenehme Effekt ist ebenso störend wie lästig, kann aber vermieden werden. Abhilfe schaffen hier Modelle, bei denen der Drehpunkt für die Schwenkbewegungen der Rückenlehne möglichst weit vorn liegt – am besten noch vor der Position der für die Höhenverstellung verwendeten Gasdruckfeder. Ein guter Tipp ist in jedem Fall, den Stuhl vor dem Kauf ausgiebig zu testen. Auf diese Weise lassen sich spätere Ärgernisse vermeiden.


Für den guten Eindruck: elegante Besucherstühle. (Bild: Kristina Postnikova / Shutterstock.com)
Für den guten Eindruck: elegante Besucherstühle. (Bild: Kristina Postnikova / Shutterstock.com)


Für den guten Eindruck: elegante Besucherstühle

Nicht nur die Büromitarbeiter und der Chef sollten gut sitzen. Auch für Besucher ist ein angenehmes und entspanntes Gefühl bei der Benutzung von Sitzmöbeln überaus wichtig. So trägt nicht selten das Empfinden von Firmenpartnern während Vertragsverhandlungen ganz erheblich zum Erfolg eines Geschäfts bei. Und dazu gehören vor allem die unbewussten Sinneswahrnehmungen wie Riechen, Fühlen und eben auch gutes Sitzen.

Im Sortiment der Besucherstühle finden sich vor allem zwei Varianten: Freischwinger und Sessel. Es gibt beide Sorten in verschiedenen Ausführungen – mit Kunstleder-, Leder- oder Textilbezug, mit Armstützen aus Kunststoff, Chrom oder einer Holzapplikation. Wichtig bei der Wahl von Besucherstühlen ist neben einem angenehmen Sitzgefühl vor allem das Erscheinungsbild. So sollten alle Sitzmöbel mit dem sonstigen Interieur der Firmenlandschaft oder des jeweiligen Geschäftszimmers harmonieren. Auf diese Weise entsteht ein stimmiges Gesamtensemble, welches für ein ansprechendes Gefühl bei Besuchern und Beschäftigten gleichermassen sorgt.

Ein Tipp in Sachen Besucherstuhlkauf: lieber zwei oder drei zusätzliche Exemplare des gleichen Modells mitordern und in Reserve halten. Auf diese Weise lassen sich eventuell im Laufe der Zeit beschädigte oder stark verschmutzte Stühle gegen optisch identische Stücke austauschen und das einheitliche Erscheinungsbild bleibt aufrechterhalten. Da die Kollektionen der Hersteller oft rasch wechseln, kann so ein Neukauf der gesamten Stuhlausstattung vermieden werden. Darüber hinaus können zusätzliche Sitzgelegenheiten auch bei vielen Firmenanlässen von Vorteil sein.

 

Oberstes Bild: © terekhov igor – Shutterstock.com

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Mehr zu Christian Schreiber

Christian Schreiber ist seit mehr als 15 Jahren als Autor tätig und hat bereits für Verlage wie Rowohlt, die Verlagsgruppe Random House (Bertelsmann) sowie verschiedene Zeitungen gearbeitet.
Neben der Erstellung vielfältiger Sachtexte zu den unterschiedlichsten Themenfeldern befasst er sich insbesondere mit Rechts- und Finanzangelegenheiten und gibt Wohn- und Einrichtungstipps.

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