Lampen und Leuchten - für helle Momente und behagliche Räume
VON Caroline Brunner Accessoires Allgemein
Am besten gelingt dies mit einer durchdachten Lichtplanung, die alle wesentlichen Raumelemente berücksichtigt und auf deren Basis dann die entsprechenden Leuchtmittel ausgesucht werden. Aber auch, wenn diese bereits vorhanden sind und neue Räume optimal ins rechte Licht setzen sollen, hilft eine Lichtplanung weiter und zeigt auf, welche Lampen eventuell noch zur Komplettierung der Szenerie fehlen.
Wichtig dabei ist immer, nicht nur die Funktionalität des Lichts als Ersatz der Tageshelligkeit im Auge zu behalten. Die Platzierung und die passenden Leuchtmittel sollten auch auf die Stimmung hin ausgerichtet werden, die in den entsprechenden Räumen herrschen soll. Dabei spielen Schatten sowie un- oder wenig beleuchtete Areale ebenfalls eine essenzielle Rolle.
Sie können als unangenehm empfunden werden, da manche Menschen unbewusst mit Unbehagen auf schwer einsehbare Ecken reagieren. Sie können aber auch dazu dienen, räumliche Lichtoasen voneinander abzusetzen. Vor allem lassen erst Schatten Kanten und Strukturen hervortreten und schaffen so räumliche Tiefe. Eine voll ausgeleuchtete Fläche wirkt immer flach und zweidimensional. Allerdings sollten die Verläufe von Schatten zu Licht sanft sein. Das menschliche Auge wird von zu markanten Kontrasten angestrengt.
Je mehr Steckdosen, desto mehr Möglichkeiten, Steh- und Tischlampen flexibel zu verteilen. Dabei sollte die Farbe der Mehrfachsteckdosen abhängig vom Untergrund gewählt werden. Liegen sie entlang weisser oder heller Wände, ist weiss oder creme am dezentesten. Müssen sie Böden überqueren, eignet sich meistens ein brauner Farbton besser. Wer Energiesparlampen nutzt, braucht manchmal ein wenig Eingewöhnungszeit, um sich an die neuen Lichtwerte zu gewöhnen. „Warm-weiss“, eine häufige Information auf den Packungen, passt am besten für Wohn-, Ess- und Schlafzimmerlampen. Meist ersetzen 11-Watt- die herkömmliche 60-Watt-Glühbirne und 20-Watt- die 100-Watt-Glühbirne – aber auch hier spielt das persönliche Empfinden eine Rolle.
Häufig empfehlen Lichtratgeber, von einer zentralen Deckenlampe auszugehen. Das ist so nicht unbedingt richtig. Wichtig ist hingegen, ob diese eine von etwa vier (in kleineren Räumen bis 16 qm) und bis zu sechs (in grösseren Räumen bis etwa 25 qm) Lichtquellen ist, die in unterschiedlichen Kombinationen verschiedene Lichtverhältnisse schaffen. Entscheidend ist auch, wie tief die Deckenlampe hängt. Ideal sind für eine behagliche Atmosphäre Deckenlampen mit variabler Länge und einem grossen Schirm, der das Licht indirekt in den Raum hinunterwirft, statt es an den Seiten oder nach oben hin abzustrahlen.
Deckenlampen sollten zudem möglichst neutral im Design sein; sogar in ansonsten behaglichen Interieurs kann eine eher industriell anmutende Metalllampe für eine angenehme Sachlichkeit sorgen. Ihre Funktion ist es, Raumvolumen zu definieren und Orientierung zu verschaffen. Meist geht der erste Handgriff zum Lichtschalter, wenn der Raum betreten wird. So entsteht auch der primäre Raumeindruck durch den Lichtkreis der Deckenlampe. Je grösser ihre Streuung ist und je heller die Flächen, die ihr Licht reflektieren, desto weiter und grosszügiger wirkt der Raum.
Deckenlampen und Fluter sollten andererseits nicht zu grell sein, sondern lediglich eine Grundhelligkeit im Raum schaffen. Ideal sind hierfür dimmbare Beleuchtungskörper, wie sie meist leicht durch einen Austausch des Lichtschalters erreicht werden. Gezielt platzierte Zusatzbeleuchtungen schaffen dann die unterschiedlichen Lichtzonen, die der Tageszeit und Funktion des Platzes angepasst sind. Anschliessend werden die Akzentbeleuchtungen platziert; weniger für die Helligkeit als vielmehr zur emotionalen Stimulanz.
Licht muss nicht immer nur im Bezug auf Menschen und ihre Funktionalität bewertet werden. Es schafft eine elegante und ausgefallene Atmosphäre, wenn einzelne geliebte Objekte oder Bilder mit Spots angeleuchtet werden. Mehr als vier oder fünf solcher Fokuspunkte pro Raum sollten es nicht sein; in der Summe aber bilden diese eine eigene Lichtquelle, die zudem noch einen aussergewöhnlichen Effekt auf Besucher hat. Es sollte dem Betrachter dabei optimalerweise nicht möglich sein, zwischen Lichtquelle und Objekt zu treten. Dies ist am ehesten möglich, wenn der Spot in relativer Nähe von der Decke kommt.
Das wichtigste Element in jeder Lichtgestaltung ist die indirekte Beleuchtung. Generell lässt sich sagen, dass nur mit abgeschirmten Lampen eine behagliche Stimmung zu erzeugen ist. Für Energiesparlampen gilt dies fast ironischerweise im besonderen Masse – gerade weil sie tendenziell als schwächer wahrgenommen werden, können sie ihre volle Leuchtwirkung nur unter einem reflektierenden Schirm entfalten.
Ausnahmen sind Schreibtischleuchten, die direkt auf die Tischfläche abstrahlen sollen. Hier beträgt die ideale Entfernung 60 cm, um den Nutzbereich ausreichend zu erhellen und einen indirekten Beleuchtungseffekt für den Rest des Raumes zu erzielen. (Halogen-) Spots sollten dort eingesetzt werden, wo Form und Funktion im Einklang stehen müssen, etwa in Küche, Bad oder Flur.
In jedem Fall empfehlenswert ist es, die Lichtsituationen und Leuchten so flexibel wie möglich zu gestalten. Beispiele sind die schon erwähnten Deckenlampen mit in der Länge veränderbarem Schirm, drehbare, ausziehbare und biegbare Leuchten, dimmbare Beleuchtungen oder Klemmspots. Übrigens muss eine Lichtplanung nicht theoretisch auf dem Papier oder Bildschirm stattfinden: Viel einfacher und effektiver wirkt eine Schreibtischlampe mit biegbarem Hals an einem Verlängerungskabel, die im Raum an verschiedenen Plätzen, Höhen, nach oben, nach unten oder zur Wand hin strahlend probeweise eingesetzt wird.
Oberstes Bild: © PlusONE – shutterstock.com